Monat: Februar 2011

  • Achter Platz beim Verbands-Viererblitz

    Zu fünft (Uwe Eckardt, Michael Meinhardt, Andreas Piskorz, Olaf Düber und Patrick Scholl) traten wir am Sonntag den Weg nach Halver an, um an den diesjährigen Verbands-Blitz-Mannschaftsmeisterschaften teilzunehmen. Da unser Topblitzer Sebastian Send nicht mitspielen konnte, nahmen wir uns kein konkretes Ziel vor, eine Qualifikation für die NRW-Meisterschaften ohne Sebastian erschien utopisch.

    Auf der rechten Seite Michael Meinhardt, Andreas Piskorz, Olaf Düber und Patrick Scholl, hinter der Kamera Uwe Eckardt.

    In den ersten beiden Runden stellten wir durch zwei Siege gegen die Bezirkskonkurrenz aus Hellertal und Siegen klar, dass der Titel auf Bezirksebene kein Zufall gewesen ist. In der dritten Runde trafen wir auf den erklärten Titelfavoriten aus Letmathe, der an Brett eins den mehrfachen deutschen Blitzmeister IM Karl-Heinz Podzielny aufbot. Wir verloren deutlich, konnten aber in den nächsten Kämpfen gegen Hagen, Neuenrade sowie gegen die beiden Teams des Gastgebers voll punkten und fanden uns plötzlich doch im Titelkampf wieder.

    „WG unterstützt Seniorenschach“ nennt Uwe dieses Bild aus der Begegnung Andreas Piskorz (rechts) und Walter Cordes (Neuenrade).

    Dies wurde allerdings durch die beiden Niederlagen gegen Bergneustadt/Derschlag und Iserlohn relativiert. Etwas glücklich bezwangen wir Wickede, auch das 2-2 gegen Plettenberg war eher geschmeichelt.
    Nach der durch die ungerade Teilnehmerzahl von 17 erzwungenen Pause gewannen wir das einzige Mal mit 4-0, gegen die Zweitvertretung der SGEM Ennepe, nur um dann mit 0-4 gegen die talentierten und durch ihren Coach an Brett zwei unterstützten Jugendlichen aus Morsbach unterzugehen. Hoffentlich kein schlechtes Omen für den letzten Verbandsligakampf im Mai.
    Immerhin einen halben Brettpunkt holten wir gegen den späteren (Überraschungs-) Turniersieger aus Velmede-Bestwig. Die zweite Mannschaft aus Morsbach konnten wir bezwingen, aber in der letzten Runde unterlagen wir noch der ersten Mannschaft unseres „Angstgegners“ aus Ennepe.
    Zum Schluss belegten wir mit 19-13 Punkten den achten Rang, was in etwa im Rahmen der Setzliste lag. Uwe hatte leider nicht seinen besten Tag erwischt und erzielte am ersten Brett zwei Punkte aus 10 Partien. Ich holte am zweiten Brett 8/13, wäre die verflixte lange Weißrochade am Schluss nicht gewesen, könnte ich durchaus zufrieden sein. Andreas übersprang die 50%-Hürde mit 7,5/14, Olaf scheiterte an selbiger mit 6/14. Alles in den Schatten stellte aber Patricks Ergebnis am vierten Brett: 11,5/13 für den bekennenden Anti-Blitzer! Damit belegte er in der prozentualen Einzelspielertabelle den zweiten Platz hinter IM Podzielny! Das wird uns wohl nach dem nächsten Mannschaftskampf eine große Frutti-di-mare kosten.

    Topscorer Patrick Scholl in Aktion.

    Viele, viele Zahlen, Namen und Fakten aus Halver gibt es auf der Verbandsseite www.svswf.de.

  • Manfred Schneider gewinnt viertes Grand-Prix-Turnier

    Im vierten Turnier der Grand-Prix-Serie konnte erneut ein Gast die Oberhand behalten: Manfred Schneider gewann das Turnier letztlich souverän mit 8,5 Punkten aus 10 Partien.

    Dahinter begann ein munteres Schneckenrennen um die Plätze. Zwischenzeitlich hatte man das Gefühl, das niemand mehr als 50% der Punkte erzielen möchte…….

    Rangliste: Stand nach der 11. Runde
    Nr.TeilnehmerTWZ1234567891011PunkteSoBerg
    1.Schneider,Manfred1802**0111½111118.536.50
    2.Mohr,Daniel19941**0½01111117.532.75
    3.Schmidt,Matthias185801**½111½0117.031.00
    4.Meinhardt,Michael21240½½**0½111½½5.524.50
    5.Schneider,Martin13500101**0001115.020.00
    6.Giesler,Stephan2017½00½1**001115.019.00
    7.Eckardt,Uwe2068000011**10115.018.00
    8.Pramann,Jürgen168900½0110**1104.519.00
    9.Klüser,Rolf184100100010**½13.514.50
    10.Toffanello,Stepha1762000½0000½**12.06.00
    11.Amesreiter,Bernd1722000½000100**1.57.25

    In der Gesamtwertung geht es äußerst eng zu: wenn man die Streichergebnisse berücksichtigt, liegen die ersten 6 Spieler ganz eng beieinander. Das Osterblitzturnier könnte da schon eine Art Vorentscheidung bringen.

    Gesamtstand nach Runde 4 (pdf)

  • Niederlage in Wetter

    Knapp aber verdient verlor die erste Mannschaft das Gastspiel beim NRW-Klassen-Absteiger Kspr. Hagen/Wetter. Trotz des knappen Ergebnisses von 3,5-4,5 hatte ich nie wirklich das Gefühl, dass wir etwas Zählbares mitnehmen können.
    Am achten Brett hatte sich Heinz-Roland Send von Rolf Weber schnell in eine passive Stellung drängen lassen. Weber konnte die Kontrolle über die offene e-Linie übernehmen und drang darüber mit beiden Türmen auf die siebte Reihe ein. Schon Nimzowitsch wusste, dass dies ein meist partieentscheidender Vorteil ist, auch Weber konnte diesen verwerten und auf der siebten Reihe reichlich Beute machen, 0-1.

    Links Verbandskassierer Rolf Weber, rechts Heinz-Roland Send

    Die Partie am siebten Brett zwischen Frank Mickisch und Peter Pinnel verließ die Remisbreite nie. Auf der einzigen offenen Linie wurde schnell das schwere Material abgeholzt, auch jeweils drei Leichtfiguren wanderten neben das Brett. Frank verblieb zwar mit einem Läufer gegen einen Springer, in der entstandenen Bauernstruktur waren sich die beiden Leichtfiguren aber ebenbürtig, 0,5-1,5.

    Symmetrie an Brett 7, begutachtet von Frank Mickisch

    Mehr kämpfen für einen halben Punkt musste Andreas Piskorz gegen Michael Bornemann an Brett vier. Andreas konnte den weißen Damenflügel in der Eröffnung schwächen, um Bornemanns Initiative am Königsflügel abzuschwächen, musste er aber in ein Doppelturmendspiel abwickeln, in dem Bornemanns Türme wesentlich aktiver standen. Auf Kosten eines Bauern tauschte Andreas ein Turmpaar, mit drei gegen vier Bauern am Königsflügel war dieses Endspiel aber zu halten, 1-2.
    Auch die Partie am ersten Brett endete friedlich. Ein frühes Remisangebot von Maik Naundorf lehnte Sebastian Send noch ab und versuchte über den Damenflügel in die schwarze Stellung einzudringen. Naundorf blockte dies ab und tauschte alles runter bis zum ungleichfarbigen Läuferendspiel, 1,5-2,5.
    Für mich überraschend kam dann der Ausgleich an Brett sechs. Patrick Scholl stand nach der Eröffnung optisch grauenhaft. Uwe Liley beschoss den schwachen Bauern auf a7 mit allen Türmen, die weißen Springer tummelten sich auf Patricks geschwächtem Damenflügel, bei der Verteidigung der Schwächen hatten sich die schwarzen Figuren einen Knoten in die Beine gedribbelt, Gegenspiel war nicht in Sicht. Aber als ich nach der Zeitnotphase meiner Partie auf Patricks Brett blickte, stand dort ein einsamer, schwarzer König im Zentrum als Zeichen für den schwarzen Sieg. Liley hatte sich mit einem seiner Springer am Damenflügel vergaloppiert, Patrick sammelte diesen ein und entwich dem Schachgewitter, wonach Liley aufgab, 2,5-2,5.
    Auf der Hinfahrt hatten Olaf Düber und ich noch über einen Plan in der für ihn zu erwartenden Eröffnung an Brett fünf gegen Achim Tymura diskutiert. Tatsächlich kam die Variante aufs Brett und Olaf konnte den programmatischen Durchbruch e4-e5 verwirklichen. Die folgende größere Aktivität seiner Figuren sowie die schwarze Bauernschwäche auf e7 gaben ihm klaren Vorteil….dachten wir zumindest. Tymura aber kroch mit seinen Figuren aus den Löchern und eroberte sogar einen Bauern. Olaf klemmte dafür den schwarzen König auf der Grundreihe ein, was im entstandenen Turmendspiel für den halben Zähler reichte, 3-3.

    Hier war an Brett 3 noch alles in Ordnung…

    Auch in meiner Partie an Brett drei gegen Bertram Kind drehte sich das Mittelspiel um die Durchsetzung von e4-e5. Während ich dies initiierte, breitete Kind sich systemgemäß am Damenflügel aus. Ich passte tatsächlich den richtigen Zeitpunkt für den Durchbruch ab…um im nächsten Zug daneben zu greifen. Mein vorgerückter e-Bauer mutierte zur Schwäche, Kinds Freibauer am Damenflügel hingegen rollte auf mich zu und kostete mich eine Figur. Zwar konnte ich alle schwarzen Bauern bis auf den Randbeißer auf der h-Linie erwischen, aber Kind führte das Endspiel mit Turm, Springer und h-Bauern gegen Turm, a- und h-Bauern zum Sieg, 3-4.

    …hier dann nicht mehr.

    „Pass auf, Uwe klammert sich jetzt fünf Stunden an den Isolani und behauptet hinterher, dass es immer Remis war“ bewies ich nach etwa einer Stunde gegenüber Olaf hellseherische Fähigkeiten, denn genau so sollte die Partie an Brett zwei zwischen Uwe Eckardt und Holger Bubolz verlaufen. Uwe nahm einen isolierten Bauern im Zentrum auf sich, der von Bubolz nach allen Regeln des Positionsspiels belagert wurde. In den Büchern steht dann immer „…und Weiß konnte seinen Vorteil verwerten.“, aber nicht gegen Uwe! Wiedermal verteidigte sich unser Vorsitzender zäh und erfindungsreich. Der Nachteil war allerdings, dass ein Umschalten auf Sieg, wie es der Kampf verlangt hätte, nicht mehr möglich war. Mit der Führung im Rücken verzichtete Bubolz auf riskante Gewinnversuche und Uwe willigte ins Remis ein, 3,5-4,5.

    Holger Bubolz auf der Suche nach dem Gewinn gegen Uwe Eckardt. Vergeblich.

    Da auch die Konkurrenz Federn ließ, bleibt uns der siebte Platz, der am Ende der Saison den Klassenerhalt bedeuten würde.
    Die dritte Mannschaft trat zu Lokalderby bei der vierten Mannschaft des Siegener SV an. Leider konnte nur Andreas Schöning gewinnen, Martin Schneider remisierte am ersten Brett, sodass der Kampf mit 1,5-4,5 verloren ging.
    Das Match der zweiten Mannschaft beim C4-ChessClub in Haiger ist auf den 27.2. verlegt worden.

  • Michael Meinhardt im Halbfinale des Dähnepokal

    Im heutigen Viertelfinale, welches in unserern Räumlichkeiten im Bürgerhaus statt fand, standen noch zwei Spieler unseres Vereins: Stefan Toffanello hatte die vermeindlich leichtere Aufgabe, mußte er doch gegen Marcel Link antreten. Jedoch konnte er in der Partie seinen Spielstärkenvorteil in der regulären Partie nicht umsetzen, so dass das Blitzen entscheiden musste. Hier kam es noch schlimmer: in der ersten Partie vergab Stefan einen riesigen Vorteil, und lies dann den König stehen. In der zweiten Partie konnte er sich von diesem Rückschlag nicht erholen, damit war sein Ausscheiden besiegelt.

    Besser machte es Michael: obwohl er mit Schwarz gegen den besten Spieler im Feld, Wolfgang Petri, antreten musste, konnte er sich bereits in der regulären Partie durchsetzen. Nach anfänglichem hin und her im Mittelspiel nutze er eine Ungenauigkeit, um einen Bauern zu gewinnen. Im Endspiel Läufer gegen Springer bei 3 gegen 2 Bauern verwertete er seinen Vorteil zum Gewinn.

    Im Halfinale kommt es zu folgenden Paarungen:
    Jürgen Pramann – Michael Meinhardt
    Christian Reiffenrath – Marcel Link