Neuigkeiten:

  • Klare Sache für die Erste und die Dritte, knappe Niederlage für die Zweite

    Durch ein klares 7-1 gegen die zweite Mannschaft des SV Bergneustadt/Derschlag hat die erste Mannschaft die angestrebte Spitzenposition in der Verbandsklasse Süd erreicht. Spannung kam in diesem Kampf allerdings nie auf, denn durch eine Panne bei der Aufstellung mussten die Gegner die ersten beiden Bretter kampflos abgeben, was uns eine 2-0 Führung bescherte.

    Die Bretter 3, 4 und 5 zu Beginn des Kampfes

    Den ersten Punkt am Brett erzielte Frank Mickisch an Brett 8. Sein Gegner Wolfgang Lorke hatte mit Schwarz in der Eröffnung einen Bauern geopfert, aber Frank glich den Entwicklungsrückstand schnell aus und holzte konsequent ins Bauernendspiel ab. Da auf dem Weg dorthin sogar noch ein zweiter Bauer abfiel, gab Lorke sich geschlagen, 3-0.

    Stillleben: Studie der Denkerposen (rechts)

    Kurze Zeit später beendete auch Daniel Mohr seine Partie an Brett 7 gegen Johann Benz erfolgreich. Schon nach wenigen Zügen übernahm Daniel mit Schwarz die Initiative und gewann mit einem nicht offensichtlichen Springerzug (siehe Facebook) eine Figur. Benz wehrte sich noch einige Zeit, konnte aber die Niederlage nicht verhindern, 4-0.
    Am dritten Brett entwickelte sich zwischen Andreas Piskorz und Hans-Peter Sailer eine ausgeglichene Partie. Nach einem kurzen taktischen Handgemenge standen bei beiderseits fünf Bauern nur noch die sechs Schwerfiguren auf dem Brett und der Remisschluss schien unausweichlich. Bei der weiteren Abholzung übersah Sailer aber ein Zwischenschach, das Andreas einen ganzen Mehrturm bescherte, 5-0.

    Hier Andreas‘ Beitrag zur Studie der Denkerposen

    Auch am sechsten Brett nahmen wir den ganzen Punkt mit. Olaf Düber rannte am Königsflügel stürmisch mit seinen Bauern los, um einen Mattangriff gegen Thomas Schinkowskis König zu initiieren. Da auch Olaf kurz rochiert hatte, war dies eine gefährliche Angelegenheit, aber Schinkowskis Gegenspiel im Zentrum und am Damenflügel erwies sich als zu langsam. Zur Beschwichtigung bot er Olaf ein Qualitätsopfer an, durch einen schönen Zwischenzug eroberte Olaf aber einen ganzen Turm und wehrte gleichzeitig das drohende Dauerschach ab, 6-0.
    An Brett 4 geriet Patrick Scholl schon in der Eröffnung unter Beschuss. Sein Gegner Klaus Lemmer hatte die Initiative an sich gerissen und eroberte im Mittelspiel durch ein temporäres Läuferopfer einen Bauern. Nach der Zeitkontrolle bot Lemmer überraschend Remis an, Patrick akzeptierte und die umfangreiche Analyse der Schlussstellung ergab, dass Lemmer in dem Schwerfigurenendspiel gute Gewinnchancen gehabt hätte, aber 6,5-0,5.
    Den Marathon des Tages lieferte dann der Berichterstatter am fünften Brett ab. Im frühen Mittelspiel sicherte ich mir gegen Hans-Joachim Rittel das Läuferpaar, musste dafür aber einen auf die siebte Reihe vorgedrungenen Turm in Kauf nehmen. In meinen Vorausberechnungen hatte ich „gesehen“, dass sich dieser zwingend abtauscht, aber Rittel fand einen starken Damenzug, nach dem ich den lästigen Turm nur unter Bauernopfer wieder los wurde. Glücklicherweise entfachten meine beiden Läufer tatsächlich ausreichende Aktivität, sodass Rittel den Bauern zurückgab, um das Läuferpaar zu halbieren. Durch einen zeitnotbedingten Fehler verlor Rittel auch noch seinen b-(Frei-)bauern ersatzlos, es entstand ein Turmendspiel mit vier gegen drei Bauern auf dem Königsflügel bei ansonsten leerem Brett. Ich wusste auch, dass die Remisbreite hier sehr groß ist, dennoch versuchte ich noch weitere 40 Züge und fast zwei Stunden mein Glück, aber Rittel verteidigte sich umsichtig, 7-1.
    Somit liegen wir nun bereits mit zwei Punkten Vorsprung auf die versammelte Konkurrenz auf dem einzigen Aufstiegsplatz und werden nun versuchen, diesen bis zum Saisonende (und darüber hinaus) zu verteidigen.

    Die Mittelachse der zweiten Mannschaft

    Die dritte Niederlage in dieser Saison gab es leider für die zweite Mannschaft. In einem ausgeglichenen Mannschaftskampf erwiesen sich die Gäste vom C4 ChessClub als die Glücklicheren und gewannen mit 5-3. Für unsere Zweite punktete Martin Schneider voll, Stephan Toffanello, Heinz-Roland Send, James Gray und Roland Brosius halb. Trotz des momentan letzten Tabellenplatzes verfallen wir nicht in Panik, das Ziel Klassenerhalt sollte nicht ernsthaft in Gefahr sein.

    Auf der linken Seite Heinz-Roland Send und Stephan Toffanello im Mittelspiel


    Roland Brosius vor dem ersten Zug

    In der Tabelle der Kreisliga konnte unsere dritte Mannschaft den Vorsprung an der Tabellenspitze durch ein weiteres 4-0 ausbauen. Gegen die vierte Mannschaft des C4 ChessClubs waren Horst Hartzer, Tim Alhäuser, Gisbert Seelbach und Jan Alhäuser erfolgreich. Mit 11 von 12 möglichen Brettpunkten und noch keiner(!) verlorenen Einzelpartie mausert sich die dritte Mannschaft langsam zum Favoriten in der Kreisliga.

    Links von den Brettern die dritte Mannschaft vor dem Match


    Erfolgreiches Debüt am Spitzenbrett: Horst Hartzer

  • Tim bleibt bei Schnellschachserie ungeschlagen

    Einen Monat nach der Premiere fand das monatliche Schnellschachturnier erstmals Mittwochs statt. Insgesamt 5 Teilnehmer fanden den Weg ins Bürgerhaus, darunter mti Daniel auch ein Neuling, der erst seid wenigen Wochen im Verein Schach spielt. Er schlug sich jedoch achtbar, einige Partien gingen sehr unglücklich verloren. Hier zeigt sich dann die große Erfahrung der anderen, aber das holt Daniel bestimmt in einigen Monaten auf.

    Sieger des 2. Turniers wurde Tim, der erneut alle Partien (wenn auch einmal glücklich) gewinnen konnte. Zweiter, und damit Sieger der B-Gruppe wurde Daniel Neuwirt, der nur gegen Tim verlor, mit Gisbert erstmals einen Vereinsspieler schlagen konnte und mit diesem Sieg auch die Führung in der Gesamtwertung der B-Gruppe übernommen hat.

    Endergebnis Kreuztabelle:

    Rangliste: Stand nach der 5. Runde 
    Nr.TeilnehmerTiteTWZ12345PunkteSoBerg
    1.Alhäuser,TimA973**11115.010.00
    2.Neuwirt, DanielB 0**1114.06.00
    3.Seelbach,GisbertA100600**113.03.00
    4.Surendran, Sai AgashB 000**12.01.00
    5.Boushmelev, DanielB 0000**1.00.00

    Die Gesamtwertung gibt es hier.
    Das nächste Turnier findet am Samstag, 3.12.2011 statt.

  • Dr. Hans-Dieter Wunderlich wird Fernschacholympiasieger

    Der in Weidenau geborene und aufgewachsene Fernschach-Großmeister Dr. Hans-Dieter Wunderlich ist mit der deutschen Nationalmannschaft Sieger der 17. Fernschacholympiade und damit Mannschaftsweltmeister geworden. Dabei erreichte er mit 9 von 12 möglichen Punkte das beste
    Einzelergebnis aller 78 Teilnehmer.
    Dies bedeutete gleichzeitig sowohl den souveränen Gewinn seines Brettes als auch das beste Resultat aller 6 deutschen Einzelspieler.
    In der Aufstellung
    Brett 1: Maximilian Voss (6)
    Brett 2: Peter Hertel (7,5)
    Brett 3: Arno Nickel (8)
    Brett 4: Dr. Stephan Busemann (7)
    Brett 5: Dr. Hans-Dieter Wunderlich (9)
    Brett 6: Gerhard Müller (7)
    erzielten die deutschen Spieler damit 44,5 von 72 möglichen Punkten und gewannen den Titel erstmals seit 2006 wieder für Deutschland.

    Das von der „International Correspondence Chess Federation“ (ICCF) ausgerichtete Turnier war bereits im September 2009 gestartet worden und ist derzeit noch im Gang. Dennoch kann die deutsche Mannschaft, die mit drei Punkten Vorsprung inzwischen alle ihre Partien beendet hat, von den zweitplatzierten Spaniern nicht mehr verdrängt werden.
    Dahinter gibt es noch einen spannenden Kampf zwischen Italien, Estland und Russland um die Bronzemedaille.
    Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite
    http://www.iccf-webchess.com/EventCrossTable.aspx?id=19050
    Hier können sogar die Partien nachgespielt werden.

    In der parallel verlaufenen Einzelweltmeisterschaft hat Dr. Wunderlich bereits einen Platz auf dem Treppchen sicher. Aktuell konkurriert er mit dem türkischen Großmeister Tansel Turgut um die Vizeweltmeisterschaft. Sieger wurde vorzeitig der Slowene Marjan Šemrl. Die Tabelle mit Zugriff auf die Partien findet man im Internet unter
    http://www.iccf-webchess.com/EventCrossTable.aspx?id=18349

    Dr. Wunderlich, der 1971 am Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium in Weidenau sein Abitur ablegte und anschließend in Münster Mathematik und mathematische Logik studierte und in diesem Fach auch promovierte, lebt derzeit in München und ist dort in der Telekommunikationsbranche beschäftigt.
    Seine schachliche Karriere begann er in den sechziger Jahren als Jugendlicher im Weidenauer Schachverein wo er 1968 auch Vereinsmeister wurde.
    Auch begann damals schon seine Leidenschaft für das Fernschach, das er jedoch zunächst nur im Freundeskreis spielte. Ernsthaft betreibt er Fernschach seit 1977, wo er sich zunächst im Rahmen des Deutschen Fernschachbundes bis in die Meisterklasse empor spielte. 1995 begann seine Laufbahn beim Internationalen Fernschachverband (ICCF). Hier schaffte er den Aufstieg bis zur Endrunde der Einzelweltmeisterschaft, und im Jahr 2006 wurde ihm der Titel des Fernschach-Großmeisters verliehen

    In einem kurzen Interview gibt Dr. Hans-Dieter Wunderlich darüber Auskunft, wie sich Fernschach heutzutage abspielt:

    Frage: Was reizt Sie so sehr an Fernschach?
    Wunderlich:
    Fernschach ist ein ständiger Begleiter in meinem Leben. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, warum ich vor über 30 Jahren damit begonnen habe. Später habe ich es jedenfalls in erster Linie betrieben, um meine Nahschach-Leistung zu steigern (während meiner Zeit an der Uni habe ich für Caissa Münster am 1. Brett in der damaligen NRW-Liga gespielt, später bin ich beim SC Sendling immerhin zu einigen Einsätzen in der 2. Bundesliga gekommen). Das hat zu meinem Leidwesen nicht richtig funktioniert, statt dessen hatte ich plötzlich ungeahnte Fernschach-Erfolge, so dass das Fernschach nach und nach zum Schwerpunkt meiner Schachaktivitäten wurde und heute das Nahschach fast völlig verdrängt hat. Mich reizt besonders der wissenschaftliche Aspekt am Fernschach. Man muss sich nicht innerhalb von Minuten oder sogar Sekunden für Züge entscheiden, die möglicherweise eine gute Stellung unmittelbar verderben. Grobe Patzer kann man fast komplett ausschließen.

    Frage: Wie hat sich Fernschach im Lauf der letzten Jahre(Jahrzehnte) entwickelt?
    Wunderlich:
    Als ich mit dem Fernschach begann, wurden die Züge per Postkarte versendet, so dass Turniere manchmal erst nach fünf Jahren zu Ende waren. Dann begann die Zugübermittlung per Fax und per E-Mail, und heutzutage wird überwiegend auf Internet-Servern gespielt. Damit dauern die Turniere „nur noch“ etwa zwei Jahre. Das ist die wesentliche Entwicklung im spieltechnischen Bereich. Aber die Frage zielt vermutlich mehr auf das Thema „Computer-Unterstützung“ ab. Die Verwendung von starken Schachprogrammen hat nicht nur das Fernschach sondern auch das Nahschach revolutioniert. Große Teile der Eröffnungstheorie mussten und müssen noch umgeschrieben werden, aber auch die Lehre des Mittel- und Endspiels blieb nicht ungeschoren. Der Spielstil (nicht nur) der führenden Schachspieler hat sich dramatisch gewandelt. Regeln, die früher als unumstößlich galten, wurden plötzlich in Frage gestellt, weil die Schachprogramme zu Ideenlieferanten sonder gleichen wurden. Und so ist die Verwendung von Schachprogrammen zumindest im Spitzenschach nicht mehr wegzudenken. Das Fernschach ist hier keine Ausnahme. Ein großer Unterschied zum Nahschach besteht allerdings darin, dass beim Fernschach die Verwendung von Schachprogrammen nicht nur zur Vorbereitung sondern auch während der Partien ausdrücklich erlaubt ist. Dadurch hat sich die Qualität der Partien in den letzten Jahren erheblich gesteigert. Es ist allerdings auch festzustellen, dass sich viele Fernschachspieler zurückgezogen haben, weil sie sich auf diese neue Disziplin nicht einlassen wollten. Für diese Spieler gibt es sogar eine eigene Turnierform der sogenannten „engine-freien“ Turniere, bei denen sich die Teilnehmer verpflichten, keine Schachprogramme zu Rate zu ziehen.

    Frage:
    Wieviel Aufwand und welche materielle Ausstattung ist heutzutage erforderlich, um zur Weltspitze zu gehören?
    Wunderlich:
    Zunächst mal braucht man viel Zeit und noch mehr Geduld. Bei der materiellen Ausstattung genügt ein handelsüblicher Computer mit ein paar möglichst schnellen CPUs und einem großen Arbeitsspeicher. Dazu ein ebenfalls handelsübliches Schachprogramm und zwei oder drei „Engines“. Das sind die Rechenkerne, die nach verschiedenen Gesichtspunkten Schachstellungen bewerten und Varianten vorschlagen. Zum Teil gibt es diese Engines zum kostenlosen Download im Internet, einige sind aber auch käuflich zu erwerben.

    Frage: Was sagen Sie denen, die behaupten, dass Fernschach eigentlich tot ist, weil eine Partie nur noch durch die besten Computer und Programme entschieden wird!
    Wunderlich:
    Natürlich ist die materielle Ausstattung wichtig. Aber sie ist nicht wirklich entscheidend. Viel wichtiger ist der intelligente und systematische Umgang mit den zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln. Wer einfach nur seinen Rechner ein paar Stunden rechnen lässt und dann jeweils den vorgeschlagenen Zug ausführt, der wird schnell erkennen, dass das für den Aufstieg in die Weltspitze nicht ausreicht. Es gibt z.B. viele Stellungen, in denen Schachprogramme zwar behaupten, einen deutlichen Vorteil zu haben, aber keine Idee aufzeigen, wie man den Vorteil zum Sieg umsetzen kann. Statt dessen ziehen sie planlos hin und her und merken nicht, wie sie sich im Kreis drehen. Dann gibt es Stellungen, in denen sich unterschiedliche Engines nicht einig sind und zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Dann ist der Mensch gefragt, eigene Ideen einzubringen, auszuprobieren, mit Hilfe der Engines zu überprüfen. Es ist immer die Interaktion zwischen Mensch und Maschine, die letztlich die Spielstärke ausmacht.
    Fernschach ist daher nicht tot sondern zu einer anderen Disziplin geworden: Die wissenschaftliche Verwendung sämtlicher zur Verfügung stehender Hilfsmittel mit dem Ziel, möglichst fehlerfreies Schach zu spielen!

  • Zweites Grand-Prix-Turnier

    Unter Abwesenheit der beiden Erstplatzierten vom ersten Turnier wurde gestern das zweite Turnier der diesjährigen Grand-Prix-Serie gespielt.

    Dabei konnten sich Daniel Mohr und Matthias Schmidt bei ihrer jeweils ersten Teilnahme deutlich vom restlichen Feld distanzieren, und damit einen guten Start in der Gesamtwertung hinlegen.

    Rangliste: Stand nach der 9. Runde im 2. Durchgang 
    Nr.TeilnehmerTWZ123456789PunkteSoBerg
    1.Mohr,Daniel2020**1½11111114.596.50
       **01111111  
    2.Schmidt,Matthias18660**111111113.589.50
       1**011½111  
    3.Düber,Olaf2007½0**01110110.063.75
       01**101½11  
    4.Piskorz,Andreas2022001**0111110.050.00
       000**11111  
    5.Pramann,Jürgen16820001**00118.040.00
       0010**1111  
    6.Fehrensen,Nils151200001**1116.026.75
       0½000**0½1  
    7.Mickisch,Frank,Dr1892000010**116.025.00
       00½001**½1  
    8.Schneider,Martin13360010000**14.016.00
       00000½½**1  
    9.Schöning,Andreas143500000000**0.00.00
       00000000**  

    In der Gesamtwertung ist das Bild natürlich noch verzerrt, die 2 Streichwertungen kommen erst am Ende zur Anwendung.

    Stand nach Runde 2 (pdf)

  • Erste Mannschaft schlägt Morsbach, Nachlese zur vorherigen Woche

    Die Tücken des Spielplanes in der Verbandsklasse Süd bescherten uns am zweiten Spieltag mit dem SV Morsbach bereits den zweiten Mitkonkurrenten um den Aufstieg nach unseren Nachbarn aus Kreuztal. Da die Jugendlichen der Morsbacher am regulären Spieltermin in der Jugendbundesliga West aktiv waren, verlegten wir den Kampf um eine Woche nach hinten.
    Einen Erfolg und zwei Misserfolge gab es in der vorherigen Woche: Während die dritte Mannschaft (Andreas Schöning, Daniela Seliger, Laurin Göb und Florian Schnutz traten für uns an) durch ein souveränes 4-0 in Niederfischbach die Tabellenführung in der Kreisliga übernahm, musste die zweite Mannschaft eine 1-7 Schlappe in Bad Laasphe einstecken. Am Freitag suchte die zweite Mannschaft, bestehend aus Olaf Düber, Stephan Toffanello, Stefan Töpler und Martin Reinschmidt unsere letzte Chance im Vierer-Pokal, aber leider ging der Kampf gegen Hellertal II mit 0,5-3,5 verloren.
    In Morsbach lief dann fast alles zu unseren Gunsten. Den ersten Sieg lieferte Olaf Düber an Brett 6. Gegen Johannes Karthäuser kam just die Eröffnungsvariante aufs Brett, die Olaf und ich noch auf der Hinfahrt im Auto diskutiert hatten. Olaf erreichte mit Schwarz eine gute Stellung, nach einer taktischen Abwicklung hätte er einen Mehrbauern erhalten, aber Karthäuser verrechnete sich böse in einer Nebenvariante und lief in ein zweizügiges Matt, 1-0.
    Auch Uwe Eckardt bekam an Brett 2 mit Schwarz die erwartete Eröffnung vorgesetzt. Wie so oft in dieser Variante bekam Weiß (Martin Riederer) einen leichten, optischen Vorteil, aber Uwe verteidigte sich gewohnt umsichtig und geriet nie wirklich in Verlustgefahr, 1,5-0,5.
    Eine Neuauflage des letztjährigen Duells gab es am achten Brett, Frank Mickisch traf erneut auf Lukas Schneider. Leider konnte Frank den souveränen Sieg nicht wiederholen, Schneider erlangte nach der Eröffnung eine positionell klar bessere Stellung, bot auf Grund knapper Zeit aber Remis an, was Frank akzeptierte, 2-1.
    Am ersten Brett traf Sebastian Send auf Philipp Schmitz. Nach der Eröffnung war Schmitz im Besitz des Läuferpaares, Sebastian pochte auf die größere Aktivität seiner Figuren am Königsflügel. Nach einem taktischen Schlagabtausch wickelte Schmitz unter Bauernopfer in ein ungleichfarbiges Läuferendspiel ab, das Sebastian keine Gewinnchancen bot, 2,5-1,5.


    Sebastian bei der vergeblichen Suche nach einem Gewinnweg

    Eine starke Leistung zeigte Patrick Scholl an Brett 4. In der bekannten Karlsbader Mittelspielstruktur baute er, gestützt auf ein gut harmonisierendes Springerpaar, nach und nach einen gefährlichen Angriff gegen den weißen König auf, während Benedikt Schneiders Offensive am Damenflügel nicht voran kam. Schneider beorderte seine Dame zum Königsflügel, um bei der Verteidigung zu helfen, diese ging dort aber unter dem Beschuss von Patricks Figuren verloren, 3,5-1,5.


    Patrick bei der Arbeit, das Springerpaar ist auf c4 und e4 zu erkennen

    Mit Thomas Franke, dem Trainer des Morsbacher Kindergartens, hatte ich die härteste DWZ-Nuss zu knacken. Dass Franke trotzdem nur an Brett 5 aufgestellt ist, zeigt das Vertrauen, das er in seine Jugendlichen setzt. Obwohl ich dies als Verbands-Jugendwart natürlich grundsätzlich gut heiße, war mir das als Spieler in diesem Moment nicht recht 😉 Franke überraschte mich bereits im zweiten Zug, wie er hinterher bekannte, hatte er schon meinen ersten Zug nicht kommen sehen. Zum Glück wählte er ein Gambit, von dem mir die grundlegenden Pläne geläufig waren: Schwarz nutzt die durch das Bauernopfer entstandenen offenen Linien am Damenflügel, um sich dort aktiv aufzustellen, Weiß versucht, dies abzufedern und startet dann einen Durchbruch im Zentrum. Als ich aber so um den 20. Zug Bilanz zog, war klar, dass Franke mit Schwarz seinen Plan wesentlich effektiver umgesetzt hatte, seine Figuren standen aktiv und nahmen meinen Damenflügel unter Beschuss, von meiner Zentrumsoffensive war nur wenig zu sehen. Franke gab dann aber das Läuferpaar ab, um den Bauern zurück zu erobern und mit Springer und Turm auf meine zweite Reihe vorzudringen, wodurch ich aber Zeit für den programmatischen Vorstoß des e-Bauern erhielt. Ich bot zweimal den Tausch des vorwitzigen Turmes an, was auch den Springer zum Rückzug veranlasst hätte. Franke wollte das eroberte Terrain nicht räumen und begab seine Figuren in eine unglückliche Abhängigkeit, die ihn Material kostete. Gestützt auf den mittlerweile auf d7 angekommenen e-Bauern, konnte ich das Übergewicht schnell verwerten, 4,5-1,5.


    Meine Partie einen Zug vor der entscheidenden Stelle, die wir nach 26.Tec1 Te2? erreichten. 27.e6 gewann das gewinnbringende Material

    Somit war der Kampf bereits vor der Zeitkontrolle gewonnen, damit hatten wir beim besten Willen nicht gerechnet. Dennoch waren auch die beiden verbliebenen Partien spannend. Am siebten Brett hatte Manfred Schneider den Zentralkönig seines Gegners Andreas Jacke mittels Bauernopfer unter Beschuss genommen, beide verbrauchten viel Zeit, um die Komplikationen zu bewältigen. Im Zeitnotduell stellte Manni einen Läufer ein und gab die Partie auf, 4,5-2,5.
    Aus allen Blickwinkeln interessant war die Partie an Brett 3 zwischen Andreas Piskorz und Valerian Giraud:


    Die Eröffnung verlief ausgeglichen, aber im Mittelspiel schien sich Andreas‘ Routine durchzusetzen, er konnte in ein klar vorteilhaftes Dame+Läufer gegen Dame+Springer Endspiel abwickeln. Hier erfuhr die Partie ihre erste 180°-Wendung, denn Giraud kam durch einige Ungenauigkeiten von Andreas zu gefährlichem Gegenspiel. Andreas konnte dies durch den Damentausch abfangen, aber dadurch wurde sein einstmals starker Freibauer zur Zielscheibe. Giraud bedankte sich seinerseits mit einem groben Fehler, er fraß den Bauern einen Zug zu früh, sodass Andreas‘ letzte Falle, die Preisgabe eines zweiten Bauern, um die Umwandlung seines h-Bauern zu ermöglichen, zum Tragen kam. Giraud gab auf, 5,5-2,5.
    Damit sind die beiden vermeintlich stärksten Konkurrenten um den Aufstieg im direkten Duell bezwungen worden, nun gilt es, dieses Tempo auch in der restlichen Saison durchzuhalten.