Autor: Michael Meinhardt

  • Debakel in Menden, Spektakel in Herdorf

    Die Jahreshauptversammlung des Bezirkes hatte es im Mai beschlossen: Der erste Spieltag der Kreis- und Bezirksligen und -klassen sowie die Siegerländer Derbys in der Verbandsklasse sollte zentral an einem Ort stattfinden. Als Veranstaltungsort für die 17 Mannschaftskämpfe diente die Dreifachturnhalle in Herdorf, die uns die DJK Herdorf an diesem Tag zur Verfügung stellte. Die einzige Mannschaft, die nicht in Herdorf an die Bretter gehen sollte, war unsere erste Mannschaft, die als einziger Bezirksvertreter in der Verbandsliga ein Auswärtsspiel in Menden auszutragen hatte. Da Daniel Mohr, Uwe Eckardt und ich bei der Organisation in Herdorf vor Ort helfen wollten, einigten wir uns mit dem SV Menden darauf, den Kampf um einen Tag vorzuziehen (Danke nochmals!). So machten wir uns also schon am Samstag auf den Weg und hofften, mit einem guten Ergebnis in die Saison zu starten. Leider ging es schlecht los, der krankheitsbedingt kurzfristig in die Mannschaft gerückte Stephan Toffanello verteidigte sich am achten Brett nicht umsichtig genug gegen den Königsangriff von Matthias B, 0-1.
    Den Ausgleich erzielte Frank Mickisch an Brett 7. Nach ausgeglichener Eröffnung bekam Frank im Mittelspiel zwei Bauern zu fassen (unten im Bild zu erkennen), die er bis zum Endspiel nicht mehr hergab, Niko Rudak gab sich geschlagen, 1-1.

    Turbulent verlief die Partie an Brett vier zwischen Andreas Piskorz (unten im Bild im Vordergrund) und Theo Mertin. Andreas breitete sich am Damenflügel aus, Mertin versuchte trotz früh reduziertem Material sein Glück gegen den schwarzen König auf der anderen Seite. Nach wechselseitigen Figuren- und Bauernopfern landeten beide in einem eigentlich remisen Bauernendspiel. Leider verpasste Andreas die einzige Chance, das Quadrat des a-Bauern zu erreichen und auf dem Weg den d-Bauern abzugrasen und schickte seinen h-Bauern nach vorn. Mertin konnte diesen leicht stoppen und der a-Bauer machte doch noch das Rennen, 1-2.

    Ich hatte am dritten Brett nach einer Ungenauigkeit von Dietmar Stolle bereits nach der Eröffnung klaren Vorteil erspielt, verlor aber mal wieder den Faden und ließ Gegenspiel zu. Unverhofft bekam ich die Chance, durch ein vorübergehendes Figurenopfer einen Bauern zu gewinnen, welche ich auch ergriff. Leider wählte ich den falschen Weg, um die Figur zurück zu gewinnen, Stolle fand einen Konter, der aus dem vorübergehenden ein ständiges, kompensationsloses Figurenopfer machte (unten im Bild zu erahnen). In der Folge spielte Stolle zu oberflächlich und servierte mir noch eine Remischance auf dem Silbertablett.... die ich nicht erkannte. Stattdessen opferte ich noch eine Qualität für ein paar Damenschachs, aus denen der schwarze König sich aber durch Flucht auf den Damenflügel befreien konnte, 1-3.

    An Brett sechs hatte Patrick Scholl mit Schwarz sich schnell einen bequemen Vorteil gegen Fabian Krewett erspielt, nach frühem Damentausch verblieb Krewett mit einem schwachen Bauern und einem schwachen Damenflügel, an dem Patrick einen Bauern einsacken konnte. Den Mehrbauern rettete er ins Doppelläuferendspiel, was er sicher gewann, 2-3.
    An Brett fünf opferte Olaf Düber früh einen Bauern, um den Turm Michael Spiekermanns auf a6 ins Abseits zu stellen. Spiekermann gab den Bauern schnell zurück, um sich zu entlasten, aber Olaf goss durch ein neuerliches Bauernopfer Öl ins Feuer, diesmal ging es darum, die geschwächten schwarzen Felder rund um den schwarzen König zu einem Mattangriff zu nutzen. Wiederum konnte Spiekermann sich durch Rückgabe des Materials entlasten, das entstandene Endspiel mit Turm und Läufer bei Olaf und Turm und Springer bei Spiekermann sollte Remis enden, beim Abtausch des Turmes ging aber Olafs a-Bauer verloren. Im vierzigsten Zug verpasste Olaf die Chance, seinerseits den schwarzen a-Bauern zu verhaften, der schließlich von Spiekermann entscheidend nach vorne geworfen wurde, 2-4.
    Am Spitzenbrett spielte Sebastian Send gegen Stefan Spiekermann. In einem komplizierten Mittelspiel schnappte sich Sebastian eine Qualität, aber in Zeitnot zog Spiekermann ein gefährliches Gegenspiel, das nach eingehender Computerüberprüfung sogar zum Remis gereicht hätte, auf. Spiekermann verfehlte den Remisweg und Sebastian schickte ungerührt seinen d-Freibauern nach vorne und gewann, 3-4.
    Die Entscheidung fiel an Brett zwei, wo Uwe Eckardt mit zerrütteter Bauernstruktur und einem schlecht plazierten Dame-Läufer-Duo gegen Robin Trippe ins Endspiel ging. Dieser verfügte über einen fetten Freibauern auf c6, sowie die besser harmonierenden Figuren. Eine klare Niederlage also? Natürlich nicht, Uwe hat schon schlimmere Endspiel gehalten und auch diesmal gelang es ihm. Trippe wandelte zwar unter Läuferopfer den Freibauern in die zweite Dame um, Uwe nutze die Zeit, um seine Figuren gegen den weißen König zu aktivieren. Tatsächlich mussten beide weiße Damen hilflos zusehen, wie ihr König dem Schachgewitter ausgesetzt war, angesichts des Mannschaftsstandes stocherte Uwe sogar noch nach dem vollen Punkt, aber Trippe umging sämtliche Tretminen, sodass Uwe sich ins Dauerschach fügte 3,5-4,5.
    Am nächsten Tag in Herdorf sollte es für unsere Mannschaften bedeutend besser laufen, wie man Daniels Bericht weiter unten entnehmen kann...

  • 4. Geisweider Blitz-Grand-Prix

    4. Geisweider Blitz-Grand-Prix, 5 min pro Spieler und Partie. Gespielt wird je nach
    Teilnehmerzahl jeder gegen jeden oder ca. 20 Runden Schweizer System.
    Wann?
    Geplante Termine sind (immer freitags) am 01.10.10, 12.11.10, 18.02.11, 27.05.11,
    01.07.11
    Hinzu kommen das Weihnachtsblitz am Donnerstag, 23.12.2010 und
    das Osterblitz am Gründonnerstag 21.04.2011. Beginn pünktlich um 20 Uhr
    (Meldeschluss 19.45)
    Wo?
    Im Vereinsheim des
    SV Weidenau/Geisweid:
    Bürgerhaus Geisweid,
    Obere Kaiserstraße 6, 57078 Siegen
    Startgeld?
    Das Startgeld beträgt 2 €. Das Geld
    landet komplett im Gesamt-Jackpot.
    Beim Weihnachts- und Osterblitz beträgt
    das Startgeld 4 €.
    Preisgeld?
    Der Gesamtsieger nach 7 Turnieren
    bekommt 30% des Jackpots, der Zweite
    25%, der Dritte 20%, der Vierte 15% und der Fünfte 10%.
    Punkteregelung?
    Der Tagessieger erhält 10 Punkte, der Zweite 9 usw. Jeder angetretene Spieler erhält
    mindestens einen Punkt. Bei den „Masters-Turnieren“ an Weihnachten und Ostern
    gibt für den Sieger 15 Punkte, der Zweite erhält 14, der Dritte 13, der Vierte 12, der
    Fünfte 11 usw. Jeder Spieler kann nur 5 Turniere in die Gesamtwertung einbringen.
    Vereinsblitzmeisterschaft?
    Das beste Vereinsmitglied in der Gesamtwertung ist Vereinsblitzmeister 2010/2011

    Ausschreibung als PDF.

  • Pflicht und Kür im Vierer-Pokal

    Mit zwei Mannschaften reisten wir am Freitag Abend nach Hellertal zur ersten Runde des Bezirks-Vierer-Pokals. Insgesamt nahmen 13 Mannschaften teil, was im Vergleich zum Vorjahr fast eine Verdopplung bedeutete. Das Los meinte es gut mit unserer ersten Mannschaft, die es mit dem zweiten Team des C4-ChessClubs zu tun hatte (im Bild unten auf der linken Seite sitzend).

    Da der DWZ-Unterschied zwischen 500 und 900 Punkten lag, machten wir uns keine Sorgen ums Weiterkommen. Es kam dann auch so, wie wir es erwartet hatten, binnen gut einer Stunde hatten Uwe Eckardt gegen Nils Fehrensen, meine Wenigkeit gegen Dennis Reh, Patrick Scholl gegen Guido Mudersbach und Stephan Toffanello gegen Alexander Schwier mehr oder weniger mühelos gewonnen, womit wir uns dem spannenden Kampf unserer zweiten Mannschaft widmen konnten.
    Diese hatte mit der zweiten Mannschaft des Siegener Schachvereins einen nominell stärkeren Gegner zugelost bekommen, rechnete sich aber dennoch Siegchancen aus. An den beiden hinteren Brettern hatten wir mit Andreas Schöning und Daniela Seliger unsere beiden Neulinge eingesetzt, um ihnen vor dem ersten Kampf Spielpraxis zu verschaffen. Andreas trat mit Weiß gegen Bezirksspielleiter Jürgen Pramann an und rochierte in der Eröffnung ins offene Messer in Form der offenen g-Linie. Pramann nutzte die Fesselung des g-Bauern zu einem Figurengewinn auf f3 bei unvermindertem Angriff, den Andreas nicht überstand, 0-1.
    Daniela hatte in der Eröffnung mutig einen Bauern auf d4 eingesammelt, was ihr aber eine passive Stellung bescherte. Sie öffnete eine zweite Front am ansonsten verwaisten Königsflügel (beide Monarchen hatten sich auf der Gegenseite versteckt), aber die offene h-Linie fiel in die Hände ihres Gegners Sieghard Wotzke. Leider verlegte Daniela sich dann auf die Verteidigung der Königsflügelbauern, anstatt über den geschwächten, weißen König herzufallen und stellte entscheidend einen Turm ein, 0-2.

    Somit waren Daniel Mohr und Heinz-Roland Send an den vorderen Brettern zum Sieg verdammt, was man ihren Gesichtern deutlich ablesen konnte (siehe oben). Heinz-Roland hatte es in der Eröffnung gewohnt ruhig angehen lassen und sich klaren Raumvorteil gegen Thomas Wallasch erarbeitet, Daniel hingegen hatte in der Eröffnung gleich eine ganze Packung Tempos weggeschmissen und erwartete den Angriff von Rolf Klüser. Dann wurde es an beiden Brettern taktisch. Heinz-Roland fand einen schönen Figurengewinn, verdribbelte sich aber dann in den Varianten und bleib auf einem Minusbauern sitzen, der aber durch ungleichfarbige Läufer und Angriffschancen gegen den König kompensiert wurde. Wallasch lief dann noch mit der Dame ins Abseits und konnte den Angriff nur unter Figurenopfer abwehren, das Endspiel gewann Heinz-Roland sicher, 1-2.
    Daniel hatte in der Zwischenzeit (fast) seine Entwicklung beendet und sogar einen Bauern eingesackt, aber es bleiben ihm immer noch ein grausam eingemauerter weißfeldriger Läufer und deutliche Schwächen auf den schwarzen Feldern. Klüser steckte gewohnt angriffslustig noch eine Figur ins Geschäft, als Daniel diese Drohungen mit einem Multifunktionszug abgewehrt hatte, folgte noch eine Qualität. Daniel bot seine Dame als Beschwichtigungsopfer gegen einen weiteren Turm an, Klüser griff zu, was sich aber in der nachfolgenden Analyse als Fehler herausstellte, die Fortsetzung des Angriffs hätte vermutlich das Remis durch Dauerschach gesichert. Nach der Zeitkontrolle ergab die Volkszählung zwei Türme, einen Läufer, einen Springer und drei Bauern bei Daniel, eine Dame, einen Springer und fünf Bauern bei Klüser. Daniel gelang es, seine Figuren zu koordinieren und knüpfte ein undurchdringliches Mattnetz. Nun galt es noch dem Dauerschach auszuweichen, was ihm mit drei Minuten Restbedenkzeit auch gelang, Klüser gab auf und unsere Zweite war aufgrund der besseren Berliner Wertung in der nächsten Runde. Hier trifft sie nun auf die erste Mannschaft aus Hellertal, die erste Mannschaft muss im Topspiel gegen die erste Mannschaft aus Siegen antreten.

  • Siegener Stadtmeisterschaft beginnt

    Am 24.8. um 19.30 Uhr beginnt im Weidenauer Kolpinghaus unter der Federführung des Siegener Schachvereins die diesjährige Siegener Stadtmeisterschaft. Bis zum 14.9. werden fünf Runden im Schweizer System gespielt, die Bedenkzeit beträgt zwei Stunden für 40 Züge sowie 30 Minuten für den Rest der Partie. Der beste vereinslose Spieler erhält eine einjährig kostenlose Mitgliedschaft in einem der drei Vereine im Siegener Stadtgebiet.
    Nähere Informationen finden sich hier.

  • Letzte Runde im Blitz-Grand-Prix am Freitag

    Am Freitag, dem 16.7., findet die letzte Runde des 3. Geisweider Blitz-Grand-Prix statt. Der Gesamtstand nach 6 Runden findet sich hier.