Neuformierte Jugendmannschaft mit erstem Erfolg in der Jugend-Verbandsliga

Freitag 24. November 2017 von Michael Meinhardt

Der Mannschaftsführer unserer Jugend-Verbandsligamannschaft Jan Alhäuser berichtet über den ersten Kampf gegen den SV Bergneustadt/Derschlag:

Spieler (Heim)DWZErg.Erg.DWZSpieler (Gast)
Köllner, Aaron1926101652Alhäuser, Tim
Köllner, Ophelia1811011650Ebener, Leon
Chlechowitz, Max1455½½1541Link, Felix
Weuste, Jan-Eric1288½½1326Johannes, Manuel
Glöckl, Simon1079½½1175Alhäuser, Jan
Köster, Jeremy85501969Boushmelev, Daniel

Der erste Spieltag für die neue Jugendverbandsliga-Mannschaft (interne Bezeichnung: Bezirksauswahl) stand für uns am 18.11.17 in Bergneustadt an. Wir traten mit drei Geisweidern (Tim, Jan, Daniel) und drei Herdorfern (Leon, Felix, Manuel) an und waren gespannt, was die Begegnung bringen würde.
Die erste Merkwürdigkeit -nach jahrelanger Konkurrenz in der Jugendbezirksliga- bestand schon darin zu hoffen, dass Leon, Felix und Manuel punkten würden. Aber jeder Punkt konnte entscheidend sein, denn es sah ganz so aus als könnten insbesondere Aaron und Ophelia Köllner an den ersten beiden Brettern uns Kopfzerbrechen bereiten.
Der Kampf selbst begann schließlich kurz nach zwei und sollte sich lange als sehr offen herausstellen.
Tim war noch am Vorabend von Patrick im Crashkurs auf 1. c3 als „Caro-Kann mit Mehrtempo“ vorbereitet worden und wie auch an allen anderen Brettern ließ sich nicht erkennen, dass jemand sofort überrannt werden würde.

Am sechsten Brett konnte Daniel schließlich eine Figur gewinnen, und da sein Gegner etwas später noch mehr einstellte nach ca. 2 Stunden souverän gewinnen.
Währenddessen hatte Manuel (angeblich mit voller Absicht) eine Qualität für zwei Bauern gegeben und alle weiteren Figuren abgetauscht. Unterstützt von seinem Schwarzfelder hatte er begonnen die Bauern vorzuschieben und inzwischen müsste man seine Position als gewonnen einschätzen.

Ich selbst (Jan) war bis kurz zuvor –quasi ausschließlich- damit beschäftigt meinen e-Bauern zu decken, hatte mich inzwischen entknotet und hatte erfolgreich meine Türme auf der einzig offenen Linie verdoppelt. Obwohl ich dazu kam einen Turm auf der 7. Reihe zu etablieren, war es nicht möglich den zweiten Turm nachzuholen. Es gab einen Gewinnplan, den ich auch gesehen hatte, der jedoch in meiner Berechnung nicht so eindeutig war. Weshalb ich (mit Daniels 1:0 Führung im Rücken) einen Turmtausch forcierte und Remis anbot. Davon ausgehend, dass Manuel gewinnen würde und Felix und Leon mindestens ausgeglichen standen.
Kurze Zeit später brach dann leider Tims Stellung in sich zusammen und so mussten wir die einzige Niederlage des Tages hinnehmen.
Tim hatte, wie vorbereitet 1. c3 gespielt und verfolgte auch im Allgemeinen den Plan Caro-Kann mit weiß zu spielen. Der grundsoliden Struktur endsprechend stand er teils sogar leicht besser. Es war nach f4 sogar diskutabel, ob Aaron die weißen Felder um seinen König (beide hatten kurz rochiert) nicht zu sehr geschwächt hatte. Schlussendlich konnte sich Aarons Königsangriff jedoch durchsetzen.
Meine Einschätzung zur Stellung an Brett 4 vom Zeitpunkt als Tim, Ich und Daniel fertig waren stimmte insofern, dass Manuel mit c2 in obiger Stellung eine Umwandlung erzwingen konnte. Es folgte jedoch nach 1. … a5 2. Ta1 b2 (2. … c2 ist immer noch deutlich besser) 3. Txa5+ Kc6 4. Kc2 und der Gewinnweg für schwarz wird kompliziert.
In Folge stand -noch einige Züge später- Weiß mit einem theoretischen Tablebase Sieg da und verbesserte auch seinen realen Siegchancen zusehends. Zu unserem Glück lief Jan-Eric letzten Endes in einen Spieß und in Folge war die Partie Remis.
Spielstand 2:2.

Leon hat hier gerade Sa3-b5 gespielt und Ophelia antwortete mit 1. Tc7 um nach Sxa2 2. Ta1 zu spielen, mit der Drohung den a7-Bauern zurückzugewinnen.
Es folgte jedoch 2. … Tfc8! (mit Drohung Grundlinien-Matt) 3. Txc8+ Txc8 4. Kf1 Tc1+ 5. Txc1 Sxc1 und Leon stand mit einem gesunden Mehrbauern da.
Leon erreichte schließlich diese Stellung:

Und spielte das Opfer 39. … Sxb3! Es Folgt 40. Kxb3 Kd5 41. Sb6+ Ke5

42. g5! war hier der einzige weiße Remisplan und quasi nicht zu finden (Was so nicht stimmt: Als wir am folgenden Montag Johannes mit dem Hinweis an die Stellung setzten, es gäbe einen Remisplan, fand er nach langem Nachdenken tatsächlich g5). Der Trick besteht darin, dass Weiß nach einigen sehr präzisen Springerzügen entweder zeitgleich mit Schwarz umwandelt, oder mit dem Springer gerade eben schnell genug ist alle Bauern abzusammeln.
In der Partie folgte stattdessen Sc4+, Schwarz sammelte f und g-Bauer ab und gewann. Ein starker Punkt für uns.

Felix Partie an Brett 3, sah ebenfalls lange gut aus, nachdem Felix die einzig offene Linie besetzt hatte, diese gab er irgendwann für einen weitern und echten (der andere war ein blockierter Doppelbauer auf der c-Linie) Mehrbauern auf. Daraufhin konnte nun Schwarz die b-Linie besetzen und einige Kompensation entwickeln.
Es folgte daraus eine sehr wechselseitige Partie in der immer unklar war, ob der Materialvorteil zu einem Sieg reichen würde oder Weiß sogar von der Aktivität des Schwarzen überrollt wird. Nachdem die Partie sich beruhigt hatte, bot Felix- mit inzwischen ausgeglichenem Material- Remis an (noch vor Leons Springer-Opfer), das sein Gegner auch annahm.
Endstand: SV Bergneustadt/Derschlag 2,5: 3,5 SV Weidenau/Geisweid

Nach dem wir mit diesem Erfolg wohl in der Liga angekommen sein dürften, geht es am 9.12. zu Hause gegen Plettenberg weiter.

Dieser Beitrag wurde erstellt am Freitag 24. November 2017 um 13:03 und abgelegt unter Jugend. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

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