Seit den Dezember-Mannschaftskämpfen und dem Finale im Vierer-Pokal ist etwas Zeit vergangen, erst die Weihnachtsfeiertage geben mir genügend Zeit, darüber zu berichten.
Der Mannschaftskampf der ersten Mannschaft gegen Sundern war leider nicht von Erfolg gekrönt. Die Gäste aus dem Hochsauerland trotzten dem Schneefall (ja, es gab schon Schnee diesen Winter) und kamen pünktlich und unfallfrei ins Siegerland. Wie befürchtet, hatten sie für das erste Brett einen Titelträger eingeflogen, doch dazu komme ich später.
Die erste beendete Partie war wenig spektakulär. Am siebten Brett musste Manfred Schneider zwar einen isolierten Bauern hinnehmen, sein Gegner Peter Kevekordes tauschte daraufhin in der Hoffnung auf Endspielvorteil das meiste Material ab. Manni behielt jedoch einen Turm auf dem Brett, der ihm aktiv auf der zweiten Reihe platziert das Remis sicherte, 0,5-0,5.
Am sechsten Brett gab Daniel Mohr gegen Josef Schulte sein Saisondebüt. In der Eröffnung erwischte Daniel einen Bauern, ob das von Schulte geplant oder übersehen war, ist nicht geklärt. Schulte erhielt für den Bauern immerhin freies Figurenspiel. Als Daniel dann noch seine Königsstellung schwächte, wurde die Kompensation für Schwarz greifbar. Schulte opferte einen Läufer auf h3 und fiel unheilbringend über Daniels König her, 0,5-1,5.
In meiner Partie gegen Markus Tillmann an Brett vier war ich lange Zeit sehr optimistisch. Tillmann hatte sich mit Schwarz sehr zurückhaltend aufgebaut, durch Bauernvorstöße am Königsflügel konnte ich reichlich Raum ergattern, meine dadurch geschwächte Königsstellung machte mir keine Sorgen. Für mich überraschend hielt Tillmann dann selbst durch einen verpflichtenden Vorstoß seines g-Bauern am Königsflügel dagegen. Ich erspähte ein siegbringendes doppeltes Bauernopfer, das sich auf die nun unsichere Stellung des schwarzen Königs stützte. Doch Tillmann nahm nur einen dargebotenen Bauern, was ich in der Berechnung ebenfalls als unmöglich erachtet hatte. Durch einige ungenaue Züge schwand meine Kompensation dahin, Tillmann aktivierte seine Figuren und nach einem groben, taktischen Übersehen meinerseits war die Partie vorbei, 0,5-2,5.
Glück hatte Andreas Piskorz an Brett fünf gegen Ralf Schober. „Nach 12.Sa4 wollte ich eigentlich schon aufgeben“, sagte Andreas später und unberechtigt wäre die Aufgabe auch nicht gewesen, hatte Schober doch Andreas‘ Dame derart eingesperrt, dass ihre Rettung Andreas eine Figur kostete. Doch Andreas spielte weiter und Schober revanchierte sich mit einem glatten Figureneinsteller. Bei nun ausgeglichenem Material kam nicht mehr viel Spannung auf, die Kontrahenten tauschten in einen remises Läuferendspiel ab, 1-3.
Wie bereits erwähnt hatten die Gäste am ersten Brett mit dem rumänischen IM Doru Ionescu einen Titelträger aufgeboten, um unseren Topscorer Sebastian Send zu neutralisieren. Die Partie mündete schnell in ein schwer abzuschätzendes Endspiel mit einem guten Springer auf Seiten Ionescus und einem schlechten Läufer auf Seiten Sebastians. Ionescu suchte den Weg zur Basis von Sebastians Bauernkette auf e6, während Sebastian sich mit seinem König zum Damenflügel durchschlug und dort einen Freibauern schaffen konnte. Ionescu hatte in der Zwischenzeit e6 abgegrast und war mit seinem e-Freibauern losgelaufen. Gleichzeitig erreichten beide Freibauern die Grundreihe, Sebastians Läufer war zwischenzeitlich dem gegnerischen Springer zum Opfer gefallen. Nach den Umwandlungen entstand ein Endspiel mit Dame und Springer gegen Dame und Bauer, in dem Sebastian mit der Minusfigur bei knapper Zeit ein Dauerschach fand. Eine sehr beeindruckende Verteidigungsleistung von Sebastian gegen einen Gegner mit einer DWZ von fast 2400! 1,5-3,5.
Am zweiten Brett machten wir uns lange Hoffnungen auf einen ganzen Punkt von Uwe Eckardt gegen Heinz Plass. Uwe hatte im Mittelspiel am Damenflügel Plass‘ Figuren gebunden und war dann zum Königsflügel geschwenkt. Ein direktes Durchkommen gab es dort zwar nicht, aber Uwe konnte in ein vorteilhaftes Endspiel abwickeln. Plass konnte dies aber verteidigen, Uwe kämpfte aufgrund des Mannschaftsstandes noch bis zur letzten Patrone, jedoch vergeblich, 2-4.
Der einzige volle Punkt gelang Frank Mickisch am achten Brett gegen Horst Höffner. Frank war schnell in ein Turmendspiel übergegangen, in dem er sogar einen Bauern ergattern konnte. Die Konstellation b-Freibauer am Damenflügel und jeweils drei Bauern am Königsflügel sah auch gewinnbringend aus, aber Frank musste durch einen Fehler den b-Bauern gegen den schwarzen h-Bauern abtauschen. Nachdem noch je zwei Bauern verschwunden waren, musste es Franks f-Bauer richten. An einer Stelle verpasste Höffner das Buchremis nach Philidor (Vorlocken des Bauern auf die sechste Reihe, anschließend Turmschachs von der Grundreihe, der weiße König kann sich nirgendwo vor den Schachs verstecken) und nach einigem Hin und Her baute Frank die entscheidende Brücke (Abdrängen des gegnerischen Königs auf die d-Linie, Unterstützung des Freibauern mit dem König, Abschirmen des Königs vor Grundlinienschachs mit dem eigenen Turm auf der vierten Reihe), 3-4.
Somit hing alles an Patrick Scholls Partie an Brett drei gegen Alexander Stolte. Patrick war schon sehr früh in den Verteidigungsmodus übergegangen, während Stolte auf verschiedenen Wegen zum ganzen Punkt kommen wollte, aber keine rechten Fortschritte machte. Durch den Mannschaftsstand und mich verdonnert, startete Patrick dann einen Gewinnversuch, der aber leider ins Gegenteil ausschlug, 3-5.
Durch die neuerliche Niederlage überwintern wir nun mit der roten Laterne. Der Abstand auf das rettende Ufer ist zwar noch zu groß, aber der nächste Kampf gegen den direkten Konkurrenten aus Velmede dürfte schon vorentscheidend sein.
Die zweite Mannschaft unterlag zeitgleich unglücklich, weil unangekündigt nur zu siebt, gegen den SC Hilchenbach mit 3-5. Es gewannen Stefan Töpler und Martin Reinschmidt, Hans-Wolfgang Dittmann und Roland Brosius spielten Remis.
Da drei von fünf Bezirksliga-Kämpfen dem Wetter zum Opfer fielen, kann über die Tabellensituation nicht viel gesagt werden.
Erwartungsgemäß auf verlorenem Posten stand die dritte Mannschaft beim Gastspiel gegen die wesentlich stärker eingeschätzte zweite Mannschaft aus Kreuztal. Laurin Göb gelang ein Remis, Tim Alhäuser sogar ein Sieg gegen deutlich stärkere Gegnerschaft.
Erfolgreicher konnten wir dagegen das Vierer-Pokal-Finale gegen unseren Nachbarn aus Siegen gestalten. Der „Matchplan“ war klar: Sebastian Send an Brett eins und Olaf Düber an Brett vier sollten mit Weiß gewinnen, dazwischen mussten Patrick Scholl und/oder ich mit Schwarz ein Remis erhaschen.
Schon nach etwa zwei Stunden war Teil zwei erfüllt. Patrick hatte gegen Reinhard Schischke Druckspiel am Königsflügel aufgezogen, das dieser nur unter positionellen Zugeständnissen abfedern konnte. Clever verknüpfte Patrick den Damentausch mit einem Remisangebot, das Schischke annahm.
Den wichtigeren Part von Teil eins erledigte Sebastian gegen Gerald Richter. Schon nach der Eröffnung hatte Richter Probleme mit schwachen Bauern auf b7 und e6, sowie der Koordination seiner Figuren. Sebastian zog langsam aber sicher die Daumenschrauben an, bis Richter einen taktischen Schlag, der eine Figur kostete, übersah.
Nach der Zeitkontrolle benötigten wir somit nur noch ein Remis an den beiden hinteren Brettern. Meine Partie sah im Mittelspiel positionell vielversprechend für mich aus, leider verpasste ich mindestens eine Gelegenheit, diesen Vorteil zu zementieren. Sebastian Domke goss dann mit einem zeitweiligen Bauernopfer Öl ins Feuer, an dem ich mich beinahe verbrannte. Die Rückgabe des Bauern versuchte ich mit dem für mich günstigen Abtausch eines Leichtfigurenpaares zu verbinden, was nach dem von uns beiden übersehenen weißen Damenmanöver Dd1-h1-g1 zu Materialverlust für mich geführt hätte. Zum Gewinn verdammt stieß Domke nach der Zeitkontrolle seinen Freibauern vor, ich fing diesen ersatzlos ein und akzeptierte in klar besserer Stellung nach einigem Zögern Domkes Remisangebot, was uns den Titel sicherte.
Olafs stark herausgespielter Sieg gegen Matthias Schmidt war dann noch für die Galerie.
Da der Schachbund NRW seinen Mannschaftspokal auf 64 Mannschaften ausgedehnt hat, fällt der Verbands-Pokal aus und wir sind direkt (erstmals?) für den NRW-Pokal qualifiziert. Die erste Runde findet am Samstag, den 2.3. statt, im Falle des Weiterkommens müssen wir schon am darauffolgenden Sonntag, den 3.3 wieder ran.
Neuigkeiten:
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Mannschaftskämpfe und Vierer-Pokal im Dezember
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Frohe Weihnachten!
Morgen ist es soweit: die Weihnachtsturniere 2012 finden Statt.
Los geht es um 14 Uhr mit dem Jugendturnier.
Um 16 Uhr folgt das offene Turnier für alle.Wir wünschen allen Schachfreunden ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Die Termine über den Jahreswechsel:
Freitag 28.12.12
Samstag 29.12.12 KEIN Jugendtraining!
Freitag 04.01.13 Spielabend
Samstag 05.01.13 KEIN Jugendtraining
Mittwoch 09.01.13 Jugend-Schnellschach-Serie
Samstag 12.01.13 1. Jugendtraining 2013 -
In stiller Trauer
Uns erreichte die traurige Nachricht, dass unser langjähriges MitgliedWalter Supplie
kürzlich im Alter von 81 Jahren verstorben ist.
Über 35 Jahre war Walter Mitglied in unserem Verein. Er war eine ständige Bereicherung des Vereinsabend, fast immer anwesend, bei allen Vereinsturnieren dabei und immer ein unberechenbarer und damit gefährlicher Gegner. In den letzten Jahren liess die Gesundheit leider schon keine regelmäßge Teilnahme am Spielabend mehr zu, trotzdem war er das ein oder andere Mal noch in der Mannschaft aktiv.
Walter wird uns immer Unvergessen bleiben.
Die Mitglieder und der Vorstand des SV Weidenau/Geisweid e.V.
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Erster Punktgewinn für die erste Mannschaft
Bevor ich mich den Mannschaftskämpfen am Sonntag zuwende, trage ich noch zwei Erfolge nach, über die ich aus Zeitgründen keinen längeren Bericht verfassen konnte.
Eine Woche vor den Mannschaftskämpfen fand die diesjährige Bezirks-Blitz-Mannschafts-Meisterschaft statt. Leider konnten wir nur ein Team stellen, das aber mit Sebastian Send, Michael Meinhardt, Daniel Mohr, Uwe Eckardt und Andreas Piskorz stark besetzt war. Da sich nur sechs Teams in der Siegener BlueBox einfanden, spielten wir ein dreifach vollrundiges Turnier, das wir in souveräner Manier gewinnen konnten. Von den 15 gespielten Kämpfen entschieden wir 14 für uns, lediglich die Hellertaler SF konnten uns ein 2-2 abknöpfen. Wie deutlich unser Erfolg war, kann man in der Einzelspieler-Tabelle nachlesen. Angeführt von Andreas (12,5/13) und Sebastian (13/15) belegten wir die ersten fünf Plätze.
Kurzfristig nur zu dritt mussten wir am darauffolgenden Freitag im Vierer-Pokal gegen die Hellertaler SF antreten. Auf Grund der drohenden Berliner Wertung entschieden wir uns dafür, das vierte Brett kampflos abzugeben, was sich als richtige Entscheidung erwies. Am wichtigen Spitzenbrett konnte Sebastian Send einen souveränen Sieg einfahren. Da auch ich am dritten Brett gewinnen konnte, allerdings weniger souverän sondern vielmehr glücklick, fiel Patrick Scholls Niederlage an Brett zwei nicht mehr ins Gewicht. Im Finale am 14.12. treffen wir im Bürgerhaus auf den Nachbarn aus Siegen.
Ein Blick in den Spielsaal, geschossen von Uwe EckardtEbenfalls ein Mannschaftsremis, was sich aber in diesem Fall wie eine Niederlage anfühlte, gab es für die erste Mannschaft beim Heimspiel gegen die SF Schwerte.
Am zweiten Brett opferte Uwe Eckardt gegen Kai Tawakol schon früh eine Figur für zwei Bauern. Uwe hatte dieses Opfer in dieser Struktur schon mehrmals erfolgreich angewandt. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern gelang es Tawakol aber, seinen König in Sicherheit zu bringen und seinerseits auf den geöffneten Linien einen erfolgreichen Angriff auf Uwes König zu starten, 0-1.
Der einzige Weißsieg des Tages brachte und am vierten Brett den Ausgleich. Durch eine seltene aber gefährliche Nebenvariante lockte ich meinen Gegner Stephan Zarges schnell auf unbekanntes Terrain. Systemgemäß konnte ich die Entwicklung des schwarzen Damenflügels unter temporärem Bauernopfer erschweren und die schwarze Bauernstellung dort empfindlich schwächen. Zarges gab den Bauern zurück und überlies mir obendrein das Läuferpaar. Durch einen taktischen Trick unter Ausnutzung des unsortierten Damenflügels installierte ich einen Freibauern auf d7. Zarges versuchte noch einen Verzweiflungsangriff mit Dame und Turm, den ich aber abwehren konnte, wonach der d-Bauer das Rennen machte, 1-1.
Der Matchwinner auf d7 ist deutlich zu erkennenDer neuerliche Rückstand durch die Niederlage von Andreas Piskorz gegen Wolfgang Klug an Brett sechs kam für mich überraschend. Andreas hatte früh Klugs isolierten d-Bauern erobert, Klug konnte dafür zwar seine Dame aktiv postieren, aber wirkliche Kompensation war nicht in Sicht. Durch einige Ungenauigkeiten von Andreas krochen die restlichen schwarzen Figuren ebenfalls aus ihren Löchern. In der Zeitnotphase übersah Andreas einen vernichtenden Springereinschlag am Königsflügel, 1-2.
Glück hatten wir dann an Brett drei. Nach der Eröffnung stand Patrick Scholl sehr passiv, Thomas Fleischhauer konnte seine Figuren in aller Ruhe ausbreiten und gefährliche Drohungen am Königsflügel schaffen. An einer Stelle war sogar ein Figurengewinn für Fleischhauer drin, den er aber übersah. Auch im Endspiel stand Weiß noch besser, aber Patrick opferte geschickt eine Figur für drei Bauern und bot Remis an. Fleischhauer akzeptierte, obwohl Weiß noch über Gewinnchancen verfügte, 1,5-2,5.
Eine relativ klare Sache war der neuerliche Ausgleich an Spitzenbrett. Sebastian Send sah sich früh mit einem positionellen Bauernopfer von Christian Vicktor konfrontiert, für das Weiß aus der Sicht des Außenstehenden volle Kompensation erhalten hatte. Sebastian meinte hinterher, dass Weiß nicht energisch genug fortgesetzt hatte und der Mehrbauer dadurch schnell „gesund“ wurde. Sebastian erzwang im späten Mittelspiel den Abtausch einiger Figuren, drang mit dem Turm auf der zweiten Reihe ein und sammelte nebenbei noch einen weiteren Bauern ein. Nach der Zeitnot gab Vicktor auf, 2,5-2,5.
Sebastian Send (links) gegen Christian Vicktor während der EröffnungsphaseKann man eine Schwarzpartie gewinnen, in der man 10 der ersten 14 Züge mit den Springern macht? Ja, Manfred Schneider kann. Nach den Springermanövern verfügte Martin Dürwald mit Weiß scheinbar über Vorteil in Form von (natürlich) besserer Entwicklung und Raumvorteil. Ohne die bereits getauschten Damen nutzten diese Vorteile wenig, Manni glich die Stellung aus und riss mit einem schönen Scheinopfer die Initiative an sich. Dürwald gab einen Bauern, um seine Figuren im Endspiel besser zu stellen, aber Manni wickelte in ein klar besseres Turmendspiel ab, das Dürwald nach einem weiteren Bauerneinsteller nicht halten konnte, 3,5-2,5.
Sehr schwerblütig manövrierten Frank Mickisch und Klaus Naumann am achten Brett hinter einer größtenteils geschlossenen Bauernkette hin und her. Ich war mir während der Partie sicher, dass Frank besser stand und auch Frank teilte später diese Ansicht. Interessanterweise spuckt die Blechbüchse fast über die gesamte Partie hinweg einen soliden Vorteil für Schwarz aus. Nach mehr als fünf Stunden forcierte Frank eine taktische Abwicklung, die aber leider nach hinten losging, 3,5-3,5.
Die entscheidende Partie wurde am fünften Brett zwischen Olaf Düber und Stefan Vorschütz über die volle Distanz ausgefochten. Im Mittelspiel gab ich Olaf gute Chancen auf den vollen Punkt, hatte er doch mit Schwarz eine schöne Initiative erlangen können. In Zeitnot opferte er zwei Bauern und stellte damit gefährliche Drohungen auf der g-Linie gegen den weißen König auf. Vorschütz wehrte die Mattdrohungen ab, musste aber einen Bauern zurückgeben. Es entstand ein Endspiel mit je zwei Türmen und ungleichen Läufern, in dem Olaf trotz Minusbauer nicht in Verlustgefahr schwebte. Im Gegenteil, er wich einer klaren Remisvariante aus und versuchte mit Hilfe seiner aktiver postierten Figuren sogar noch die Partie zu gewinnen. Als sich beide nach fast sechs Stunden der zweiten Zeitkontrolle näherten, kam es nochmal zu einem kleinen taktischen Schlagabtausch, der aber die Remisbreite nicht überschritt. Mit je weniger als drei Minuten auf der Uhr einigten sich beide dann auf Remis, 4-4.
Obwohl wir damit unseren ersten Punktgewinn verbuchen konnten, waren wir hinterher doch etwas enttäuscht, da es zwischenzeitlich nach mehr aussah. Da in der Verbandsliga aber wie üblich jeder jeden schlagen kann, ist für uns noch alles in Richtung Klassenerhalt möglich.
Auf der rechten Seite Martin Reinschmidt und Dominik Marx in der BezirksligaEbenfalls 4-4 endete der Bezirksliga-Kampf unserer zweiten Mannschaft gegen die Hellertaler SF II. Volle Punkte holten Stefan Töpler und Martin Reinschmidt, Remis spielten, Stephan Toffanello, Heinz-Roland Send, Dominik Marx und Hans-Wolfgang Dittmann.
Heinz-Roland Send und Stephan Toffanello spielten beide RemisKnapp am 3-3 schlitterte die dritte Mannschaft gegen den Bezirksklassen-Favoriten SV Laasphe II vorbei. Andreas Schöning und Florian Schnutz konnten schön herausgespielte Siege verbuchen, Thorsten Hummerich rettete sich glücklich ins Remis. Leider ließ Laurin Göb eine große Chance zum Sieg aus und verlor stattdessen eine Qualität und die Partie zum 2,5-3,5.
Andreas Schöning gelang ein schöner Sieg mit Schwarz -
Erste Mannschaft verliert auch in Hagen/Wetter
Knapp aber letzten Endes ohne wirkliche Chance auf mehr verlor die erste Mannschaft das Gastspiel bei den Königsspringern Hagen/Wetter mit 3,5-4,5.
Die erste Entscheidung fiel am sechsten Brett. Andreas Piskorz ging die Eröffnung mit Schwarz sehr aktiv an und zwang Thomas Kebbekus schnell in die Defensive. Es stellte sich dann die Frage, ob der auf c2 eingedrungene schwarze Springer die weißen Kräfte lähmt oder von selbigen umzingelt und abgeholt werden konnte. Andreas entging eine Chance, den Rappen sicher zu verankern, sodass er mitsamt der Partie verloren ging, 0-1.
Weniger forsch ging Uwe Eckardt am zweiten Brett mit Schwarz gegen Holger Bubolz zur Sache. Bubolz verfügte nach der Eröffnung über reichlich optischen Vorteil, aber Uwe tauschte seinen schwachen Läufer ab und neutralisierte Bubolz‘ Schwerfiguren auf der einzigen offenen Linie, 0,5-1,5.
Etwas überraschend konnte Manfred Schneider gegen Ralf Mellis an Brett sieben den Ausgleich erzielen. Manni hatte sich zunächst etwas Raumvorteil am Königsflügel verschafft und wollte dort einen Angriff starten, aber Mellis konterte stark, tauschte die Damen und drang mit einem Turm auf die zweite Reihe vor. Manni konnte unmittelbaren Materialverlust verhindern und seinerseits Drohungen auf der siebten Reihe aufstellen. Auf meine Bitte hin, lehnte er mit Blick auf den Mannschaftskampf ein Remisangebot ab. Mellis unterschätze den entstandenen weißen Freibauern auf der a-Linie, der plötzlich kurz vor der Zeitkontrolle nicht mehr aufzuhalten war, 1,5-1,5.
Mit dem Rücken zur Wand stand Frank Mickisch am letzten Brett gegen Uwe Liley. Die ganze Partie über musste Frank sich einer starken Initiative Lileys erwehren, die dieser aber nicht entscheidend nutzen konnte. Nach dem Abtausch der gefährlichsten weißen Figuren entstand ein Remisendspiel, 2-2.
Souverän löste Sebastian Send am Spitzenbrett seine Aufgabe gegen Georg Krug. Sebastian verpasste Krug schnell einen isolierten Doppelbauern auf der c-Linie, zudem gelang es ihm, seine Figuren aktiver und koordinierte zu entwickeln. Krug sah sich gezwungen, einen Bauern zu geben, konnte aber dennoch keine Ordnung in seinen Figurenhaufen bringen. Sebastian ankerte einen Springer auf d5 und postierte seinen schwarzfeldrigen Läufer mit Weitblick in Richtung schwarzer König auf der langen Diagonalen. Unter Mithilfe einer Mattdrohung nutzte Sebastian die Abhängigkeiten der schwarzen Figuren untereinander für weiteren Materialgewinn aus, Krug gab auf, 3-2.
Leider sahen die verbliebenen Stellungen für uns nicht so rosig aus. Am fünften Brett hatte Olaf Düber gegen Michael Bornemann in der Eröffnung einen Bauern geopfert und erhielt dafür ausgezeichnete Kompensation in Form von Entwicklungsvorsprung und schwachen Feldern rund um den schwarzen König. Bornemann gelang es aber, seinen König am Damenflügel in Sicherheit zu bringen, woraufhin Olaf durch ein Scheinopfer einen Bauern zurückgewinnen wollte. Durch einen unerwarteten Zwischenzug Bornemanns bekam Olaf den Springer nicht mehr zurück und verblieb mit einer Minusfigur, 3-3.
Die härteste Nuss hatte erwartungsgemäß Patrick Scholl an Brett drei gegen Bertram Kind zu knacken. Patrick baute sich vorsichtig abwartend auf und übersah eine Zugfolge, mit der Kind sich das Läuferpaar und die Herrschaft über die d-Linie sicherte. Selbst der Abtausch einiger Figuren konnte Patrick nicht entlasten, mit einer mächtigen, zentralisierten Dame und einem wendigen Springer drängte Kind Patrick weiter in die Defensive. Nach der Zeitkontrolle übersah Patrick einen taktischen Einschlag des Springers, der nicht nur einen Bauern kostete, sondern auch die weiße Stellung komplett zerstörte. Patrick gab auf, 3-4.
Somit war ich zum Siegen gegen Achim Tymura verdammt, was aber zu diesem Zeitpunkt utopisch war. Die Eröffnung war noch gut für mich gelaufen, Tymura überließ mir das Läuferpaar, der Isolani, den ich dafür in Kauf nehmen musste, war keine wirkliche Schwäche, sondern ermöglichte mir aktives Spiel. Anstatt aber nun meine Stellung weiter zu verstärken, forcierte ich eine taktische Variante, von der ich mir strategische Vorteile am Damenflügel versprach. Leider übersah ich eine Kleinigkeit, nach der Tymura meinen a-Bauern erobern konnte. Ich konnte genügend Aktivität entwickeln, um den Bauern zurück zu erobern, gab Tymura aber damit die Chance, in ein klar vorteilhaftes Doppelturm-Endspiel einzulenken. Glücklicherweise entschied Tymura sich anders und wickelte stattdessen in ein „guter-Springer-gegen-schlechten-Läufer“-Endspiel ab, in dem höchstens der Springer Gewinnchancen hatte. Auf Grund des Mannschaftsstandes verzichtete Tymura auf diese Versuche und auch ich sah nach ein paar Zügen ein, dass es keine Siegchance mehr gab, 3,5-4,5.
0-4 Punkte zum Auftakt sind natürlich nicht erstrebenswert, aber da die Verbandsliga traditionell sehr ausgeglichen ist, gibt es noch keinen Grund, den Kampf um den Klassenerhalt aufzugeben.Eine in dieser Höhe überraschende Niederlage erlitt die zweite Mannschaft in Haiger beim C4 ChessClub. Lediglich Stefan Töpler konnte voll punkten, Heinz-Roland Send und Martin Schneider steuerten noch je ein Remis zum 2-6 bei.
Einen Mannschaftspunkt entführte die dritte Mannschaft aus Siegen, wo man gegen die vierte Mannschaft des Siegener SV antrat. Laurin Göb, Tim Alhäuser und Daniela Seliger konnten durch schön herausgespielte Siege voll punkten und das 3-3 sichern.