Autor: Michael Meinhardt

  • Erster Punktgewinn für die erste Mannschaft

    Bevor ich mich den Mannschaftskämpfen am Sonntag zuwende, trage ich noch zwei Erfolge nach, über die ich aus Zeitgründen keinen längeren Bericht verfassen konnte.
    Eine Woche vor den Mannschaftskämpfen fand die diesjährige Bezirks-Blitz-Mannschafts-Meisterschaft statt. Leider konnten wir nur ein Team stellen, das aber mit Sebastian Send, Michael Meinhardt, Daniel Mohr, Uwe Eckardt und Andreas Piskorz stark besetzt war. Da sich nur sechs Teams in der Siegener BlueBox einfanden, spielten wir ein dreifach vollrundiges Turnier, das wir in souveräner Manier gewinnen konnten. Von den 15 gespielten Kämpfen entschieden wir 14 für uns, lediglich die Hellertaler SF konnten uns ein 2-2 abknöpfen. Wie deutlich unser Erfolg war, kann man in der Einzelspieler-Tabelle nachlesen. Angeführt von Andreas (12,5/13) und Sebastian (13/15) belegten wir die ersten fünf Plätze.
    Kurzfristig nur zu dritt mussten wir am darauffolgenden Freitag im Vierer-Pokal gegen die Hellertaler SF antreten. Auf Grund der drohenden Berliner Wertung entschieden wir uns dafür, das vierte Brett kampflos abzugeben, was sich als richtige Entscheidung erwies. Am wichtigen Spitzenbrett konnte Sebastian Send einen souveränen Sieg einfahren. Da auch ich am dritten Brett gewinnen konnte, allerdings weniger souverän sondern vielmehr glücklick, fiel Patrick Scholls Niederlage an Brett zwei nicht mehr ins Gewicht. Im Finale am 14.12. treffen wir im Bürgerhaus auf den Nachbarn aus Siegen.

    Ein Blick in den Spielsaal, geschossen von Uwe Eckardt

    Ebenfalls ein Mannschaftsremis, was sich aber in diesem Fall wie eine Niederlage anfühlte, gab es für die erste Mannschaft beim Heimspiel gegen die SF Schwerte.
    Am zweiten Brett opferte Uwe Eckardt gegen Kai Tawakol schon früh eine Figur für zwei Bauern. Uwe hatte dieses Opfer in dieser Struktur schon mehrmals erfolgreich angewandt. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern gelang es Tawakol aber, seinen König in Sicherheit zu bringen und seinerseits auf den geöffneten Linien einen erfolgreichen Angriff auf Uwes König zu starten, 0-1.
    Der einzige Weißsieg des Tages brachte und am vierten Brett den Ausgleich. Durch eine seltene aber gefährliche Nebenvariante lockte ich meinen Gegner Stephan Zarges schnell auf unbekanntes Terrain. Systemgemäß konnte ich die Entwicklung des schwarzen Damenflügels unter temporärem Bauernopfer erschweren und die schwarze Bauernstellung dort empfindlich schwächen. Zarges gab den Bauern zurück und überlies mir obendrein das Läuferpaar. Durch einen taktischen Trick unter Ausnutzung des unsortierten Damenflügels installierte ich einen Freibauern auf d7. Zarges versuchte noch einen Verzweiflungsangriff mit Dame und Turm, den ich aber abwehren konnte, wonach der d-Bauer das Rennen machte, 1-1.

    Der Matchwinner auf d7 ist deutlich zu erkennen

    Der neuerliche Rückstand durch die Niederlage von Andreas Piskorz gegen Wolfgang Klug an Brett sechs kam für mich überraschend. Andreas hatte früh Klugs isolierten d-Bauern erobert, Klug konnte dafür zwar seine Dame aktiv postieren, aber wirkliche Kompensation war nicht in Sicht. Durch einige Ungenauigkeiten von Andreas krochen die restlichen schwarzen Figuren ebenfalls aus ihren Löchern. In der Zeitnotphase übersah Andreas einen vernichtenden Springereinschlag am Königsflügel, 1-2.
    Glück hatten wir dann an Brett drei. Nach der Eröffnung stand Patrick Scholl sehr passiv, Thomas Fleischhauer konnte seine Figuren in aller Ruhe ausbreiten und gefährliche Drohungen am Königsflügel schaffen. An einer Stelle war sogar ein Figurengewinn für Fleischhauer drin, den er aber übersah. Auch im Endspiel stand Weiß noch besser, aber Patrick opferte geschickt eine Figur für drei Bauern und bot Remis an. Fleischhauer akzeptierte, obwohl Weiß noch über Gewinnchancen verfügte, 1,5-2,5.
    Eine relativ klare Sache war der neuerliche Ausgleich an Spitzenbrett. Sebastian Send sah sich früh mit einem positionellen Bauernopfer von Christian Vicktor konfrontiert, für das Weiß aus der Sicht des Außenstehenden volle Kompensation erhalten hatte. Sebastian meinte hinterher, dass Weiß nicht energisch genug fortgesetzt hatte und der Mehrbauer dadurch schnell „gesund“ wurde. Sebastian erzwang im späten Mittelspiel den Abtausch einiger Figuren, drang mit dem Turm auf der zweiten Reihe ein und sammelte nebenbei noch einen weiteren Bauern ein. Nach der Zeitnot gab Vicktor auf, 2,5-2,5.

    Sebastian Send (links) gegen Christian Vicktor während der Eröffnungsphase

    Kann man eine Schwarzpartie gewinnen, in der man 10 der ersten 14 Züge mit den Springern macht? Ja, Manfred Schneider kann. Nach den Springermanövern verfügte Martin Dürwald mit Weiß scheinbar über Vorteil in Form von (natürlich) besserer Entwicklung und Raumvorteil. Ohne die bereits getauschten Damen nutzten diese Vorteile wenig, Manni glich die Stellung aus und riss mit einem schönen Scheinopfer die Initiative an sich. Dürwald gab einen Bauern, um seine Figuren im Endspiel besser zu stellen, aber Manni wickelte in ein klar besseres Turmendspiel ab, das Dürwald nach einem weiteren Bauerneinsteller nicht halten konnte, 3,5-2,5.
    Sehr schwerblütig manövrierten Frank Mickisch und Klaus Naumann am achten Brett hinter einer größtenteils geschlossenen Bauernkette hin und her. Ich war mir während der Partie sicher, dass Frank besser stand und auch Frank teilte später diese Ansicht. Interessanterweise spuckt die Blechbüchse fast über die gesamte Partie hinweg einen soliden Vorteil für Schwarz aus. Nach mehr als fünf Stunden forcierte Frank eine taktische Abwicklung, die aber leider nach hinten losging, 3,5-3,5.
    Die entscheidende Partie wurde am fünften Brett zwischen Olaf Düber und Stefan Vorschütz über die volle Distanz ausgefochten. Im Mittelspiel gab ich Olaf gute Chancen auf den vollen Punkt, hatte er doch mit Schwarz eine schöne Initiative erlangen können. In Zeitnot opferte er zwei Bauern und stellte damit gefährliche Drohungen auf der g-Linie gegen den weißen König auf. Vorschütz wehrte die Mattdrohungen ab, musste aber einen Bauern zurückgeben. Es entstand ein Endspiel mit je zwei Türmen und ungleichen Läufern, in dem Olaf trotz Minusbauer nicht in Verlustgefahr schwebte. Im Gegenteil, er wich einer klaren Remisvariante aus und versuchte mit Hilfe seiner aktiver postierten Figuren sogar noch die Partie zu gewinnen. Als sich beide nach fast sechs Stunden der zweiten Zeitkontrolle näherten, kam es nochmal zu einem kleinen taktischen Schlagabtausch, der aber die Remisbreite nicht überschritt. Mit je weniger als drei Minuten auf der Uhr einigten sich beide dann auf Remis, 4-4.
    Obwohl wir damit unseren ersten Punktgewinn verbuchen konnten, waren wir hinterher doch etwas enttäuscht, da es zwischenzeitlich nach mehr aussah. Da in der Verbandsliga aber wie üblich jeder jeden schlagen kann, ist für uns noch alles in Richtung Klassenerhalt möglich.

    Auf der rechten Seite Martin Reinschmidt und Dominik Marx in der Bezirksliga

    Ebenfalls 4-4 endete der Bezirksliga-Kampf unserer zweiten Mannschaft gegen die Hellertaler SF II. Volle Punkte holten Stefan Töpler und Martin Reinschmidt, Remis spielten, Stephan Toffanello, Heinz-Roland Send, Dominik Marx und Hans-Wolfgang Dittmann.

    Heinz-Roland Send und Stephan Toffanello spielten beide Remis

    Knapp am 3-3 schlitterte die dritte Mannschaft gegen den Bezirksklassen-Favoriten SV Laasphe II vorbei. Andreas Schöning und Florian Schnutz konnten schön herausgespielte Siege verbuchen, Thorsten Hummerich rettete sich glücklich ins Remis. Leider ließ Laurin Göb eine große Chance zum Sieg aus und verlor stattdessen eine Qualität und die Partie zum 2,5-3,5.

    Andreas Schöning gelang ein schöner Sieg mit Schwarz

  • Erste Mannschaft verliert auch in Hagen/Wetter

    Knapp aber letzten Endes ohne wirkliche Chance auf mehr verlor die erste Mannschaft das Gastspiel bei den Königsspringern Hagen/Wetter mit 3,5-4,5.
    Die erste Entscheidung fiel am sechsten Brett. Andreas Piskorz ging die Eröffnung mit Schwarz sehr aktiv an und zwang Thomas Kebbekus schnell in die Defensive. Es stellte sich dann die Frage, ob der auf c2 eingedrungene schwarze Springer die weißen Kräfte lähmt oder von selbigen umzingelt und abgeholt werden konnte. Andreas entging eine Chance, den Rappen sicher zu verankern, sodass er mitsamt der Partie verloren ging, 0-1.
    Weniger forsch ging Uwe Eckardt am zweiten Brett mit Schwarz gegen Holger Bubolz zur Sache. Bubolz verfügte nach der Eröffnung über reichlich optischen Vorteil, aber Uwe tauschte seinen schwachen Läufer ab und neutralisierte Bubolz‘ Schwerfiguren auf der einzigen offenen Linie, 0,5-1,5.
    Etwas überraschend konnte Manfred Schneider gegen Ralf Mellis an Brett sieben den Ausgleich erzielen. Manni hatte sich zunächst etwas Raumvorteil am Königsflügel verschafft und wollte dort einen Angriff starten, aber Mellis konterte stark, tauschte die Damen und drang mit einem Turm auf die zweite Reihe vor. Manni konnte unmittelbaren Materialverlust verhindern und seinerseits Drohungen auf der siebten Reihe aufstellen. Auf meine Bitte hin, lehnte er mit Blick auf den Mannschaftskampf ein Remisangebot ab. Mellis unterschätze den entstandenen weißen Freibauern auf der a-Linie, der plötzlich kurz vor der Zeitkontrolle nicht mehr aufzuhalten war, 1,5-1,5.
    Mit dem Rücken zur Wand stand Frank Mickisch am letzten Brett gegen Uwe Liley. Die ganze Partie über musste Frank sich einer starken Initiative Lileys erwehren, die dieser aber nicht entscheidend nutzen konnte. Nach dem Abtausch der gefährlichsten weißen Figuren entstand ein Remisendspiel, 2-2.
    Souverän löste Sebastian Send am Spitzenbrett seine Aufgabe gegen Georg Krug. Sebastian verpasste Krug schnell einen isolierten Doppelbauern auf der c-Linie, zudem gelang es ihm, seine Figuren aktiver und koordinierte zu entwickeln. Krug sah sich gezwungen, einen Bauern zu geben, konnte aber dennoch keine Ordnung in seinen Figurenhaufen bringen. Sebastian ankerte einen Springer auf d5 und postierte seinen schwarzfeldrigen Läufer mit Weitblick in Richtung schwarzer König auf der langen Diagonalen. Unter Mithilfe einer Mattdrohung nutzte Sebastian die Abhängigkeiten der schwarzen Figuren untereinander für weiteren Materialgewinn aus, Krug gab auf, 3-2.
    Leider sahen die verbliebenen Stellungen für uns nicht so rosig aus. Am fünften Brett hatte Olaf Düber gegen Michael Bornemann in der Eröffnung einen Bauern geopfert und erhielt dafür ausgezeichnete Kompensation in Form von Entwicklungsvorsprung und schwachen Feldern rund um den schwarzen König. Bornemann gelang es aber, seinen König am Damenflügel in Sicherheit zu bringen, woraufhin Olaf durch ein Scheinopfer einen Bauern zurückgewinnen wollte. Durch einen unerwarteten Zwischenzug Bornemanns bekam Olaf den Springer nicht mehr zurück und verblieb mit einer Minusfigur, 3-3.
    Die härteste Nuss hatte erwartungsgemäß Patrick Scholl an Brett drei gegen Bertram Kind zu knacken. Patrick baute sich vorsichtig abwartend auf und übersah eine Zugfolge, mit der Kind sich das Läuferpaar und die Herrschaft über die d-Linie sicherte. Selbst der Abtausch einiger Figuren konnte Patrick nicht entlasten, mit einer mächtigen, zentralisierten Dame und einem wendigen Springer drängte Kind Patrick weiter in die Defensive. Nach der Zeitkontrolle übersah Patrick einen taktischen Einschlag des Springers, der nicht nur einen Bauern kostete, sondern auch die weiße Stellung komplett zerstörte. Patrick gab auf, 3-4.
    Somit war ich zum Siegen gegen Achim Tymura verdammt, was aber zu diesem Zeitpunkt utopisch war. Die Eröffnung war noch gut für mich gelaufen, Tymura überließ mir das Läuferpaar, der Isolani, den ich dafür in Kauf nehmen musste, war keine wirkliche Schwäche, sondern ermöglichte mir aktives Spiel. Anstatt aber nun meine Stellung weiter zu verstärken, forcierte ich eine taktische Variante, von der ich mir strategische Vorteile am Damenflügel versprach. Leider übersah ich eine Kleinigkeit, nach der Tymura meinen a-Bauern erobern konnte. Ich konnte genügend Aktivität entwickeln, um den Bauern zurück zu erobern, gab Tymura aber damit die Chance, in ein klar vorteilhaftes Doppelturm-Endspiel einzulenken. Glücklicherweise entschied Tymura sich anders und wickelte stattdessen in ein „guter-Springer-gegen-schlechten-Läufer“-Endspiel ab, in dem höchstens der Springer Gewinnchancen hatte. Auf Grund des Mannschaftsstandes verzichtete Tymura auf diese Versuche und auch ich sah nach ein paar Zügen ein, dass es keine Siegchance mehr gab, 3,5-4,5.
    0-4 Punkte zum Auftakt sind natürlich nicht erstrebenswert, aber da die Verbandsliga traditionell sehr ausgeglichen ist, gibt es noch keinen Grund, den Kampf um den Klassenerhalt aufzugeben.

    Eine in dieser Höhe überraschende Niederlage erlitt die zweite Mannschaft in Haiger beim C4 ChessClub. Lediglich Stefan Töpler konnte voll punkten, Heinz-Roland Send und Martin Schneider steuerten noch je ein Remis zum 2-6 bei.

    Einen Mannschaftspunkt entführte die dritte Mannschaft aus Siegen, wo man gegen die vierte Mannschaft des Siegener SV antrat. Laurin Göb, Tim Alhäuser und Daniela Seliger konnten durch schön herausgespielte Siege voll punkten und das 3-3 sichern.

  • Erste chancenlos im Lokalderby

    Durch eine ernüchternde 2,5-5,5 Niederlage gegen den Nachbarn aus Siegen hat die erste Mannschaft schon zu Beginn der Verbandsliga-Saison die rote Laterne übernommen. Bei fünf Remisen und drei Niederlagen kamen wir an keinem Brett in die Nähe eines vollen Punktes und waren mit dem Ergebnis am Ende noch gut bedient.
    Die erste beendete Partie gab es am zweiten Brett zwischen Uwe Eckardt und Reinhard Schischke zu sehen. Uwe hatte seinem Gegner unter Aufgabe des Läuferpaares einen Doppelbauern auf der c-Linie angedreht. Schischke schaffte es jedoch, diesen aufzulösen und strebte mit zwei aktiven Läufern nach Vorteil. Nach dem Abtausch aller Schwerfiguren auf der e-Linie kam es tatsächlich zu dem Endspiel Läuferpaar gegen Springer und Läufer, in dem Schischke aber trotz optischem Vorteil keine Gewinnversuche mehr machte, 0,5-0,5.
    Spannender war die Punkteteilung am achten Brett, wo Frank Mickisch auf Matthias Schmidt traf. Das Zentrum hatte sich früh geschlossen, Frank ging schnell am Damenflügel vor, Schmidt etwas zögerlicher am Königsflügel. Durch das Opfer seines schwarzfeldrigen Läufers bekam Frank zwei Bauern und erhielt zudem eine gefährlichen a-Freibauern und komplett freie Hand am Damenflügel. Schmidt konnte aber das Gegenspiel am Königsflügel intensivieren, sodass Frank sein Remisangebot annehmen musste, 1-1.

    Im Vordergrund Frank Mickisch gegen Matthias Schmidt.

    In Rückstand gerieten wir durch die Niederlage von Andreas Piskorz gegen Torsten Lindner an Brett sechs. Andreas unterschätze den Aufmarsch dreier gegnerischer Leichtfiguren vor seinem König und musste eine gedrückte Stellung verteidigen. Nach dem ersten taktischen Schlagabtausch konnte er zwar das Gleichgewicht halten, aber in der zweiten Welle war Lindner mit seinem Angriff erfolgreich und setzte unter Damenopfer Matt, 1-2.
    Wenig verstanden habe ich von der Partie an Brett drei zwischen Patrick Scholl und Andrej Osetrov. Patrick schien zunächst einen großen Entwicklungsrückstand zu haben und auch ein sicheres Plätzchen für den König war nicht in Sicht. Wie von Geisterhand aber krochen die Figuren aus ihren Löchern und das Zentrum erwies sich als äußerst sicher für den schwarzen König. Osetrov fraß einen Bauern am Damenflügel und musste seine Königsstellung aufweichen, aber Konkretes war für Patrick nicht drin. Nach dem Abtausch der Damen übersah Osetrov einen gewinnbringenden Bauernvorstoß und musste stattdessen seinen Mehrbauern wieder abgeben. Patrick bot Remis, was von Osetrov akzeptiert wurde, 1,5-2,5.
    Interessante Stellungsbilder brachten Olaf Düber und Sebastian Domke auf das fünfte Brett . Olaf opferte einen Bauern und konnte dafür seine Figuren aktiv aufstellen, Domke spielte auf die durch das Opfer entstandenen Bauernschwächen. Bei der Berechnung der vielen komplizierten Varianten hatte Olaf eine Menge Zeit verbraucht und musste in großer Zeitnot seine Dame gegen Turm und Figur geben. Domke sammelte auch noch einen Läufer ab und Olaf gab auf, 1,5-3,5.
    Ein echter Langweiler war meine Partie an Brett vier gegen Frank Wächtler. Nach der Eröffnung konnte ich etwas Raumvorteil aufweisen, öffnete aber unter Abtausch aller Springer zu schnell die Stellung. Angestrebt hatte ich Vorteil durch die Beherrschung der frisch geöffneten e-Linie, aber nach weiteren Abholzungen stellte sich heraus, dass dort nichts zu holen war. Da ich aus den beiden noch laufenden Partien noch maximal einen halben Punkt erwartete, nahm ich Wächtlers Remisangebot an, 2-4.

    Hier überlege ich an 24.Te7, was sich aber als nicht so stark herausstellen sollte.

    Wesentlich mehr los war in der Spitzenpaarung zwischen Sebastian Send und Gerald Richter. Der Siegener hatte sich schnell einen gefährlichen Freibauern verschafft, zahlte dafür aber mit einem hässlichen Doppelbauern am Königsflügel. Nach einem taktischen Schlagabtausch konnte sich der d-Bauer tatsächlich in eine Dame verwandeln, dennoch blieb die Materialbilanz gleich. Richters Figuren arbeiteten aber weiter gefährlich zusammen und als Sebastian bei knapper Zeit noch einen Bauern verlor, rechneten alle mit einem Sieg Richters. Sebastian wickelte aber in ein Endspiel ab, in dem seine Restarmee maximale Aktivität entfalten konnte. Zu meinem (und ich glaube nicht nur meinem) Erstaunen akzeptierte Richter Sebastians Remisangebot, da er am Brett keinen Gewinnweg fand. Auch in der anschließenden Analyse konnten wir diesen nicht finden, 2,5-4,5.

    Dicht umlagert war das erste Brett in der Zeitnotphase. Es kiebitzen v.l.n.r: Prof. Hans-Jürgen Döhner, Daniel Mohr, Heinz-Roland Send, Torsten Lindner und Uwe Eckardt hinter der Kamera.

    Nicht mehr entscheidend war die Niederlage von Manfred Schneider gegen Hans-Jürgen Döhner am siebten Brett. Nach einer Eröffnung weit abseits ausgetretener Theoriepfade hatte sich Döhner die Vorherrschaft über das neuralgische Feld e5 gesichert, zudem sahen Mannis Figuren nicht sonderlich gut koordiniert aus. Manni gelang es zwar, seine Figuren ins Spiel zu bringen, leider unterlief ihm in Zeitnot ein Fehler, nach einer Springergabel hatte Döhner eine Qualität mehr und dominierte nunmehr die komplette e-Linie. Manni schaffte es nicht, mit seinem verbliebenen Springer Verwirrung zu stiften und gab auf, 2,5-5,5.
    Ein erster Rückschlag also im Kampf um den Klassenerhalt, aber es war klar, dass es eine schwere Saison wird. Der nächste Kampf findet am 28.10. in Hagen/Wetter statt.

  • Letzte Woche im Überblick (Jugend-Bezirksliga, Siegerlandmeisterschaft, Zentrale erste Runde)

    Mit zwei Pokalen im Gepäck kehrten unsere sieben Jugendlichen vom ersten Turnier der Jugend-Bezirksliga aus Herdorf zurück. Hinter dem übermächtigen Gastgeber, der nur einen Brettpunkt abgab, belegten unsere Jungs die Plätze zwei und drei. Die erste Mannschaft, die nur zu dritt (Laurin Göb, Tim und Jan Alhäuser) antrat, verlor lediglich gegen den Turniersieger und gab noch ein unnötiges 2-2 gegen Betzdorf-Kirchen ab. Tim gelang es an Brett drei, alle Partien zu gewinnen und einen 24-0 Brettpunkte-Durchmarsch der Herdorfer zu verhindern, Jan verlor nur seine Partie gegen Herdorf.
    Die zweite Mannschaft in der Besetzung Florian Schnutz, Daniel Neuwirt, Sai Agash Surendran und Alexander Ziel verlor zwar gegen die beiden Top-Teams, behielt aber gegen die restlichen Mannschaften vom C4 ChessClub, dem SV Kreuztal und dem SV Betzdorf-Kirchen eine weiße Weste. Florian, Sai Agash und Alexander holen je 4 Punkte aus den 6 Partien, Daniel erreichte 3,5 Zähler.
    Bis zum nächsten Turnier am 8.12. in Haiger darf sich die Jugendabteilung nun an zwei Pokalen erfreuen.

    Links von vorn: Florian Schnutz, Daniel Neuwirt, Alexander Ziel und Sai Agash Surendran. Rechts: Jan Alhäuser, Laurin Göb und Tim Alhäuser

    Vier Spieler aus unseren Reihen treten bei der diesjährigen Siegerlandmeisterschaft an. Während Stefan Töpler gegen Oliver Schreiber (Hilchenbach) und Stephan Toffanello gegen Guido Mudersbach (Hellertal) noch nachspielen müssen, traf ich in der ersten Runde direkt auf Martin Reinschmidt. Martin opferte in der Eröffnung einen Bauern, der aber mit Entwicklungsvorsprung besser kompensiert war, als ich das vermutete. Nach einem taktischen Fehler meinerseits musste ich den Bauern wieder abgeben, ohne meine Entwicklung zu beenden und meinen König in Sicherheit zu bringen. Martin tauschte danach lehrbuchmäßig seine schlechten gegen meine guten Figuren ab, was die Abseitsstellung meines Turmes am Königsflügel immer weiter unterstrich. Mit den verbleibenden Figuren erlegte Martin schließlich meinen König. Kein guter Start in meine erste Siegerlandmeisterschaft seit 13 Jahren.

    Wie schon im letzten Jahr fand in der Turn- und Festhalle Buschhütten der zentrale Auftakt der Bezirks- und Kreisligen mit (fast) allen Mannschaften des Bezirkes statt.
    In der Bezirksliga trat unsere zweite Mannschaften an, um die Horrorsaison 2011/12 vergessen zu machen, Gegner war die dritte Mannschaft des benachbarten Siegener SV.
    Schnell gingen wir mit 1-0 in Führung, James Gray hatte nach 11 Zügen die Dame seines Gegners und damit die Partie gewonnen. Es folgten drei Remisen von Werner Brauner, Hans-Wolfgang Dittmann und Martin Reinschmidt. Turbulent verlief die Partie von Dominik Marx, der sich zunächst eine Gewinnstellung erarbeitet, diese aber einzügig weggeschmissen hatte. Da sein Gegner im 38. Zug die Zeit überschritt, konnte Dominik trotzdem die Führung ausbauen. Die nun noch laufenden Partien an den drei Spitzenbrettern waren die Letzten der ganzen Veranstaltung. Den Kampf zu unseren Gunsten entschied Heinz-Roland Send, der am zweiten Brett ein Musterbeispiel für die Endspielkonstellation guter Springer gegen schlechten Läufer demonstrierte. Die folgenden Niederlagen von Stefan Töpler und Stephan Toffanello fielen nicht weiter ins Gewicht. Nach dem Klassenerhalt am „grünen Tisch“ ist damit der Grundstein für Selbigen auf den 64 Feldern gelegt.
    Auf Grund zweier krankheitsbedingter Absagen am Sonntagvormittag konnte die dritte Mannschaft nur vier der sechs Bezirksklassen-Bretter besetzen. Dennoch bot sich zwischenzeitlich eine große Chance auf zumindest einen Mannschaftspunkt gegen den SC Niederfischbach. Am fünften Brett konnte Tim Alhäuser souverän gewinnen und auch Tims Bruder Jan an Brett sechs und Mannschaftsführer Andreas Schöning an vier hatten schon großen Materialvorteil. Abrupt endete dann Jans Partie, aber leider weil ihm eine Mattdrohung entgangen war. Der festen Überzeugung folgend, dass Jan gewonnen hatte, gab Thorsten Hummerich an drei seine ausgeglichene aber sich erst im frühen Mittelspiel befindende Partie Remis, was den Niederfischbachern trotz Andreas‘ souveränem Sieg den Mannschaftserfolg bescherte.

  • Termine am Wochenende

    Am Freitag, den 28.9. muss der Spielabend leider auf Grund der zeitgleich ausgetragenen ersten Runde der Einzelmeisterschaft in Hellertal ausfallen.
    Auch das Jugendtraining kann am Samstag, den 29.9. nicht stattfinden, da unsere Jugendlichen in Herdorf in der Jugend-Bezirksliga an die Bretter gehen.
    Weiter geht es im Bürgerhaus am Sonntag, dann steigt das Lokalderby der Verbandsliga zwischen unserer ersten Mannschaft und dem Nachbarn vom Siegener SV I.