Dritte Mannschaft mit großem Schritt Richtung Klassenerhalt

Sonntag 21. April 2013 von Michael Meinhardt

Da es über das März-Match der Ersten nur zu sagen gab, dass wir mit der 1,5-6,5 Niederlage in Ennepe noch gut bedient waren, habe ich mir den Frust erspart, darüber einen längeren Bericht zu schreiben.
Im April ging es nun gegen den Tabellenführer aus Plettenberg, der doch eigentlich mit dem sieglosen Schlusslicht und feststehendem Absteiger (also uns) keine Probleme haben sollte, oder? Das letzte Aufeinandertreffen mit dem Ex-Bundesligisten vor einigen Wochen im NRW-Pokal endete aber zu unseren Gunsten und auch in den Jahren zuvor hatten wir den Sauerländern einige Punkte mehr abgeknöpft, als das im Vorhinein erwartet worden war. Zumindest genügte diese Negativserie den Plettenbergern, um uns zu ihrem Angstgegner zu ernennen, aber selbst das brachte uns keine Vorteile.
Nach etwa anderthalb Stunden aber gingen wir durch meinen Sieg mit Weiß an Brett vier gegen Manfred Nölke in Führung. Nölke ließ früh meinen Springer nach e5, worauf ich einen Angriff gegen den schwarzen König stützen konnte. Den anderen Springer opferte ich auf e6, woraufhin mein Gegner es versäumte, seine Dame gegen drei meiner Leichtfiguren zu tauschen, was noch eine lange und komplizierte Partie zur Folge gehabt hätte. Nölke aber nahm den Springer, was anschließend durch ein Schach des Kollegen auf g6 einen ganzen Turm kostete, 1-0.
Am siebten Brett musste Daniel Mohr gegen den für diesen Kampf aus England eingeflogenen Mike Richardt antreten. Daniel ließ im Mittelspiel den Abtausch seines Weißfelders gegen einen gegnerischen Springer zu, was zu einem schwachen Bauern auf d5 und weißfeldrigen Schwächen rund um den schwarzen König führte. Richardt kombinierte das Spiel auf den schwachen Bauern mit einem Mattangriff am Königsflügel, den Daniel nicht abwehren konnte, 1-1.
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Im Vordergrund Mike Richardt gegen Daniel Mohr, hinten Martin Reinschmidt gegen Frank Wichmann

Eine dramatische Zeitnotschlacht lieferten sich am fünften Brett Olaf Düber und Marc Schulze. In der Eröffnung und im Mittelspiel verlief die Partie eher schwerblütig, etwa ab Zug 30 wurde es dann taktisch. Leider hatte Olaf da nur noch etwa zwei Minuten für die nächsten zehn Züge zur Verfügung, konnte Schulzes Königsangriff aber zunächst noch standhalten. Mit drei Sekunden für drei Züge aber verlor Olaf das entscheidende Tempo und überschritt sogar bei der Ausführung seines 40. Zuges die Zeit, 1-2.
Auch am dritten Brett konnten wir mit Schwarz nicht punkten. Patrick Scholl erreichte zwar gegen Thomas Kuhnen im Mittelspiel eine gute Stellung, schmiss aber dann einzügig einen Bauern über Bord. Auf Grund der ungleichfarbigen Läufer war dies aber noch nicht der Verlust, doch Kuhnen gelang es mit Hilfe seines konkurrenzlosen, weißfeldrigen Läufers, Dame und Turm einen Angriff zu inszenieren, dem Patricks Schwarzfelder nur tatenlos zuschauen konnte, 1-3.
Andreas Piskorz hatte am sechsten Brett Weiß gegen Marek Maniocha. Andreas erlangte im Mittelspiel Vorteile am Damenflügel, aber Maniochas Gegenspiel am Königsflügel erwies sich als gefährlicher. Nur unter Bauernopfer konnte Andreas den Damentausch erzwingen und den Druck mindern. Maniocha verbrauchte in dem Endspiel viel Zeit und bot schließlich mit nur noch elf Minuten auf der Uhr Remis, was Andreas annahm, da die Stellung keinen Anlass gab, auf Gewinn zu spielen, 1,5-3,5.
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Links am ersten Brett Max Bouaraba gegen Sebastian Send, rechts Uwe Eckardt (hinter der Kamera) gegen Dirk Jansen

Vierte Schwarzpartie, vierte Niederlage. Sogar Sebastian Send am Spitzenbrett wurde ein Opfer unseres Schwarzfluches an diesem Tag. Gegen Max Bouaraba geriet Sebastian nach einem komplizierten, damenlosen Mittelspiel mit zwei Bauern ins Hintertreffen. Allerdings befanden sich diese beiden Bauern verdoppelt auf der h-Linie, was beim ansonsten bauernfreien Brett und noch jeweils Turm und Springer bei mir noch vage Remishoffnungen weckte. Diese gab es aber nicht, Bouaraba verband das Vorrücken der Bauern geschickt mit einem Spiel gegen Sebastians König. Sebastian ließ durch ein Springeropfer seinen König pattsetzen und versuchte nun den nutzlosen Turm durch Nahkontaktschachs über Bord zu werfen. Bouaraba hatte das Motiv des verrückten Turms kommen sehen und fand auch den Ausweg, 1,5-4,5.
Seinen Einstand in der ersten Mannschaft feierte Martin Reinschmidt als Ersatzmann am achten Brett gegen Frank Wichmann. Martin ging sehr konzentriert zu Werke, scheute aber in ein einigen Situationen das Risiko. Da auch Wichmann eher vorsichtig spielte, entwickelte sich eine langwierige Partie. Mit einem Flügelschwenk erarbeitete sich Martin dann doch Vorteile und lehnte sogar ein Remisangebot ab. Wichmann erkannte die Ausweglosigkeit und gab kurz vor Ablauf seiner Bedenkzeit auf, 2,5-4,5.
Schon im NRW-Pokal saßen sich am zweiten Brett Uwe Eckardt und Dirk Jansen gegenüber. Im Gegensatz zur Kurzpartie vor einigen Wochen ging es aber diesmal über die volle Distanz. Jansen gewann in der Eröffnung eine Qualität, aber Uwe erwies sich mal wieder als zäher Verteidiger. Nach der ersten Zeitkontrolle setze er Jansens König mit Dame, Läufer und einer Bauernwalze derart unter Druck, dass wir sogar einen vollen Punkt ins Auge fassten. Dieser war auch an zwei Stellen zu erreichen, was aber am Brett nicht zu überblicken war. Es ging in die Blitzphase und hier war es Jansen, der eine große Chance auf den Sieg ausließ. Mit nur noch jeweils zwei Minuten auf der Uhr beschlossen die Akteure dann, dass Schach kein Glücksspiel ist und einigten sich auf Remis, 3-5.
Im letzten Kampf in Bergneustadt geht es für uns um nichts mehr, der Gastgeber aber ist zu meiner Überraschung tief im Abstiegskampf und braucht unbedingt einen Sieg. Aber auch wir wollen uns nicht ohne Sieg in die Verbandsklasse verabschieden.
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Auf der rechten Seite Daniel Neuwirt und Sai Agash Surendran bei ihren Debüts in der zweiten Mannschaft. Gegen Andreas Hess und Klaus Scherer waren beide aber (noch) ohne Chance.

Chancenlos war die ersatzgeschwächte zweite Mannschaft, die dem Tabellenführer SV Betzdorf-Kirchen mit 0,5-7,5 unterlag. Nur Martin Schneiders Remis an Brett sechs verhinderte das 0-8. Da die Zweite aber schon vor dem Kampf gerettet war, ist die Niederlage zu verschmerzen.
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Martin Schneider bei seinem Remis gegen Günter Jordan.

In der Bezirksklasse konnte die dritte Mannschaft endlich den längst verdienten ersten Saisonsieg feiern und damit mit den Gästen vom C4 Chess Club II und der zweiten Mannschaft aus Betzdorf-Kirchen, gegen die in der letzten Runde gespielt wird, gleichziehen.
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Auf der linken Seite die dritte Mannschaft mit Sebastian Schmidt, Florian Schnutz, Daniela Seliger, Laurin Göb, Thorsten Hummerich und Christian Haßler

Am ersten Brett gewann Christian Haßler in nur 20 Zügen, von denen er elf mit seinen Springern ausführte, stilecht mit einer – Springergabel. Thorsten Hummerich an Brett zwei remisierte aus einer Position der Stärke. Ebenfalls eine Springergabel brachte Daniela Seliger den vollen Punkt am dritten Brett. Laurin Göb gewann eine starke Partie an Brett vier, während Florian Schnutz und Sebastian Schmidt an den beiden hinteren Brettern etwas Glück brauchten, um das 5,5-0,5 perfekt zu machen. In der letzten Runde in Betzdorf kann nun der Klassenerhalt sichergestellt werden.
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The same picture as last year: Uwe Eckardt mit dem Pokal für den Bezirks-Blitz-Einzelmeister

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Auf dem dritten Platz landete Daniel Mohr, hier mit Schwarz gegen Matthias Schmidt

Zwei Bezirks-Einzeltitel fanden zudem den Weg in unseren Verein. Das Bezirks-Einzel-Blitzen wurde eine sichere Beute von Uwe Eckardt, der damit seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigte. Mit dem drittplatzierten Daniel Mohr stellen wir einen weiteren Teilnehmer an den Blitz-Meisterschaften des Verbandes. Die Plätze 5, 7, 10 und 19 gingen in dieser Reihenfolge an Manfred Schneider, mich, Olaf Düber und Martin Schneider. Nach einem klassischen Fehlstart konnte ich durch sechs Siege in den restlichen sechs Runden die Siegerlandmeisterschaft für mich entscheiden. Einträchtig mit vier Punkten auf den Plätzen 12 bis 14 landeten nur durch die Buchholz getrennt, Martin Reinschmidt, Stefan Töpler und Stephan Toffanello.

Dieser Beitrag wurde erstellt am Sonntag 21. April 2013 um 12:48 und abgelegt unter Mannschaften. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

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