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Erfolg im NRW-Vierer-Pokal

Mittwoch 6. März 2013 von Michael Meinhardt

Am vergangenen Wochenende fand die Vorrunde des diesjährigen NRW-Pokals statt. Erstmals nehmen 64 Mannschaften aus ganz NRW an dem Wettbewerb teil, was mindestens einem Team pro Bezirk einen Platz sichern soll. Es treffen sich dann pro Spielort vier Mannschaften, die vor Ort die Halbfinals ihrer Vorrunde auslosen, für die beiden Gewinner geht es dann am Sonntag um die Qualifikation für die Zwischenrunde. Wir mussten nach Bergneustadt-Neuenothe reisen, wo sich neben dem gastgebenden SV Bergneustadt-Derschlag noch die SVG Plettenberg und die Bergischen Schachfreunde aus Bergisch-Gladbach einfanden. Das Los teilte uns den Zweitplatzierten unserer Verbandsliga, die SVG Plettenberg, zu.
Es begann sehr gut für uns, denn schon nach acht Zügen stand Uwe Eckardt gegen Dirk Jansen am zweiten Brett auf Gewinn. Jansen behandelte die Eröffnung mit Schwarz zu sorglos und geriet in einen bösen Entwicklungsrückstand. Uwe hielt den gegnerischen König in der Mitte und öffnete Linien und Diagonalen, um über diesen herzufallen. Sogar der Damentausch im 14. Zug konnte Jansen nicht entlasten, zwei Züge später gab er auf, 1-0 (BW: 3-0).
Ausgeglichener ging es an Brett vier zwischen Olaf Düber und Marc Schulze zu. Olaf erreichte mit Schwarz bequemen Ausgleich und wollte am Damenflügel mehr, Schulze setzte auf Gegenspiel im Zentrum. Kurioserweise ergab sich aus dieser Konstellation für beide Seiten jeweils ein gefährlicher Freibauer auf der d-Linie. Leider übersah Olaf bei knapper Zeit (es wurde mit der für uns sehr ungewohnten Fischer-Bedenkzeit gespielt) einen möglichen Gewinn und ließ sich etwas später sogar Matt setzen, 1-1 (BW: 3-1).
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Der Kampf gegen Plettenberg (fast) in vollem Gange: Vorn Olaf Düber (li.) gegen Marc Schulze, es kiebitzt Thomas Kuhnen. Meine schlechte Stellung wird von Dirk Jansen begutachtet. Im Hintergrund Sebastian Send gegen Dawid Pieper. Hinter der Kamera: Uwe Eckardt

Am im Pokal so wichtigen Spitzenbrett trafen Sebastian Send und Dawid Pieper aufeinander. Auch Sebastian konnte mit Schwarz ausgleichen, in der Folge über den Damenflügel in die weiße Stellung vordringen und hatte zwischendurch Vorteil. Pieper konnte aber durch den Notausgang einer Dauerschachschaukel ins Remis entwischen, 1,5-1,5 (BW: 5-3).
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Nochmal in Nahaufnahme das Spitzenbrett: Dawid Pieper gegen Sebastian Send

Entscheidend war nun also meine Partie an Brett drei gegen Thomas Kuhnen, gegen den ich schon zweimal klar verloren habe. Auch hier hatte ich nach einer verfehlten Eröffnungsbehandlung schon wenig Hoffnung auf mehr. Kuhnen wählte aber im Mittelspiel nicht immer den direkten Weg, um die höhere Aktivität seiner Figuren umzusetzen. Dennoch bleib meine Stellung ziemlich perspektivlos und nach einem bösen taktischen Schnitzer hatte ich sogar eine Figur weniger. Doch auch Kuhnen baute einen dicken Bock ein und gab den Mehrspringer blank zurück, sodass ich unter dem Strich sogar einen Mehrbauern hatte. Auf dem Weg zum gewinnbringenden Remis (bei 2-2 zählt die Berliner Wertung = BW) musste ich noch eine Klippe umschiffen, denn der in dieser Situation oft angestrebte Damentausch hätte hier trotz Mehrbauer zum Verlust führen können. Stattdessen tauschte ich Kuhnens aktiven Turm ab und konnte somit das Remis und den Matchsieg sichern, 2-2 (BW: 6-4).
Überraschenderweise musste sich der Gastgeber den Bergischen Schachfreunden geschlagen geben, näheres hierzu gibt es im sehr empfehlenswerten Blog „Der Schachfloh“ von Frank Chlechowitz zu lesen.
Am für uns ungewohnten Sonntag Vormittag ging es um 11 Uhr also im Vorrundenfinale gegen die Bergischen Schachfreunde.
Wir rotierten und setzten am zweiten Brett nun Patrick Scholl ein. Leider erwies sich dies nicht als gewinnbringend, denn Patrick geriet mit Schwarz gegen Christian Heckötter schnell in Nachteil und musste eine völlig perspektivlose Stellung verwalten. Früh aber nicht unberechtigt schmiss Patrick das Handtuch, 0-1 (BW: 0-3).
Aber auf unser Spitzenbrett ist Verlass. Sebastian Send drängte Stefan Bosbach nach und nach in die Defensive. Bosbach hatte zum Schluss schlicht und ergreifend keinen Platz mehr, um für alle seine Figuren ein sicheres Feld zu finden. Sebastian sammelte einen Turm ein und gewann, 1-1 (BW: 4-3).
An Brett drei spielte ich mit Schwarz gegen Harm-Wulf Thelen. Als ich grade dachte, dass ich etwas Vorteil erhalten hatte, griff mein Gegner zu einem für mich überraschenden Zentrumsdurchbruch. Nach ein paar taktischen Spielereien hatte ich zwar einen Bauern weniger, schwebte aber bei ungleichen Läufern trotz Anwesenheit der Damen nicht in Verlustgefahr. Thelen sah keine Möglichkeit, die Blockade auf den schwarzen Feldern zu durchbrechen und gab die Partie Remis, 1,5-1,5 (BW: 5-4).
Die Entscheidung fiel am vierten Brett, wo Olaf Düber gegen Jochen Eilers antrat. Olaf hatte im Verlaufe der Partie seine Chancen am Königsflügel gesucht, Eilers öffnete daher den Damenflügel. Nach der Zeitkontrolle hatte sich der Rauch weitgehend verzogen, beide verfügten noch über die Dame, die jeweils eine offene Linie am Damenflügel bewachte und eine Leichtfigur, wobei Olafs ewiger Springer auf d5 dem schwarzen Läufer auf d8 optisch überlegen war. Da uns auf Grund der Berliner Wertung ein Remis reichte, verzichtete Olaf auf riskante Gewinnversuche und da auch Eilers keine Chance sah, das Aus für sein Team zu verhindern, einigte man sich auf Remis, 2-2 (BW: 5,5-4,5).
Somit sind wir als einziger Verein des Verbandes für die Zwischenrunde am 1. und vielleicht auch 2. Juni qualifiziert. Dann treffen sich diesmal an vier Spielorten wieder je vier Mannschaften, um die vier Finalisten auszuspielen. Aber egal, wen uns die Auslosung beschert, wir werden als Underdog ins Rennen gehen.

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Erste Mannschaft steht vor dem Abstieg

Sonntag 10. Februar 2013 von Michael Meinhardt

Durch eine unnötige 3,5-4,5 Niederlage gegen den direkten Konkurrenten Märkischer Springer Halver-Schalksmühle ist der Abstieg der ersten Mannschaft aus der Verbandsliga nahezu unvermeidbar.
Es begann gut für uns, konnten doch zwei unserer Schwarzbretter schnelle Remisen unter Dach und Fach bringen. Olaf Düber opferte gegen Klaus-Peter Wortmann an Brett 5 früh einen Bauern und erhielt dafür auch nach dem nicht eingeplanten Damentausch ausreichend Kompensation in Form des aktiven Läuferpaares. Olaf nutze dies zu einem Remisangebot, was von Wortmann akzeptiert wurde, 0,5-0,5.
Auch Patrick Scholl erlangte an Brett 3 mit Schwarz schnellen Ausgleich, nachdem sein Gegner Ralph Kämper die Eröffnung recht harmlos angelegt hatte. Patrick lockerte zwar seinen Königsflügel, baute aber Gegenspiel am Damenflügel auf, woraufhin Kämper ins Remis einwilligte, 1-1.
Kurz vor der Zeitkontrolle gingen wir durch Manfred Schneiders Sieg an Brett 8 gegen Pornchai Ertelt in Führung. Manni hatte in ein leicht vorteilhaftes Läuferendspiel abgewickelt, in dem Ertelt schnell die Übersicht und einen Bauern verlor. Manni tauschte dann noch den Läufer und führte das Bauernendspiel leicht zum Sieg, 2-1.
Postwendend mussten wir aber den Ausgleich akzeptieren. Andreas Piskorz hatte an Brett 6 zumindest in meinen Augen immer etwas besser gestanden, da der König seines Gegners Thomas Maczkowiak etwas luftig stand. Andreas wählte aber einen falschen Zeitpunkt, um die Ereignisse im Zentrum zu forcieren, denn Maczkowiak konnte über die geöffneten Linien mit einem Turm auf die zweite Reihe vordringen. Nach einem taktischen Übersehen von Andreas, setzte Maczkowiak mittels Turmopfer matt, 2-2.
Lange Zeit ausgeglichen war die Partie am zweiten Brett zwischen Uwe Eckardt und Helmut Hermaneck. Ein frühes Remisangebot Hermanecks wurde dennoch von Uwe abgelehnt, zeigt uns doch die absolute Weltspitze momentan, dass es sich auch lohnen kann, ausgeglichene Stellungen weiterzuspielen. Tatsächlich nutze Uwe eine falsche Entscheidung Hermanecks aus, um mit dem spärlich verbliebenen Material (Turm, Springer und König) einen unwiderstehlichen Mattangriff auf den schwarzen König zu entfachen, 3-2.
Am siebten Brett sah es lange Zeit sehr gut für uns aus. Daniel Mohr hatte fast alle seine Figuren gefährlich vor dem König von Vladimir Dolgopolyj aufgefahren. Fast bei jedem Zug rechnete ich mit einer schnellen taktischen Lösung zu Daniels Gunsten, aber keine der vielen Opfermöglichkeiten erwies sich als stichhaltig, weswegen Daniel darauf verzichtete. Zu Recht, wie der Computer hinterher zeigte. Auch nach dem Abtausch eines großen Teils des Materials stand Daniel noch besser, ließ aber bei knapper Zeit die Aktivierung von Dolgopolyjs bislang schlummerndem Läufer zu. Dieser erwischte einen Bauern, woraufhin Dolgopolyj in ein Doppelturmendspiel abwickelte, das sich erstaunlich schnell als nicht haltbar erwies, 3-3.
Ebenfalls ein Endspiel mit Minusbauer musste Sebastian Send am Spitzenbrett gegen Volker Schmidt verteidigen. Bei einem taktischen Intermezzo im Mittelspiel konnte Schmidt einen Bauern gewinnen und ins Läuferendspiel abwickeln. Es gelang ihm aber nicht, Sebastians Bauern auf der falschen Felderfarbe festzulegen, wodurch Sebastian das Endspiel schließlich halten konnte, 3,5-3,5.
3,5-3,5 klingt spannend, aber das war es zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr. Sehr optimistisch hatte ich schnell in ein Endspiel mit zwei Türmen und einem Springer auf meiner Seite und zwei Türmen und einem vermeintlich schwachen Läufer auf Seiten meines Gegners Dariusz Gorzinski abgewickelt. Im Glauben, dass nur ich diese Stellung auf Gewinn spielen kann, entging mir bei knapper Zeit völlig, dass auch Gorzinski aktive Züge machen darf. Im vierzigsten Zug patzte ich einen Bauern ein und konnte, obwohl es laut Computer möglich gewesen wäre, keinen geordneten Widerstand mehr leisten, 3,5-4,5.
Damit stehen wir mit nur einem Punkt weiterhin am Ende der Verbandsligatabelle, während die komplette Konkurrenz im Kampf gegen den Abstieg voll oder zumindest teilweise punktete. Aus den letzten drei Kämpfen brauchen wir nun noch mindestens fünf von sechs Punkten, was angesichts der Gegnerschaft aus Ennepe, Plettenberg und Bergneustadt/Derschlag schwer möglich erscheint.
Die zweite Mannschaft konnte durch einen knappen 4,5-3,5 Sieg über den zu sechst angetretenen Gegner aus Gebhardshain den vierten Platz in der Bezirksliga erobern. Neben den kampflosen Siegern Stephan Toffanello und Hans-Wolfgang Dittmann konnten Stefan Töpler und Martin Schneider am Brett gewinnen, Roland Brosius spielte Remis.
Für den Verlauf der 1,5-4,5 Niederlage der dritten Mannschaft gegen die Dritte aus Hellertal übergebe ich das Wort an den Mannschaftsführer Andreas Schöning:
„Unser 1: Brett war siegreich. Gut und solide gespielte Partie von Christian Haßler und am Ende hat Ulrich Kraus, der bis dahin zumindest auf Augenhöhe spielte, durch einen ungeschickten Zug eines Bauern den drohenden Spieß, eine Fesselung übersehen, in der zwei unterschiedlich farbige Türme und der Krau’sche König eine Hauptrolle hatten. 1-0
Brett 2: (meine Wenigkeit). Ich hatte mit Herbert Rau (DWZ 1686) zumindest in meinen Augen ein Schwergewicht gegenüber am Brett sitzen. Da prallten einige Jahrzehnte Erfahrung (Rau) auf einige Jahrzehnte Unkenntnis (Schöning). Also habe ich mir überlegt, das ich was ungewöhnliches auf’s Brett bringen müsste und mich den Samstag über mit dem Blackmar-Diemer-Gambit (die Halosar-Fallen-Variante mit 5. Dxf3) seeeehr eingehend informiert, nachdem wir am Freitag Abend im Training bereits drüber gesprochen hatten. Ganz schön biestiger Kampf, wenn schwarz es nicht kennt, aber….die Erfahrung siegte (nach knapp einer Stunde) und Rau nutzte meinen Fehler, in Zug 11 nicht den Springertausch zu machen, aus. Danach kam der große Zusammenbruch.
Brett 3: ging kampflos an Friedrich Hirz, nachdem Laurin Göb sich zwar abgemeldet hatte, aber am Samstag auf meiner Firmen-Email, dadurch konnte ich das nicht sehen.
Brett 4: Jan Alhäuser spielte sehr gut mit gegen Tadeusz Sozna, nahm aber dessen Angebot zum Spingertausch zu sorglos an und dadurch kam Sozna in Vorteil, den er letztlich zum Sieg verwerten konnte. (Anmerkung des Jugendleiters: Das nach dem besagten Springertausch entstandene Bauernendspiel diente am Samstag noch zu Trainingszwecken. Nach langen Analysen kamen wir zusammen mit Rechnerunterstützung zu dem Schluss: Remis)
Brett 5: Hier kam unser Youngster Alexander Ziel zu seinem Debüt, hatte trotz solidem Aufbau aber gegen Willwacher nicht wirklich etwas in der Hand und schließlich gewann Willwacher trotz gutem Überlegen und ständigem Dagegenhalten Alexanders.
Brett 6: Hier kam Sebastian Schmidt, unser Nachmelde-Joker wieder zum Einsatz und bescherte uns das zweite Brett, das nicht verlor. Mit einem sauberen Remis brachte er gegen Rainer Müller einen halben Punkt nach Hause.“

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Erste Mannschaft bleibt Schlusslicht

Freitag 18. Januar 2013 von Michael Meinhardt

Durch eine 3,5-4,5 Niederlage beim direkten Konkurrenten SV Velmede/Bestwig bleibt die erste Mannschaft am Tabellenende in der Verbandsliga und verliert den Klassenerhalt weiter aus dem Auge.
Da sowohl Uwe als auch Patrick erkrankt absagen mussten, reisten wir nur zu siebt an und lagen somit direkt mit 0-1 hinten.
Auch die erste am Brett entschiedene Partie ging verloren. Andreas Piskorz hatte sich am fünften Brett auf den ersten vier Reihen ausgebreitet, sein Gegner Andre Weber igelte sich auf den hinteren drei Reihen ein und bereitete systemgemäß einen Bauernvorstoß am Damenflügel vor. Andreas verhinderte diesen nicht, sodass Weber sich befreien konnte. Bei dem nun folgenden Generalabtausch verrechnete sich Andreas, denn dabei sprang ein Mehrbauer für Weber raus. Andreas versuchte im Dame-und-Läufer-Endspiel durch ein weiteres Bauernopfer Dauerschach zu erzwingen, aber Weber konnte die Damen tauschen und das Endspiel leicht gewinnen, 0-2.
An Brett acht musste Frank Mickisch gegen Peter Schnettler antreten. Frank baute sich mit Schwarz eher verhalten auf und auch Schnettler schien nicht sonderlich an Feindberührung interessiert zu sein. Frank versuchte dann doch am Königsflügel sein Glück, aber Schnettler wehrte dies ab und war beim Remisschluss vermutlich sogar im Vorteil, 0,5-2,5.
Der Anschluss für uns folgte an Brett vier und kam für mich eher unerwartet. Olaf Düber hatte im Mittelspiel gegen Georg Voss mehr oder weniger freiwillig eine Qualität für einen Bauern gegeben. Auf Grund der relativ geschlossenen Stellung sah ich Olaf nicht in größerer Verlustgefahr. Langsam aber sicher übernahm er sogar die Initiative und nach einem taktischen Fehler von Voss setzte Olaf zweizügig matt, 1,5-2,5.
Am Spitzenbrett traf Sebastian Send auf Bernhard Rittmeier. Sebastian lehnte absprachegemäß ein frühes Remisangebot Rittmeiers ab und spielte auf Sieg. Leider schlug sein Angriff am Königsflügel nicht durch und kurz vor der Zeitkontrolle zeichnete sich ein remisliches Endspiel ab. Sebastian öffnete im Gewinnsinn die Stellung, übersah aber ein Schachgebot von Rittmeier, der dadurch einen Bauern gewinnen konnte. Nach der Zeitkontrolle konnte Sebastian sogar einen Figurenverlust nicht vermeiden und gab auf, 1,5-3,5.
Durch das Aufrücken an Brett drei war mir nun schon zum dritten Mal in Folge der Weißaufschlag vergönnt. Nach einem kleinen taktischen Schlagabtausch anfangs des Mittelspiels machte ich mir große Hoffnungen auf einen vollen Punkt, hatte ich doch das Läuferpaar ergattert und die Stellung für selbiges geöffnet. Aber mein Gegner Armin Bartel verteidigte sich geschickt, indem er den Damenflügel komplett auflöste, was dem Läuferpaar Ziele und Stützpunkte nahm. In Zeitnot ließ ich dann nullzügig einen Bauern stehen, aber Bartel unternahm keine Gewinnversuche und wickelte in ein Endspiel mit Türmen, ungleichen Läufern und drei gegen zwei Bauern am Königsflügel ab, was er schnell Remis gab, 2-4.
Eine spannende und für die Außenstehenden kaum verständliche Partie entwickelte sich an Brett sechs zwischen Daniel Mohr und Uwe Haustein. Letzterer hatte mit Weiß in den Zügen neun und zehn je eine Figur geopfert, drohte aber Matt. Daniel fand das Rückopfer einer Figur, was die Mattdrohung entkräftete. Beide Könige blieben in der Folge in der Mitte, Haustein erwischte zwei Bauern für seine Minusfigur, setzte dann aber schwach fort, sodass Daniel sich vollends konsolidieren konnte. Allerdings hatten bei nur noch 1-2 Minuten für zehn Züge auf der Uhr, in dem daraus folgenden Gehacke stellte Haustein noch eine Figur ein und nach ein paar Diskussionen über das Verhalten in Zeitnot (nein, Mitstricheln ist NICHT vorgeschrieben, immerhin weiß ich nun, dass es das wohl früher mal gewesen ist.) gab er auf, 3-4.
Nun musste also Manfred Schneider seine Partie an Brett sieben gegen Gerhard Schubert gewinnen, um uns zumindest das 4-4 zu sichern. Manni hatte im Mittelspiel einen Bauern erbeutet und versuchte diesen in dem entstandenen Dame-und-Springer-Endspiel zu verwerten. Schubert attackierte aber mit dem verbliebenen Figurenduo Mannis im Eck eingeklemmten König, für den es schließlich kein Entkommen aus dem Dauerschach gab, 3,5-4,5.
Mit 1-9 Punkten liegen wir nun bereits zwei Punkte hinter unserem nächsten Gegner MS Halver-Schalksmühle und drei Punkte hinter dem rettenden Ufer, an dem sich momentan Velmede/Bestwig, Ennepe-Ruhr und Siegen befinden.
Besser machte es die zweite Mannschaft, die mit 4,5-3,5 in Schutzbach gewann. Die vollen Punkte holten Stephan Toffanello, Heinz-Roland Send, Stefan Töpler und Roland Brosius, das Remis steuerte James Gray bei. Mit nun ausgeglichenem Punktekonto liegt die zweite Mannschaft im „Niemandsland“ der Bezirksligatabelle.
Schon zum dritten Mal verlor unsere dritte Mannschaft mit dem knappsten aller Bezirksklassenergebnisse, 2,5-3,5. Ihre Partien gewannen Laurin Göb und „Wintertransfer“ Sebastian Schmidt, das Remis steuerte Thorsten Hummerich bei. Leider ergeht es der dritten Mannschaft ähnlich wie der Ersten, mit nur einem Mannschaftspunkt ziert sie das Ende der Tabelle.
Zum Abschluss dann noch eine weitere gute Nachricht (neben dem Sieg der Zweiten). Bei den Jugend-Einzelmeisterschaften des Bezirks vom 2. bis zum 4. Januar in Wiehl konnte unser U12-Jugendlicher Daniel Neuwirt den zweiten Platz belegen. Daniel holte wie sein Konkurrent Tom Elias Wolf (C4 Chess Club) 5,5 Punkte aus 7 Partien, in dem angesetzten Stichkampf um den Titel musste er sich dann leider knapp mit 1-2 geschlagen geben. Daniel vertritt aber dennoch zusammen mit Tom Elias den Bezirk bei den Verbands-Einzel-Meisterschaften in Schalksmühle.

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Mannschaftskämpfe und Vierer-Pokal im Dezember

Mittwoch 26. Dezember 2012 von Michael Meinhardt

Seit den Dezember-Mannschaftskämpfen und dem Finale im Vierer-Pokal ist etwas Zeit vergangen, erst die Weihnachtsfeiertage geben mir genügend Zeit, darüber zu berichten.
Der Mannschaftskampf der ersten Mannschaft gegen Sundern war leider nicht von Erfolg gekrönt. Die Gäste aus dem Hochsauerland trotzten dem Schneefall (ja, es gab schon Schnee diesen Winter) und kamen pünktlich und unfallfrei ins Siegerland. Wie befürchtet, hatten sie für das erste Brett einen Titelträger eingeflogen, doch dazu komme ich später.
Die erste beendete Partie war wenig spektakulär. Am siebten Brett musste Manfred Schneider zwar einen isolierten Bauern hinnehmen, sein Gegner Peter Kevekordes tauschte daraufhin in der Hoffnung auf Endspielvorteil das meiste Material ab. Manni behielt jedoch einen Turm auf dem Brett, der ihm aktiv auf der zweiten Reihe platziert das Remis sicherte, 0,5-0,5.
Am sechsten Brett gab Daniel Mohr gegen Josef Schulte sein Saisondebüt. In der Eröffnung erwischte Daniel einen Bauern, ob das von Schulte geplant oder übersehen war, ist nicht geklärt. Schulte erhielt für den Bauern immerhin freies Figurenspiel. Als Daniel dann noch seine Königsstellung schwächte, wurde die Kompensation für Schwarz greifbar. Schulte opferte einen Läufer auf h3 und fiel unheilbringend über Daniels König her, 0,5-1,5.
In meiner Partie gegen Markus Tillmann an Brett vier war ich lange Zeit sehr optimistisch. Tillmann hatte sich mit Schwarz sehr zurückhaltend aufgebaut, durch Bauernvorstöße am Königsflügel konnte ich reichlich Raum ergattern, meine dadurch geschwächte Königsstellung machte mir keine Sorgen. Für mich überraschend hielt Tillmann dann selbst durch einen verpflichtenden Vorstoß seines g-Bauern am Königsflügel dagegen. Ich erspähte ein siegbringendes doppeltes Bauernopfer, das sich auf die nun unsichere Stellung des schwarzen Königs stützte. Doch Tillmann nahm nur einen dargebotenen Bauern, was ich in der Berechnung ebenfalls als unmöglich erachtet hatte. Durch einige ungenaue Züge schwand meine Kompensation dahin, Tillmann aktivierte seine Figuren und nach einem groben, taktischen Übersehen meinerseits war die Partie vorbei, 0,5-2,5.
Glück hatte Andreas Piskorz an Brett fünf gegen Ralf Schober. „Nach 12.Sa4 wollte ich eigentlich schon aufgeben“, sagte Andreas später und unberechtigt wäre die Aufgabe auch nicht gewesen, hatte Schober doch Andreas‘ Dame derart eingesperrt, dass ihre Rettung Andreas eine Figur kostete. Doch Andreas spielte weiter und Schober revanchierte sich mit einem glatten Figureneinsteller. Bei nun ausgeglichenem Material kam nicht mehr viel Spannung auf, die Kontrahenten tauschten in einen remises Läuferendspiel ab, 1-3.
Wie bereits erwähnt hatten die Gäste am ersten Brett mit dem rumänischen IM Doru Ionescu einen Titelträger aufgeboten, um unseren Topscorer Sebastian Send zu neutralisieren. Die Partie mündete schnell in ein schwer abzuschätzendes Endspiel mit einem guten Springer auf Seiten Ionescus und einem schlechten Läufer auf Seiten Sebastians. Ionescu suchte den Weg zur Basis von Sebastians Bauernkette auf e6, während Sebastian sich mit seinem König zum Damenflügel durchschlug und dort einen Freibauern schaffen konnte. Ionescu hatte in der Zwischenzeit e6 abgegrast und war mit seinem e-Freibauern losgelaufen. Gleichzeitig erreichten beide Freibauern die Grundreihe, Sebastians Läufer war zwischenzeitlich dem gegnerischen Springer zum Opfer gefallen. Nach den Umwandlungen entstand ein Endspiel mit Dame und Springer gegen Dame und Bauer, in dem Sebastian mit der Minusfigur bei knapper Zeit ein Dauerschach fand. Eine sehr beeindruckende Verteidigungsleistung von Sebastian gegen einen Gegner mit einer DWZ von fast 2400! 1,5-3,5.
Am zweiten Brett machten wir uns lange Hoffnungen auf einen ganzen Punkt von Uwe Eckardt gegen Heinz Plass. Uwe hatte im Mittelspiel am Damenflügel Plass‘ Figuren gebunden und war dann zum Königsflügel geschwenkt. Ein direktes Durchkommen gab es dort zwar nicht, aber Uwe konnte in ein vorteilhaftes Endspiel abwickeln. Plass konnte dies aber verteidigen, Uwe kämpfte aufgrund des Mannschaftsstandes noch bis zur letzten Patrone, jedoch vergeblich, 2-4.
Der einzige volle Punkt gelang Frank Mickisch am achten Brett gegen Horst Höffner. Frank war schnell in ein Turmendspiel übergegangen, in dem er sogar einen Bauern ergattern konnte. Die Konstellation b-Freibauer am Damenflügel und jeweils drei Bauern am Königsflügel sah auch gewinnbringend aus, aber Frank musste durch einen Fehler den b-Bauern gegen den schwarzen h-Bauern abtauschen. Nachdem noch je zwei Bauern verschwunden waren, musste es Franks f-Bauer richten. An einer Stelle verpasste Höffner das Buchremis nach Philidor (Vorlocken des Bauern auf die sechste Reihe, anschließend Turmschachs von der Grundreihe, der weiße König kann sich nirgendwo vor den Schachs verstecken) und nach einigem Hin und Her baute Frank die entscheidende Brücke (Abdrängen des gegnerischen Königs auf die d-Linie, Unterstützung des Freibauern mit dem König, Abschirmen des Königs vor Grundlinienschachs mit dem eigenen Turm auf der vierten Reihe), 3-4.
Somit hing alles an Patrick Scholls Partie an Brett drei gegen Alexander Stolte. Patrick war schon sehr früh in den Verteidigungsmodus übergegangen, während Stolte auf verschiedenen Wegen zum ganzen Punkt kommen wollte, aber keine rechten Fortschritte machte. Durch den Mannschaftsstand und mich verdonnert, startete Patrick dann einen Gewinnversuch, der aber leider ins Gegenteil ausschlug, 3-5.
Durch die neuerliche Niederlage überwintern wir nun mit der roten Laterne. Der Abstand auf das rettende Ufer ist zwar noch zu groß, aber der nächste Kampf gegen den direkten Konkurrenten aus Velmede dürfte schon vorentscheidend sein.
Die zweite Mannschaft unterlag zeitgleich unglücklich, weil unangekündigt nur zu siebt, gegen den SC Hilchenbach mit 3-5. Es gewannen Stefan Töpler und Martin Reinschmidt, Hans-Wolfgang Dittmann und Roland Brosius spielten Remis.
Da drei von fünf Bezirksliga-Kämpfen dem Wetter zum Opfer fielen, kann über die Tabellensituation nicht viel gesagt werden.
Erwartungsgemäß auf verlorenem Posten stand die dritte Mannschaft beim Gastspiel gegen die wesentlich stärker eingeschätzte zweite Mannschaft aus Kreuztal. Laurin Göb gelang ein Remis, Tim Alhäuser sogar ein Sieg gegen deutlich stärkere Gegnerschaft.
Erfolgreicher konnten wir dagegen das Vierer-Pokal-Finale gegen unseren Nachbarn aus Siegen gestalten. Der „Matchplan“ war klar: Sebastian Send an Brett eins und Olaf Düber an Brett vier sollten mit Weiß gewinnen, dazwischen mussten Patrick Scholl und/oder ich mit Schwarz ein Remis erhaschen.
Schon nach etwa zwei Stunden war Teil zwei erfüllt. Patrick hatte gegen Reinhard Schischke Druckspiel am Königsflügel aufgezogen, das dieser nur unter positionellen Zugeständnissen abfedern konnte. Clever verknüpfte Patrick den Damentausch mit einem Remisangebot, das Schischke annahm.
Den wichtigeren Part von Teil eins erledigte Sebastian gegen Gerald Richter. Schon nach der Eröffnung hatte Richter Probleme mit schwachen Bauern auf b7 und e6, sowie der Koordination seiner Figuren. Sebastian zog langsam aber sicher die Daumenschrauben an, bis Richter einen taktischen Schlag, der eine Figur kostete, übersah.
Nach der Zeitkontrolle benötigten wir somit nur noch ein Remis an den beiden hinteren Brettern. Meine Partie sah im Mittelspiel positionell vielversprechend für mich aus, leider verpasste ich mindestens eine Gelegenheit, diesen Vorteil zu zementieren. Sebastian Domke goss dann mit einem zeitweiligen Bauernopfer Öl ins Feuer, an dem ich mich beinahe verbrannte. Die Rückgabe des Bauern versuchte ich mit dem für mich günstigen Abtausch eines Leichtfigurenpaares zu verbinden, was nach dem von uns beiden übersehenen weißen Damenmanöver Dd1-h1-g1 zu Materialverlust für mich geführt hätte. Zum Gewinn verdammt stieß Domke nach der Zeitkontrolle seinen Freibauern vor, ich fing diesen ersatzlos ein und akzeptierte in klar besserer Stellung nach einigem Zögern Domkes Remisangebot, was uns den Titel sicherte.
Olafs stark herausgespielter Sieg gegen Matthias Schmidt war dann noch für die Galerie.
Da der Schachbund NRW seinen Mannschaftspokal auf 64 Mannschaften ausgedehnt hat, fällt der Verbands-Pokal aus und wir sind direkt (erstmals?) für den NRW-Pokal qualifiziert. Die erste Runde findet am Samstag, den 2.3. statt, im Falle des Weiterkommens müssen wir schon am darauffolgenden Sonntag, den 3.3 wieder ran.

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Erster Punktgewinn für die erste Mannschaft

Sonntag 25. November 2012 von Michael Meinhardt

Bevor ich mich den Mannschaftskämpfen am Sonntag zuwende, trage ich noch zwei Erfolge nach, über die ich aus Zeitgründen keinen längeren Bericht verfassen konnte.
Eine Woche vor den Mannschaftskämpfen fand die diesjährige Bezirks-Blitz-Mannschafts-Meisterschaft statt. Leider konnten wir nur ein Team stellen, das aber mit Sebastian Send, Michael Meinhardt, Daniel Mohr, Uwe Eckardt und Andreas Piskorz stark besetzt war. Da sich nur sechs Teams in der Siegener BlueBox einfanden, spielten wir ein dreifach vollrundiges Turnier, das wir in souveräner Manier gewinnen konnten. Von den 15 gespielten Kämpfen entschieden wir 14 für uns, lediglich die Hellertaler SF konnten uns ein 2-2 abknöpfen. Wie deutlich unser Erfolg war, kann man in der Einzelspieler-Tabelle nachlesen. Angeführt von Andreas (12,5/13) und Sebastian (13/15) belegten wir die ersten fünf Plätze.
Kurzfristig nur zu dritt mussten wir am darauffolgenden Freitag im Vierer-Pokal gegen die Hellertaler SF antreten. Auf Grund der drohenden Berliner Wertung entschieden wir uns dafür, das vierte Brett kampflos abzugeben, was sich als richtige Entscheidung erwies. Am wichtigen Spitzenbrett konnte Sebastian Send einen souveränen Sieg einfahren. Da auch ich am dritten Brett gewinnen konnte, allerdings weniger souverän sondern vielmehr glücklick, fiel Patrick Scholls Niederlage an Brett zwei nicht mehr ins Gewicht. Im Finale am 14.12. treffen wir im Bürgerhaus auf den Nachbarn aus Siegen.

Ein Blick in den Spielsaal, geschossen von Uwe Eckardt

Ebenfalls ein Mannschaftsremis, was sich aber in diesem Fall wie eine Niederlage anfühlte, gab es für die erste Mannschaft beim Heimspiel gegen die SF Schwerte.
Am zweiten Brett opferte Uwe Eckardt gegen Kai Tawakol schon früh eine Figur für zwei Bauern. Uwe hatte dieses Opfer in dieser Struktur schon mehrmals erfolgreich angewandt. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern gelang es Tawakol aber, seinen König in Sicherheit zu bringen und seinerseits auf den geöffneten Linien einen erfolgreichen Angriff auf Uwes König zu starten, 0-1.
Der einzige Weißsieg des Tages brachte und am vierten Brett den Ausgleich. Durch eine seltene aber gefährliche Nebenvariante lockte ich meinen Gegner Stephan Zarges schnell auf unbekanntes Terrain. Systemgemäß konnte ich die Entwicklung des schwarzen Damenflügels unter temporärem Bauernopfer erschweren und die schwarze Bauernstellung dort empfindlich schwächen. Zarges gab den Bauern zurück und überlies mir obendrein das Läuferpaar. Durch einen taktischen Trick unter Ausnutzung des unsortierten Damenflügels installierte ich einen Freibauern auf d7. Zarges versuchte noch einen Verzweiflungsangriff mit Dame und Turm, den ich aber abwehren konnte, wonach der d-Bauer das Rennen machte, 1-1.

Der Matchwinner auf d7 ist deutlich zu erkennen

Der neuerliche Rückstand durch die Niederlage von Andreas Piskorz gegen Wolfgang Klug an Brett sechs kam für mich überraschend. Andreas hatte früh Klugs isolierten d-Bauern erobert, Klug konnte dafür zwar seine Dame aktiv postieren, aber wirkliche Kompensation war nicht in Sicht. Durch einige Ungenauigkeiten von Andreas krochen die restlichen schwarzen Figuren ebenfalls aus ihren Löchern. In der Zeitnotphase übersah Andreas einen vernichtenden Springereinschlag am Königsflügel, 1-2.
Glück hatten wir dann an Brett drei. Nach der Eröffnung stand Patrick Scholl sehr passiv, Thomas Fleischhauer konnte seine Figuren in aller Ruhe ausbreiten und gefährliche Drohungen am Königsflügel schaffen. An einer Stelle war sogar ein Figurengewinn für Fleischhauer drin, den er aber übersah. Auch im Endspiel stand Weiß noch besser, aber Patrick opferte geschickt eine Figur für drei Bauern und bot Remis an. Fleischhauer akzeptierte, obwohl Weiß noch über Gewinnchancen verfügte, 1,5-2,5.
Eine relativ klare Sache war der neuerliche Ausgleich an Spitzenbrett. Sebastian Send sah sich früh mit einem positionellen Bauernopfer von Christian Vicktor konfrontiert, für das Weiß aus der Sicht des Außenstehenden volle Kompensation erhalten hatte. Sebastian meinte hinterher, dass Weiß nicht energisch genug fortgesetzt hatte und der Mehrbauer dadurch schnell „gesund“ wurde. Sebastian erzwang im späten Mittelspiel den Abtausch einiger Figuren, drang mit dem Turm auf der zweiten Reihe ein und sammelte nebenbei noch einen weiteren Bauern ein. Nach der Zeitnot gab Vicktor auf, 2,5-2,5.

Sebastian Send (links) gegen Christian Vicktor während der Eröffnungsphase

Kann man eine Schwarzpartie gewinnen, in der man 10 der ersten 14 Züge mit den Springern macht? Ja, Manfred Schneider kann. Nach den Springermanövern verfügte Martin Dürwald mit Weiß scheinbar über Vorteil in Form von (natürlich) besserer Entwicklung und Raumvorteil. Ohne die bereits getauschten Damen nutzten diese Vorteile wenig, Manni glich die Stellung aus und riss mit einem schönen Scheinopfer die Initiative an sich. Dürwald gab einen Bauern, um seine Figuren im Endspiel besser zu stellen, aber Manni wickelte in ein klar besseres Turmendspiel ab, das Dürwald nach einem weiteren Bauerneinsteller nicht halten konnte, 3,5-2,5.
Sehr schwerblütig manövrierten Frank Mickisch und Klaus Naumann am achten Brett hinter einer größtenteils geschlossenen Bauernkette hin und her. Ich war mir während der Partie sicher, dass Frank besser stand und auch Frank teilte später diese Ansicht. Interessanterweise spuckt die Blechbüchse fast über die gesamte Partie hinweg einen soliden Vorteil für Schwarz aus. Nach mehr als fünf Stunden forcierte Frank eine taktische Abwicklung, die aber leider nach hinten losging, 3,5-3,5.
Die entscheidende Partie wurde am fünften Brett zwischen Olaf Düber und Stefan Vorschütz über die volle Distanz ausgefochten. Im Mittelspiel gab ich Olaf gute Chancen auf den vollen Punkt, hatte er doch mit Schwarz eine schöne Initiative erlangen können. In Zeitnot opferte er zwei Bauern und stellte damit gefährliche Drohungen auf der g-Linie gegen den weißen König auf. Vorschütz wehrte die Mattdrohungen ab, musste aber einen Bauern zurückgeben. Es entstand ein Endspiel mit je zwei Türmen und ungleichen Läufern, in dem Olaf trotz Minusbauer nicht in Verlustgefahr schwebte. Im Gegenteil, er wich einer klaren Remisvariante aus und versuchte mit Hilfe seiner aktiver postierten Figuren sogar noch die Partie zu gewinnen. Als sich beide nach fast sechs Stunden der zweiten Zeitkontrolle näherten, kam es nochmal zu einem kleinen taktischen Schlagabtausch, der aber die Remisbreite nicht überschritt. Mit je weniger als drei Minuten auf der Uhr einigten sich beide dann auf Remis, 4-4.
Obwohl wir damit unseren ersten Punktgewinn verbuchen konnten, waren wir hinterher doch etwas enttäuscht, da es zwischenzeitlich nach mehr aussah. Da in der Verbandsliga aber wie üblich jeder jeden schlagen kann, ist für uns noch alles in Richtung Klassenerhalt möglich.

Auf der rechten Seite Martin Reinschmidt und Dominik Marx in der Bezirksliga

Ebenfalls 4-4 endete der Bezirksliga-Kampf unserer zweiten Mannschaft gegen die Hellertaler SF II. Volle Punkte holten Stefan Töpler und Martin Reinschmidt, Remis spielten, Stephan Toffanello, Heinz-Roland Send, Dominik Marx und Hans-Wolfgang Dittmann.

Heinz-Roland Send und Stephan Toffanello spielten beide Remis

Knapp am 3-3 schlitterte die dritte Mannschaft gegen den Bezirksklassen-Favoriten SV Laasphe II vorbei. Andreas Schöning und Florian Schnutz konnten schön herausgespielte Siege verbuchen, Thorsten Hummerich rettete sich glücklich ins Remis. Leider ließ Laurin Göb eine große Chance zum Sieg aus und verlor stattdessen eine Qualität und die Partie zum 2,5-3,5.

Andreas Schöning gelang ein schöner Sieg mit Schwarz

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