Erste Mannschaft steht vor dem Abstieg

Sonntag 10. Februar 2013 von Michael Meinhardt

Durch eine unnötige 3,5-4,5 Niederlage gegen den direkten Konkurrenten Märkischer Springer Halver-Schalksmühle ist der Abstieg der ersten Mannschaft aus der Verbandsliga nahezu unvermeidbar.
Es begann gut für uns, konnten doch zwei unserer Schwarzbretter schnelle Remisen unter Dach und Fach bringen. Olaf Düber opferte gegen Klaus-Peter Wortmann an Brett 5 früh einen Bauern und erhielt dafür auch nach dem nicht eingeplanten Damentausch ausreichend Kompensation in Form des aktiven Läuferpaares. Olaf nutze dies zu einem Remisangebot, was von Wortmann akzeptiert wurde, 0,5-0,5.
Auch Patrick Scholl erlangte an Brett 3 mit Schwarz schnellen Ausgleich, nachdem sein Gegner Ralph Kämper die Eröffnung recht harmlos angelegt hatte. Patrick lockerte zwar seinen Königsflügel, baute aber Gegenspiel am Damenflügel auf, woraufhin Kämper ins Remis einwilligte, 1-1.
Kurz vor der Zeitkontrolle gingen wir durch Manfred Schneiders Sieg an Brett 8 gegen Pornchai Ertelt in Führung. Manni hatte in ein leicht vorteilhaftes Läuferendspiel abgewickelt, in dem Ertelt schnell die Übersicht und einen Bauern verlor. Manni tauschte dann noch den Läufer und führte das Bauernendspiel leicht zum Sieg, 2-1.
Postwendend mussten wir aber den Ausgleich akzeptieren. Andreas Piskorz hatte an Brett 6 zumindest in meinen Augen immer etwas besser gestanden, da der König seines Gegners Thomas Maczkowiak etwas luftig stand. Andreas wählte aber einen falschen Zeitpunkt, um die Ereignisse im Zentrum zu forcieren, denn Maczkowiak konnte über die geöffneten Linien mit einem Turm auf die zweite Reihe vordringen. Nach einem taktischen Übersehen von Andreas, setzte Maczkowiak mittels Turmopfer matt, 2-2.
Lange Zeit ausgeglichen war die Partie am zweiten Brett zwischen Uwe Eckardt und Helmut Hermaneck. Ein frühes Remisangebot Hermanecks wurde dennoch von Uwe abgelehnt, zeigt uns doch die absolute Weltspitze momentan, dass es sich auch lohnen kann, ausgeglichene Stellungen weiterzuspielen. Tatsächlich nutze Uwe eine falsche Entscheidung Hermanecks aus, um mit dem spärlich verbliebenen Material (Turm, Springer und König) einen unwiderstehlichen Mattangriff auf den schwarzen König zu entfachen, 3-2.
Am siebten Brett sah es lange Zeit sehr gut für uns aus. Daniel Mohr hatte fast alle seine Figuren gefährlich vor dem König von Vladimir Dolgopolyj aufgefahren. Fast bei jedem Zug rechnete ich mit einer schnellen taktischen Lösung zu Daniels Gunsten, aber keine der vielen Opfermöglichkeiten erwies sich als stichhaltig, weswegen Daniel darauf verzichtete. Zu Recht, wie der Computer hinterher zeigte. Auch nach dem Abtausch eines großen Teils des Materials stand Daniel noch besser, ließ aber bei knapper Zeit die Aktivierung von Dolgopolyjs bislang schlummerndem Läufer zu. Dieser erwischte einen Bauern, woraufhin Dolgopolyj in ein Doppelturmendspiel abwickelte, das sich erstaunlich schnell als nicht haltbar erwies, 3-3.
Ebenfalls ein Endspiel mit Minusbauer musste Sebastian Send am Spitzenbrett gegen Volker Schmidt verteidigen. Bei einem taktischen Intermezzo im Mittelspiel konnte Schmidt einen Bauern gewinnen und ins Läuferendspiel abwickeln. Es gelang ihm aber nicht, Sebastians Bauern auf der falschen Felderfarbe festzulegen, wodurch Sebastian das Endspiel schließlich halten konnte, 3,5-3,5.
3,5-3,5 klingt spannend, aber das war es zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr. Sehr optimistisch hatte ich schnell in ein Endspiel mit zwei Türmen und einem Springer auf meiner Seite und zwei Türmen und einem vermeintlich schwachen Läufer auf Seiten meines Gegners Dariusz Gorzinski abgewickelt. Im Glauben, dass nur ich diese Stellung auf Gewinn spielen kann, entging mir bei knapper Zeit völlig, dass auch Gorzinski aktive Züge machen darf. Im vierzigsten Zug patzte ich einen Bauern ein und konnte, obwohl es laut Computer möglich gewesen wäre, keinen geordneten Widerstand mehr leisten, 3,5-4,5.
Damit stehen wir mit nur einem Punkt weiterhin am Ende der Verbandsligatabelle, während die komplette Konkurrenz im Kampf gegen den Abstieg voll oder zumindest teilweise punktete. Aus den letzten drei Kämpfen brauchen wir nun noch mindestens fünf von sechs Punkten, was angesichts der Gegnerschaft aus Ennepe, Plettenberg und Bergneustadt/Derschlag schwer möglich erscheint.
Die zweite Mannschaft konnte durch einen knappen 4,5-3,5 Sieg über den zu sechst angetretenen Gegner aus Gebhardshain den vierten Platz in der Bezirksliga erobern. Neben den kampflosen Siegern Stephan Toffanello und Hans-Wolfgang Dittmann konnten Stefan Töpler und Martin Schneider am Brett gewinnen, Roland Brosius spielte Remis.
Für den Verlauf der 1,5-4,5 Niederlage der dritten Mannschaft gegen die Dritte aus Hellertal übergebe ich das Wort an den Mannschaftsführer Andreas Schöning:
„Unser 1: Brett war siegreich. Gut und solide gespielte Partie von Christian Haßler und am Ende hat Ulrich Kraus, der bis dahin zumindest auf Augenhöhe spielte, durch einen ungeschickten Zug eines Bauern den drohenden Spieß, eine Fesselung übersehen, in der zwei unterschiedlich farbige Türme und der Krau’sche König eine Hauptrolle hatten. 1-0
Brett 2: (meine Wenigkeit). Ich hatte mit Herbert Rau (DWZ 1686) zumindest in meinen Augen ein Schwergewicht gegenüber am Brett sitzen. Da prallten einige Jahrzehnte Erfahrung (Rau) auf einige Jahrzehnte Unkenntnis (Schöning). Also habe ich mir überlegt, das ich was ungewöhnliches auf’s Brett bringen müsste und mich den Samstag über mit dem Blackmar-Diemer-Gambit (die Halosar-Fallen-Variante mit 5. Dxf3) seeeehr eingehend informiert, nachdem wir am Freitag Abend im Training bereits drüber gesprochen hatten. Ganz schön biestiger Kampf, wenn schwarz es nicht kennt, aber….die Erfahrung siegte (nach knapp einer Stunde) und Rau nutzte meinen Fehler, in Zug 11 nicht den Springertausch zu machen, aus. Danach kam der große Zusammenbruch.
Brett 3: ging kampflos an Friedrich Hirz, nachdem Laurin Göb sich zwar abgemeldet hatte, aber am Samstag auf meiner Firmen-Email, dadurch konnte ich das nicht sehen.
Brett 4: Jan Alhäuser spielte sehr gut mit gegen Tadeusz Sozna, nahm aber dessen Angebot zum Spingertausch zu sorglos an und dadurch kam Sozna in Vorteil, den er letztlich zum Sieg verwerten konnte. (Anmerkung des Jugendleiters: Das nach dem besagten Springertausch entstandene Bauernendspiel diente am Samstag noch zu Trainingszwecken. Nach langen Analysen kamen wir zusammen mit Rechnerunterstützung zu dem Schluss: Remis)
Brett 5: Hier kam unser Youngster Alexander Ziel zu seinem Debüt, hatte trotz solidem Aufbau aber gegen Willwacher nicht wirklich etwas in der Hand und schließlich gewann Willwacher trotz gutem Überlegen und ständigem Dagegenhalten Alexanders.
Brett 6: Hier kam Sebastian Schmidt, unser Nachmelde-Joker wieder zum Einsatz und bescherte uns das zweite Brett, das nicht verlor. Mit einem sauberen Remis brachte er gegen Rainer Müller einen halben Punkt nach Hause.“

Dieser Beitrag wurde erstellt am Sonntag 10. Februar 2013 um 19:45 und abgelegt unter Mannschaften. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

Kommentare sind geschlossen.