Durch einen 5-3 Pflichterfolg beim nunmehr abgestiegenen Tabellenschlusslicht aus Herdecke ist das Ziel Klassenerhalt für die erste Mannschaft in greifbare Nähe gerückt. Allerdings war es ein schwerer Weg zum Erfolg, der für mich als Mannschaftsführer schon ein paar Tage vorher begann, denn mit Matthias Hoffmann, Andreas Piskorz und Raphael Gall mussten drei Spieler unseres 10er-Kaders den Kampf absagen. Glücklicherweise konnte ich Matthias Helduser zur weiten Reise nach Herdecke überreden, obwohl er bereits am Montag morgen gen Lissabon abheben wollte. (Fast) pünktlich um 12.30 Uhr trafen wir uns in Weidenau, die Klippe Zeitumstellung hatten alle umschifft. Doch damit waren die Tücken der Anreise noch nicht gemeistert: Auf dem Teilstück HTS/A4 verabschiedete sich Daniel Mohrs auswärtskampferprobter VW-Bus. Mit letzter Kraft rettete Daniel den Bus auf den Pendlerparkplatz Wenden, wo wir in Frank Mickischs „Ersatzauto“ umstiegen. Obwohl die Herdecker ihr Spiellokal gut von der Außenwelt abgeschirmt haben, saßen wir um 14 Uhr am Brett. Dort saß mir wie erwartet niemand gegenüber, der Gastgeber hat bislang in jedem Heimkampf das dritte Brett freigelassen, also 1-0 für uns. Nach ca. 2 Stunden und 19 Zügen hatte Frank Mickisch an Brett 7 zwei Figuren eingesammelt, 2-0. Auf Grund zweier klar besserer Stellungen an 1 und 5 gab ich Matthias Helduser an 8 grünes Licht für ein Remisangebot, das sein Gegner etwas überraschend annahm, die Stellung war wohl besser für ihn. Uwe Eckardt an Brett 2 opferte im Mittelspiel einen Bauern, konnte aber dafür gute Kompensation erlangen. Leider übersah er eine Mattdrohung seines Gegners und musste die Waffen strecken, 1,5-2,5. Olaf Düber hatte seinem Gegner an Brett 4 schon früh zwei Freibauern am Damenflügel überlassen, übernahm dafür aber die Initiative im Zentrum und auf den schwarzen Feldern. Doch auch er lief in einen Konter, also Ausgleich. Dennoch hatte ich keine Sorgen um den Sieg, Sebastian gewann schon wenig später seine überlegene Stellung und schraubte seine Saisonbilanz auf unglaubliche 6,5/7 an Brett 1! Patrick Scholl an Brett 6 kam gut aus der Eröffnung, verdribbelte sich dann aber mit einem seiner Läufer, den er nur mit großer Mühe retten konnte. Das entstandene Springer-gegen-Läufer-Endspiel war wohl niemals ernsthaft außerhalb der Remisbreite, 4-3 für uns. Daniel Mohr stand nach der Eröffnung klar besser, trotz frühem Damentausch setzte er dem Zentralkönig seines Gegners arg zu, eroberte aber aus dieser Druckstellung „nur“ einen Bauern, vermutlich findet „Fritz“ hier einen schnelleren Totschlag. Daniel musste sich noch im Endspiel quälen, sein Sieg war aber nie gefährdet. Im letzten Kampf gegen Plettenberg reichen uns nun 1,5 Brettpunkte zum Klassenerhalt.