Durch ein desaströses 2-6 bei der SGEM Ennepe-Ruhr-Süd hat sich die erste Mannschaft selbst in Zugzwang gebracht. Der letzte Kampf gegen den Lokalrivalen aus Siegen darf nun auf keinen Fall verloren werden, ansonsten fristen wir in der nächsten Saison unser Dasein in der Verbandsklasse.
In Ennepe fiel die erste Entscheidung erst nach etwa dreieinhalb Stunden. Frank Mickisch hatte seinem Gegner Martin Schaefer eine starke Initiative am Königsflügel überlassen (auf dem Bild am zweiten Brett von vorne zu erahnen). Um nicht direkt Matt zu werden musste Frank seine Dame gegen Turm und Leichtfigur tauschen. Schaefer ging mit diesem Materialvorteil ins Endspiel, als sich die zweite Dame ankündigte, gab Frank auf, 0-1.
Erst zwei Stunden vor der Partie hatte ich erfahren, dass ich auf Grund von Uwes kurzfristiger Erkrankung an Brett zwei auf Stefan Arndt, gegen den ich vom Blitz- bis zum Fernschach schon in allen Bedenkzeiten verloren habe, treffen würde. Dankenswerterweise sagte Daniel – er wollte eigentlich pausieren – nicht nur als Ersatzspieler, sondern auch als Ersatzfahrer zu, sodass ich mich auf der Fahrt noch kurz durch einen Blick ins Buch vorbereiten konnte. Zum Glück wählte Arndt die Variante, die ich mir angesehen hatte, sie mündete in einem der typischsten Mittelspielmotive, dem Spiel mit dem isolierten weißen Damenbauern. Arndt erhielt die damit verbundenen Vorteile in Form von freierem Figurenspiel und Initiative am Königsflügel, mir blieb der Vorteil der besseren Bauernstruktur. Als ich die weißen Drohungen am Königsflügel abgewehrt hatte (im Bild überlege ich an 16….Sb4-c6, was den gefährlichen, weißen Se5 abtauscht) und das neuralgische Feld d5 besetzen wollte, entschloss sich Arndt dazu, die Stellung im Zentrum mittels d4-d5 und dem folgenden Abtausch aller Leichtfiguren aufzulösen. Das entstandene total ausgeglichene Schwerfigurenendspiel gaben wir direkt Remis, 0,5-1,5.
An Brett acht war Raphael Gall nach der Eröffnung in einer passiven Stellung gelandet, konnte aber trotz Aufgabe des Läuferpaares das Gleichgewicht halten. In Zeitnot allerdings übersah er einen taktischen Kniff von Thomas Heinzemann, der eine Figur und die Partie kostete, 0,5-2,5.
Nach dem Ausrutscher am letzten Spieltag war auf Andreas Piskorz an Brett fünf diesmal wieder Verlass. Nach einem riskanten Bauernfraß durch Andreas am Damenflügel kam sein Gegner Eric van der Gaag zu gefährlichem Gegenspiel auf der langen, weißen Diagonalen. Andreas behielt die Ruhe, wehrte dies unter Rückopfer des Bauern ab und konnte seinerseits unter Ausnutzung der anderen langen Diagonalen taktisch eine Figur und die Partie gewinnen, 1,5-2,5.
An Brett vier lieferten sich Olaf Düber und Achim Heller ein heißes Gefecht. Heller opferte früh die Qualität und marschierte bedrohlich mit Dame, Läufer, Turm und zwei Springern vor Olafs König auf. Olaf gab die Qualität zurück, um den Angriff abzuschwächen, was auch halbwegs gelang. In beiderseitiger Zeitnot übersah Olaf leider zunächst einen taktischen Schlag, der Material kostete und schließlich sogar in Verluststellung ein einzügiges Matt, 1,5-3,5.
Großes Kino, wenn auch nicht immer auf Verbandsliga-Niveau, gab es an Brett sechs zu bestaunen. Patrick Scholl hatte Michael Drzasgas zweifelhaftes, doppeltes Bauernopfer in der Eröffnung stark gekontert, lediglich eine zerrüttete Bauernstellung musste er dafür in Kauf nehmen. Bei der Verwertung des Vorteils lief Patrick aber unnötig in eine Springergabel, die eine Qualität kostete. Drzasga gab das Kompliment postwendend zurück, sodass Patrick mit Turm, Springer und drei Mehrbauern gegen Turm und Läufer ins Endspiel ging. Als er es auch noch schaffte, den Läufer für zwei Bauern abzusammeln hatte ich den Punkt schon gebongt. Wie Patrick dann genau auf die Idee kam, Turm und Springer gegen Drzasgas Turm zu „tauschen“, um das Endspiel König und Bauer gegen König „leicht“ zu gewinnen, wusste er im Anschluss selbst nicht mehr. Seitdem ist ihm aber bewusst, dass der Begriff Opposition nicht nur in der Politik seine Daseinsberechtigung hat, Remis und 2-4.
An Brett eins hatte sich Sebastian im Mittelspiel klaren, positionellen Vorteil erarbeitet, übersah allerdings einen Springereinschlag seines Kontrahenten IM Eugen Tripolsky, der einen Bauern kostete. Tripolsky erhielt zudem einen starken Freibauern, für den Sebastian im weiteren Verlauf eine Qualität geben musste, 2-5.
Noch nicht ganz fit hatte sich Daniel kurzfristig bereit erklärt, an Brett drei gegen Norbert Bruchmann aufzulaufen. Meine Vorschlag an ihn: „Versuch früh Remis zu machen, wenn es nicht klappt, hau was in die Königsstellung und setz Matt oder gib auf.“ In der Tat folgte 11. Lxh6 gxh6 12.Dxh6. Leider fand Daniel trotz intensiver Suche keinen Totschlag, aber mit drei – später nur noch zwei – Bauern für die Figur genug Kompensation, um nicht sofort aufzugeben. Das entstandene Endspiel mit Turm und fünf Bauern gegen Turm, Springer und drei Bauern war auf Grund von Daniels aktivem König möglicherweise noch haltbar, in der Analyse im Casa fanden wir sogar noch Verlustwege für Bruchmann. Daniel aber war nach der Zeitnot so erschöpft, dass er keinen Widerstand mehr leistete, 2-6.
Obwohl wir uns momentan auf dem fünften Platz befinden, droht bei einer Niederlage im letzten Saisonspiel der achte Platz und der damit verbundene Abstieg in die Verbandsklasse.
In der Bezirksliga gewann unsere zweite Mannschaft mit 5,5-2,5 in Gebhardshain. Es gewannen Stefan Töpler, Heinz-Roland Send (6,5/7!), Werner Brauner, Horst Hartzer und James Gray, Remis spielte Hans-Wolfgang Dittmann. Der bisherige 100%-Mann Stephan Toffanello musste an Brett eins erstmals in dieser Saison eine Bezirksliga-Niederlage quittieren.
In der Kreisliga reiste unsere dritte Mannschaft nach Herdorf, die leider nicht vermeidbare kampflose Niederlage an Brett zwei und der Verlust an Brett eins wurde an drei und vier durch Laurin Göb und Andreas Schöning zum 2-2 ausgeglichen.
Neuigkeiten:
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Erste Mannschaft in akuter Abstiegsgefahr!
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Jugend-Osterblitzturnier
der Schachverein Weidenau/Geisweid e.V. lädt alle Kinder und Jugendlichen zum Osterblitzturnier ein.
Termin: Ostersamstag, 3. April 2010
Ort: Bürgerhaus Geisweid
Teilnehmer: alle Jugendlichen Jahrgang 1990 und jünger, egal ob im Verein oder nicht
Anmeldung: bis 14 Uhr vor Ort
Beginn: 14.15 Uhr
Ende: ca. 16 UhrStartgeld: die Teilnahme ist kostenlos
Turnier: 5 Minuten Blitzpartien, Rundenturnier
Preise: Preise für jeden Teilnehmer
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Michael Meinhardt gewinnt Dähne-Pokal
Nach 16 Jahren kommt der Bezirks-Dähne-Pokalsieger endlich nochmals aus unserem Verein: Michael Meinhardt konnte nach den erfolgreichen vorherigen Runden auch das Finale für sich entscheiden.
Die erste Blitzpartie im StechenDabei sah es zunächst gar nicht so gut aus: in der regulären Partie gegen Rolf Klüser übersah er mit Schwarz eine Wendung in der Eröffnung, so dass er auf einem isolierten Doppelbauern sitzen blieb. Rolf zeigte aber wenig Ambitionen, diese Schwäche auszunutzen, so dass die Partie noch vor der Zeitkontrolle remis endete.
Im Blitzen lies er jedoch nichts mehr anbrennen: die erste Partie konnte er souverän nach Hause bringen, nach einer taktischen Wendung verblieb er mit einer Mehrfigur, welche nicht mehr zu kompensieren war.
Die zweite Partie begann etwas ruhiger, Michael ergriff jedoch jede Zugwiederholung, die sich ihm bot. Rolf, auf einen Sieg angewiesen, mußte immer wieder nach Ausweichmöglichkeiten suchen, die aber seine Stellung nicht wirklich verbesserten. Am Ende versuchte er es mit Verzweiflungsopfern, welche Michael aber auch nicht mehr ins Wanken brachten. Daher 2:0 im Blitzen und der sichere und verdiente Pokalsieg!Gleichzeitig wird Michael uns nun im Verbandspokal vertreten.
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Punktesammlung in Bad Berleburg
In der letzten Woche hatte ich das (zweifelhafte) Vergnügen, zweimal zu Auswärtsspielen nach Bad Berleburg fahren zu dürfen.
Zunächst einmal stand das im Dezember ausgefallene Spiel gegen die Mannschaft von C4 Chess Club IV auf dem Programm. Die Berleburger Enklave des Haigerer Vereins spielt im Jugendtreff am Marktplatz, eines der wohl schönsten Spiellokale im Bezirk. Kaffee und Kuchen war reichlich im Angebot, die Bretter mit großzügig Platz versehen, ein Billiardtisch sorgte vor und nach den Partien für die nötige Abwechslung.Da C4 IV ausschließlich aus Jugendspielern besteht, war unser Bestreben, in diesem Kampf auch nur die Jugendlichen spielen zu lassen. Leider war Florian verhindert, daher kam unser Neuzugang Andreas Schöning zu seinem ersten Einsatz. Als Nachmeldung durfte er an Brett 4 ran. Hier zeigte sich recht schnell, dass Andreas schon lange Schach spielt, halt nur noch nicht im Verein. Sein einziger Fehler bestand darin, das er hin und wieder vergaß, die Uhr zu drücken. Da wir ihn aber extra am Abend vorher nochmals darauf hingewiesen hatten, fiel ihm das immer nach einigen Sekunden auf. In der Partie nahm er das Angebot, die Dame durch einen Abzug mit Schach zu gewinnen dankend an und brachte den Rest technisch sicher nach Hause. Somit 1:0 für uns.
An Brett 2 spielte Jan Alhäuser eine sehr wechselhafte Partie. Nach guter Eröffnungsbehandlung mit Schwarz ging ihm wohl der Plan aus, was ihn 2 Bauern nebst Damentausch kostete. Die übermütige Spielöffnung seines Gegners Eike Afflerbach konnte er aber umgehend zum Figurengewinn nutzen. Leider verlor er seine Mehrfigur durch ein Versehen wieder, so dass das Endspiel mit mittlerweile 4 Bauern weniger nicht zu halten war.
Das härteste an einem Mannschaftskampf mit den Jugendlichen ist manchmal, das man die Partien beobachten muss, ohne eine Miene zu verziehen oder einen Kommentar abzugeben. So war auch die Partie von Tim von sehr wechselhaften Verlauf (2. g4 ist jetzt keine so gute Eröffnung…), das große Finale habe ich aber live verpasst, weil ich schon bei der Analyse war:
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[Event „C4CC IV – Wdn/Gsw III“]
[Site „Siegen“]
[Date „2010.02.27“]
[Round „?“]
[White „Alhäuser, Tim“]
[Black „Werner, Nils“]
[Result „1/2-1/2“]
[ECO „B06“]
[Annotator „Mohr,Daniel“]
[PlyCount „123“]
[EventDate „2010.02.27“]
[SetUp „1“]
[FEN „8/2R3br/4Kp2/4pP2/4P3/8/3k4/8 w – – 0 52“]
[TimeControl „180“]52. Rxg7 $3 {ein spektakulärer Weg ins Remis, der auch korrekt ist, aber von Tim leider nicht ganz korrekt umgesetzt wird. Dank Mithilfe des Gegners wird es aber trotzdem remis.} ({es ging auch} 52. Kd5 Ke3 52. Rb7 Kf4 53. Ra7 $11 {
Schwarz kommt überhaupt nicht voran, trotz Mehrfigur. Die Fesselung wird
aufrecht erhalten, sobald der schwarze König nach h6 geht, schwenkt der Turm
auf die 1. Reihe und droht Schachs auf der g-undh-Linie}) 52… Rxg7 53. Kxf6
Rg4 54. Kxe5 $11 Ke3 55. Kf6 $4 $19 (55. f6 Rxe4+ 56. Kf5 Rf4+ 57. Kg6 Rg4+ 58.
Kf7 Kd4 59. Ke7 Re4+ 60. Kd7 (60. Kf8 $4 Ke5 61. f7 Ke6 62. Ke8 Kf6+ 63. Kf8
Re7 $19)) 55… Rxe4 56. Kg6 Rf4 $4 $11 (56… Rg4+ 57. Kf7 Kf4 58. f6 Kf5 59.
Ke7 Re4+ 60. Kf7 Re6 $19) 57. f6 Ke4 58. Kg7 Rg4+ 59. Kf7 $4 (59. Kh7 Rf4 60.
Kg7 Rg4+ 61. Kh7 Ke5 62. f7 Rf4 63. Kg8 Rg4+ 64. Kh8 $11) 59… Ke5 $4 $11 (
59… Kf5 60. Ke7 Re4+ 61. Kf7 Re6 $19) 60. Ke7 Kf5 61. f7 Rg7 62. Ke8 1/2-1/2%%%pgn%%%
Somit 1,5 – 1,5 und die Partie von Laurin Göb an Brett 1 lief noch.
Laurin zeigte sich gegenüber dem letzten Einsatz stark verbessert. Hatte er dort noch durch zu schnelles Spiel eine Niederlage an Brett 4 (welche dann auch die Mannschaftsniederlage bedeutete) verursacht, nahm er sich wohl die anschließende Standpauke durch seinen Mannschaftskameraden zu Herzen und ging diesmal vom ersten Zug voll konzentriert zur Sache. In einer hochtaktischen Partie konnte er Malte Afflerbach bezwingen, was so im Vorfeld von uns nicht erwartet worden war. Mit insgesamt 1,5 Stunden Dauer war dies auch die längste Partie im Kampf, auch Malte hatte viel Zeit investiert, allerdings den berühmten letzten Fehler eingestreut.
Damit konnten wir das Nachholspiel mit 2,5-1,5 gewinnen. Zusammen mit dem Sieg am darauffolgenden Tag konnte in der Tabelle erstmal der 4. Platz eingenommen werden.Eine Woche darauf ging es wieder gen Osten, diesmal zur letzten Runde der Jugendbezirksliga. Insgesamt 9 Mannschaften nahmen an dem Turnier teil, davon alleine 6 Mannschaften vom C4 Chess Club. Leiter mußte die Mannschaft erneut mit nur 3 Spielern antreten, da Laurin kurzfristig erkrankt war.
Doch die Mannschaft schlug sich wacker: in den acht Runden mit jeweils 10 Minuten Bedenkzeit wurde kein einziger Mannschaftskampf verloren. Mit vier abgegebenen 2-2 und vier Siegen konnte der 3. Platz erkämpft werden. Nur die Mannschaften 2 und 3 von C4 konnten sich vor unseren Jugendlichen platzieren.Mit 8 Punkten aus 8 Partien an Brett 3 hatte Tim dabei die überragende Bilanz (nach Aussage der Mannschaft haben sie an Brett 3 in jedem Turnier 100% geholt, egal wer da gespielt hat). Jan stand dem mit 7 aus 8 an Brett 4 nicht viel nach. Nur Florian hatte gegen Ende des Turnieres seine Probleme, er stellte 3 Gewinnstellungen in Folge ein, was leider eine noch bessere Platzierung verhinderte.
In der Gesamtwertung der Bezirksliga wurde mit diesem Ergebnis ebenfalls der 2. Platz hinter dem C4 Chess Club erreicht.
Alle Ergebnisse auf den Seiten vom C4 Chess Club. -
Fiiiinaaaaleeee oohhoo (oder so ähnlich)
Durch einen überraschenden 2,5-1,5 Erfolg über die NRW-Klassen-Mannschaft der Kspr. Iserlohn zogen wir erstmals seit vielen Jahren in das Finale des Verbands-Vierer-Pokals ein.
Nach etwas weniger als drei Stunden war die erste Partie beendet. Rene Kramps hatte mich an Brett 3 schon nach drei Zügen „aus dem Buch“ gebracht, vor lauter Schreck bot ich sofort Damentausch an, wonach mir sogar ein kleiner Entwicklungsvorsprung blieb. Kramps neutralisierte diese Initiative und bot mir nach 18 Zügen Remis an, was ich nach gutem Zureden von Uwe annahm, 0,5-0,5.
Hauptgrund für Uwes Optimismus und meinen Remisschluss war das Geschehen an Brett 1 zwischen Sebastian Send und Julian Scheider. Nach einer wilden Eröffnung passierte kurz NACH Kramps Remisangebot Folgendes:###pgn###
[Event „Vierer-Pokal“]
[Date „2010.03.06“]
[Round „2“]
[White „Scheider, Julian“]
[Black „Send, Sebastian“]
[Result „0-1“]
[WhiteElo „2217“]
[BlackElo „2187“]
[Annotator „Meinhardt,Michael“]
[SetUp „1“]
[FEN „2r1k2r/pp3ppb/1q2p2p/2npP2P/2nQ1PP1/1PN5/P1P1N1B1/2KR1R2 b k – 0 0“]
[WhiteTeam „Kspr. Iserlohn“]
[BlackTeam „SV Weidenau/Geisweid“]1… Ne3 2. Rg1 (2. Qxe3 {verliert nach} Nxb3+ 3. axb3 Qxe3+ {die Dame})
2… Nxc2 ({noch stärker als der „plumpe“ Qualitätsgewinn} 2… Nxd1) 3. Qd2
Na1 {Wunderschön! Droht vernichtend auf b3 zu opfern. Man beachte die
wichtigen Rollen des Lh7 und des Tc8 aus dem Hinterhalt. Scheider hatte genug
gesehen…} 0-1%%%pgn%%%
1,5-0,5 also für uns, auf Grund der Berliner Wertung, brauchten wir also nur noch ein Remis, um den Finaleinzug perfekt zu machen. Mein Kandidat für den fehlenden halben Punkt war ganz klar Uwe Eckardt an Brett 2, da er neben der Initiative am Königsflügel auch das Zentrum beherrschte. Er holte auch einen symbolischen Vorteil aus der Stellung raus, aber Stefan Klauke gelang es, einen Bauern zu erobern, der allerdings als isolierter Doppelbauer im Endspiel nicht zu verwerten schien. Leider wählte Uwe mit Damentausch den falschen Remisplan, das entstandene Läuferendspiel konnte Klauke gewinnen, 1,5-1,5.
Dass die Partie an Brett 4 überhaupt die 20-Züge-Marke erreichte, war für mich ein mittleres Wunder, denn Andreas Piskorz war mit Schwarz von Pascal Werrn glatt überspielt worden. Minusbauer, passive Schwerfiguren, schlechterer Läufer und Zentralkönig waren Andreas‘ Ausbeute nach der Eröffnung (siehe Bild).Wenn unsereiner schon fast aufgibt, blüht Andreas erst auf. Werrn ließ leichtsinnigerweise den Abtausch seiner Dame gegen Andreas‘ Türme zu, wonach die weißen Türme nicht gut koordiniert waren. Andreas belebte seine beiden verbliebenen Figuren und graste nach und nach die weißen Bauern ab. Werrn gab einen Turm für den wiedererstarkten schwarzen Läufer, aber es war schon zu spät, Andreas schob seinen mittlerweile freien a-Bauern entscheidend vor und gewann diese Partie sogar noch, 2,5-1,5.
Im Finale steht uns nun mit der SGEM Ennepe-Ruhr-Süd ein Ligakonkurrent gegenüber.