Mit 3,5-4,5 verlor die erste Mannschaft den zweiten Kampf der Saison beim alten und neuen Tabellenführer in Schwerte.
Den ersten Teilerfolg erzielte Uwe Eckardt an Brett 2. Sein Gegner Kai Tawakol versuchte durch Besetzung der einzigen offenen Linie in Vorteil zu kommen, aber Uwe konnte mit Schwarz genügend Gegenspiel entfachen, um den halben Punkt zu sichern.
Dann gingen wir sogar in Führung. Andreas Piskorz an Brett 5 opferte eine Figur in die Königsstellung, echte Kompensation konnte er aber nicht nachweisen, er geriet ganz im Gegenteil selbst in einen Mattangriff. Sein Gegner Christian Vicktor griff dann allerdings fehl und Andreas‘ Angriff drang doch noch durch.
An Brett 3 hatte ich keinen Vorteil aus der Eröffnung rausgeholt, lehnte aber dennoch ein frühes Remisangebot meines Gegners Thomas Fleischhauer ab. Fast folgerichtig baute ich einen taktischen Bock ein, der mich einen Bauern kostete. Beim Übergang ins Endspiel unterlief meinem Gegner aber ein Fingerfehler, durch den ich den Bauern zurück bekam und leicht remisieren konnte.
Ebenfalls Remis endete die Partie an Brett 1. Sebastian Send suchte lange aber vergeblich nach einem Zugang zu Wolfgang Klugs solider Stellung, doch der Verteidigungswall hielt.
Patrick Scholl war am sechsten Brett nach der Eröffnung in einer passiven Stellung gelandet, die er durch eine Abtauschkombination zu entlasten versuchte. Hierbei ging jedoch ein wichtiger Bauer flöten, wonach die Stellung wie ein Kartenhaus zusammenbrach, Ausgleich für Schwerte durch Stephan Zarges.
An Brett 7 war Raphael Gall mit leichtem Vorteil gegen Martin Dürwald aus der Eröffnung gekommen, in herannahender Zeitnot fasste er jedoch den falschen Plan. Die Evakuierung des Königs von b1 nach g1, um anschließend am Damenflügel aktiv zu werden, endete unsanft mit Qualitäts- und Partieverlust auf d2.
Nach ungewöhnlichem, zeitaufwändigem Eröffnungsverlauf hatte sich Olaf Düber durch den Einsatz eines „Pac-Man-Springers“ (Sd4xDe2xLc1xBd3) an Brett 4 das mächtige Läuferpaar gegen zwei Springer gesichert. In beiderseitiger Zeitnot stellte sein Gegner Ihor Borzykin eines der Springtiere ein und Olaf glich den Kampf aus.
Echte Hoffnung auf einen oder gar zwei Punkte kam aber nicht auf, denn an Brett 8 hatte Stefan Töpler in der Eröffnung einen Bauern für aktives Spiel und Entwicklungsvorsprung geopfert, sein Gegner Stefan Vorschütz konnte seine Stellung jedoch konsolidieren und den Mehrbauern retten. Im 40.Zug überschritt Stefan dann sogar die Zeit, der Kampf war verloren.
Damit sind die SF Schwerte nach zwei Spieltagen die einzige Mannschaft mit 4-0 Punkten, es folgt der SV Bergneustadt/Derschlag mit 3-1, wir befinden uns im sechs Mannschaften starken Rudel mit ausgeglichenem Punktekonto. Wie schon so oft deutet alles auf eine äußerst spannende Verbandsliga-Saison hin.
In der Bezirksliga konnte die zweite Mannschaft die Auftaktschlappe gegen Hilchenbach egalisieren und in Schutzbach mit 5-3 gewinnen. Stephan Toffanello punktete durch Anwesenheit, Roland Brosius und James Gray am Brett, Remis spielten Heinz-Roland Send, Werner Brauner, Dominik Marx und Hans-Wolfgang Dittmann.
Die dritte Mannschaft brachte in der Kreisliga ein 2-2 aus Burbach mit nach Hause, Christian Haßler gewann, Florian Schnutz und Tim Alhäuser remisierten.
Autor: Michael Meinhardt
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Niederlage in Schwerte
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Starke Leistung der Jugendmannschaft
Am Samstag fand das erste Turnier der Jugend-Bezirksliga in Haiger statt. Leider konnten wir nur mit drei Jugendlichen anreisen, sodass wir in jedem der fünf Kämpfe bereits mit 0-1 in Rückstand geraten sollten. In der ersten Runde gegen die vierte Mannschaft des C4 Chess Clubs wurde das Manko jedoch schnell durch zwei Siege von Laurin und Jan an den Brettern 3 und 4 mehr als ausgeglichen, Tim bot daraufhin trotz klarer Mehrfigur mannschaftsdienlich Remis an, was sein Gegner akzeptierte, 2,5-1,5. In der zweiten Runde spielten wir gegen DJK Herdorf, Laurin konnte wieder klar gewinnen, leider verlor Jan, sodass es auf die Partie seines Bruders Tim ankam. Nach turbulentem Verlauf, in dem die Stellungsbewertung sich mehrfach umkehrte, gab Tim sich geschlagen. Die dritte Runde brachte das Lokalderby gegen den Siegener SV, Jan glich die kampflose Niederlage schnell aus, Tim flüchtete sich mit einem Minusturm in ein nicht forciertes Dauerschach, beim Stand von 1,5-1,5 kam es also auf Laurin an, der seinen Materialvorteil aus der Eröffnung souverän zum Mannschaftssieg verwertete. In der vierten Runde mussten wir gegen den haushohen Favoriten C4 Chess Club II, der bis dahin nur einen Brettpunkt abgegeben hatte, antreten. Jan schlug einen vergifteten Bauern auf g7, die geöffnete Linie nutze sein Gegner zum entscheidenden Mattangriff. Tim hatte in der Eröffnung eine Figur verloren, sich diese aber im Mittelspiel zurückgeholt, das resultierende Endspiel mit jeweils Dame, Turm und drei Bauern steuerte Richtung Remis, aber Tim fand eine Mattfalle, in die sein Gegner tappte. Nun musste Laurin gewinnen, um uns das 2-2 zu sichern. Trotz Minusfigur verschmähte er ein Dauerschach und kämpfte weiter, sein Gegner verstrickte sich in den Verwicklungen und stellte die Dame ein, Laurins Kampfgeist wurde mit einem Sieg belohnt. Damit lagen wir auf dem zweiten Platz und mussten in der letzten Runden gegen die dritte Mannschaft des C4 Chess Clubs gewinnen, um diesen Platz zu verteidigen. Jan und Laurin gewannen schnell, Tim brauchte zwar etwas länger, gewann aber ebenso souverän und sicherte uns den hervorragenden 2. Platz. Tim holte am zweiten Brett 3 Punkte, ebenso wie Jan an Brett 4, Laurin an Brett 3 konnte sogar alle Partien gewinnen! Beim nächsten Turnier am 21.11. in der Siegener BlueBox wollen die Jungs unbedingt zu viert antreten, um der schier übermächtigen zweiten Mannschaft des C4 Chess Clubs den ersten Platz streitig zu machen.
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Sensationssieg der ersten Mannschaft
Denkbar ungünstig waren die Voraussetzungen für den Auftaktkampf der ersten Mannschaft gegen die Schachvereinigung Plettenberg, den Topfavoriten um den Aufstieg in die NRW-Klasse. Von den 11 Spielern im Kader mussten 5 absagen, wir benötigten also doppelte Unterstützung aus der zweiten Mannschaft. Dadurch vergrößerte sich die Favoritenstellung des Gastes, obwohl dieser immerhin auf die Dienste seines weißrussischen GMs Kupreitschik verzichtete.
Aber nach etwa zwei Stunden gingen wir in Führung! Am zweiten Brett hatte Uwe Eckardt in der Eröffnung eine Figur für drei(edit im Auftrag von Uwe: Es waren zunächst nur zwei Bauern, der dritte kam erst später dazu.) Bauern geopfert, nach zwei kapitalen Fehlern seines Gegners Dirk König hatte Uwe die Figur wieder, die Mehrbauern blieben, die Aufgabe folgte.
Kurz vor der Zeitkontrolle verwertete Andreas Piskorz an Brett fünf den Mehrbauern, der ihm im Mittelspiel zugeflogen war, in die 2-0 Führung.
Am Tag vor dem Kampf hatte ich Patrick Scholl krumme Eröffnungen und spekulative Opfer verboten, woran er sich auch tatsächlich hielt und einen positionell sauberen Erfolg einfuhr.
Ganz im Gegensatz zu Daniel Mohr, der nach der Eröffnung eine positionelle Ruine zu verwalten hatte. Innerlich hatte er sich schon von der Partie verabschiedet, doch in aufkommender Zeitnot verlor sein Gegner Dawid Kulik total den Faden, sodass Daniel taktische Gegenchancen bekam, die er zum entscheidenden Mattangriff nutzte. 4-0!!! Ich dachte, ich bin im falschen Film! Schon ein 4-4 hätten wir vor dem Kampf als Riesenerfolg angesehen, aber nun wollten wir natürlich mehr. Ich leistete dazu leider keinen Beitrag. Nachdem ich in der Eröffnung die Varianten verwechselt hatte, musste ich einen Bauern opfern, für den ich allerdings keine Kompensation erhielt. Ich versuchte noch mein Glück mit ein paar simplen Drohungen am Königsflügel, was mich aber lediglich noch zwei weitere Bauern kostete, sodass ich nach erfolgter Zeitkontrolle das Handtuch warf.
Unser erster Ersatzmann Stephan Toffanello hatte eine Qualität geopfert und erhielt dafür einen Riesenläufer in der Königsstellung seines Gegners Frank Wichmann. Leider schaffte er es nicht, mit der Dame entscheidend nachzurücken, Wichmann drang mit den Schwerfiguren schneller zum König vor und setzte Matt.
Auch unsere Punktemaschine der letzten Saison, Sebastian Send, musste nach mehr als einem Jahr wieder eine Niederlage einstecken. Trotz guter Stellung war in Zeitnot ein Bauer abhanden gekommen, das folgende Turmendspiel gewann sein Gegner Max Bouaraba sicher.
Nun kam alles auf die letzte Partie an. Schon seit Stunden hatten Stefan Töpler und Manfred Nölke an Brett 8 ein remises Doppelturmendspiel auf dem Brett, das Nölke mit Schwarz für Plettenberg aber unbedingt auf Gewinn spielen musste. Es entwickelte sich ein Wettrennen der Freibauern, Stefan lief am Damenflügel, Nölke am Königsflügel. Der schwarze Bauer war tatsächlich schneller zur Umwandlung bereit, aber Stefan hätte ihn auf h2 verhaften können, woraufhin Nölke nur noch durch das Kombinieren von Turmschachs und dem Angriff mit dem Turm auf den c-Bauern hätte remisieren können. (wKb6, Td2, Ba4, c7; sKg1, Tc3, Bh2, a5). Stefan überlegte eine gefühlte Stunde an Txh2 und so langsam dämmerte es uns: Stefan rechnete an der Zugumstellung 1.Kb7 (um den c-Bauern zu unterstützen) h1D 2.Td1+ Kg2 3. Txh1 Kxh1 4.c8D mit Gewinn. Leider würde dies daran scheitern, dass Schwarz im ersten Zug mit Schach in eine Dame umwandelt, den c-Bauern aufhält und gewinnt! Tatsächlich zog Stefan 1.Kb7?? und Nölke, der nur noch über 4 Minuten Bedenkzeit verfügte, antwortete ad hoc 1…Tb3+??. Kollektives Aufatmen auf unserer Seite, aber es ging noch weiter: 2.Kc6?? Tc3+?? Ob Stefan hier Lunte roch oder die lange Diagonale nur zufällig nach d7 verließ, entzieht sich meiner Kenntnis, jedenfalls ist die Stellung nun gewonnen für Weiß und nochmal ließ Stefan keine Luft rein. 5-3!!! Diese Partie hat mich Jahre meines Lebens gekostet, den weiteren Anwesenden beider Seiten geht es wahrscheinlich ähnlich. Ich befürchte allerdings, dass wir in diesem Kampf unser Glückskonto für diese Saison schon überzogen haben und uns die restlichen Punkte zum Klassenerhalt sauber erspielen müssen.
Das ist nach 1.h2xg3 Tg8(nicht im Bild)xg3 die Stellung, die Stefan in seinem Kommentar erwähnte. Die große Show startete nach 2.c7 Tc3 3.Kb6 h2….. Da war Uwe aber zu nervös zum Fotografieren. -
3. Blitz-Grand-Prix
Am nächsten Freitag, den 18.9.09 beginnt die dritte Blitz-Grand-Prix-Serie des SV Weidenau/Geisweid. Anmeldeschluss ist um 19.45 Uhr, Turnierbeginn 20 Uhr. Das Startgeld beträgt 2 Euro, die in den Gesamt-Jackpot wandern. Spieler anderer Vereine sowie Vereinslose sind herzlich Willkommen.
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Halbfinale im Vierer-Pokal erreicht
Mit nur einer Mannschaft nahmen wir am Sonntag an der ersten Runde des Vierer-Pokals in Betzdorf teil. Insgesamt meldeten nur sechs Vereine sieben Mannschaften für die erste Runde, im Vergleich zur letzten Saison eine glatte Halbierung.
Wir bekamen mit der zweiten Mannschaft des Siegener SV eine Wundertüte zugelost, in der sich in den vergangenen Jahren häufig auch der eine oder andere Spieler der Verbandsliga-Mannschaft des Nachbarvereins befand. Glücklicherweise hatte man diesmal darauf verzichtet, sodass wir an jedem Brett mit mehr als 300 DWZ-Punkten favorisiert waren. Entsprechend einseitig verlief der Kampf, Stephan Toffanello umzingelte und eroberte den weißen(!) Be5 von Bezirkslegende Günter N. und drang danach entscheidend zum König durch. Ich selbst kam trotz frühem Damentausch klar vorteilhaft aus der Eröffnung, sodass mein Gegner im Mittelspiel einen Bauern opfern musste, um sich überhaupt noch bewegen zu können. Den Mehrbauern transportierte ich ins Endspiel, was ich sicher mit Springer gegen Läufer unter Ausnutzung eines Zugzwangmotivs gewann. Uwe Eckardt lockte die Schwerfiguren des Bezirksspielleiters mittels Bauernopfer ins Abseits, um über den gegnerischen König herzufallen. Leider brachte er es dann nicht übers Herz, seinen Lieblingsspringer auf d5 oder einen Zug später b5 zu opfern, sondern überführte selbigen via d1 und e3 nach f5, von wo aus er dann den entscheidenden Hüpfer nach d6 machte. Sebastian Send erhöhte am Damenflügel stetig den Druck auf die schwachen Bauern seines Gegners, bis er einen davon erobern und dadurch die Partie für sich entscheiden konnte.
Im Halbfinale wahrscheinlich am 2.10. in Hellertal treffen wir auf den SV Betzdorf-Kirchen.