Zweite Sensation im NRW-Pokal (knapp) verpasst

Sonntag 28. Mai 2017 von Michael Meinhardt

Durch unseren Sieg gegen Titelverteidiger Solingen qualifizierten wir uns für die Runde der letzten 16 im NRW-Mannschaftspokal. Diese Runde fand am gestrigen Samstag in Bad Godesberg statt, wo neben dem Gastgeber der Kölner SK Dr. Lasker und der letztjährige Finalist Düsseldorfer SK zugegen waren. Bei der Auslosung unmittelbar vor Beginn erwischten wir mit den Düsseldorfern das wohl schwerste Los im Topf.
Das DWZ-Verhältnis war zwar nicht so gravierend wie gegen Solingen, aber dennoch hatten wir Defizite von etwa 150 Punkten an meinem Brett, 200 Punkten bei Sebastian Send und Patrick Scholl und gar 250 Punkten bei Johannes Karthäuser. Dennoch ergab eine Bestandsaufnahme nach etwa drei Stunden einen engen Kampf mit beiderseitigen Chancen.
Am ersten Brett spielte Sebastian gegen Michael Coenen, den er vor vier Jahren bei unserer ersten Teilnahme am Achtelfinale des NRW-Pokals geschlagen hatte. Sebastian opferte früh einen Bauern und erhielt für mein Auge volle Kompensation in Form eines starken Zentrums und aktiver Figuren. Coenen hatte daher den Bauern zurückgegeben, aber ich hatte weiterhin den Eindruck, dass Sebastian besser steht.
An Brett zwei musste Johannes mit Schwarz gegen FM Marcel Harff antreten, eine schwere Aufgabe gegen den NRW-Meister von 2013. Harff hatte allerdings ausgangs der Eröffnung einen vergifteten Bauern genommen, wonach Johannes eine Figur für drei Bauern erobern konnte. In einem Endspiel mit Springer, Läufer und vier Bauern gegen einen Läufer und sieben Bauern kämpfte Johannes um den ganzen Punkt.
In meiner Partie an Brett drei gegen Heinrich von Bünau hatte ich in der Eröffnung etwas unter Druck gestanden, aber schon im Mittelspiel ausgeglichen, sodass ich, hoffentlich Einsteller und grobe Fehleinschätzungen vermeidend, den Remishafen ansteuerte.
An Brett vier hatte Patrick gegen Heiko Kesseler einen Bauern erobert, musste sich aber am Königsflügel gegen einen schwarzen Angriff zur Wehr setzen.
Kurz vor der Zeitkontrolle kamen dann drei Partien zu einem friedlichen Ende. Johannes blieben nach verschiedenen Abtauschaktionen nur noch die beiden Leichtfiguren und ein Randbauer, der leicht abgetauscht werden konnte.
An meinem Brett gab es mit symmetrischen Bauern, symmetrischen Springerpaaren und symmetrischen Königen für keine Seite mehr ein Durchkommen, sodass auch hier das Remis vereinbart wurde.
Auch Patrick bot daraufhin Remis an, da ein Gewinnversuch trotz des Mehrbauern nur mit einer weiteren Schwächung der Königsstellung möglich gewesen wäre. Sein Gegner vergewisserte sich kurz bei seinen Mannschaftskollegen, ob ein Remis ausreicht und bekam grünes Licht für den halben Punkt.
Somit musste Sebastian am Spitzenbrett eine Niederlage vermeiden, um uns in einen doppelrundigen Blitzwettkampf zu bringen. Leider war mittlerweile wieder ein Bauer verloren gegangen, zudem hatte Coenen ein gefährliches Freibauernduo gebildet. Sebastian suchte noch sein Glück mit Gegenspiel gegen den schwarzen König, was leider erfolglos war. Die spätere Computeranalyse ergab, dass das Endspiel haltbar war, aber am Brett war dies nicht zu überblicken. Sebastian gab auf, was unser Aus im NRW-Pokal besiegelte.
Trotzdem verabschieden wir uns mit erhobenem Haupt, ein Sieg gegen den Titelverteidiger und eine knappe Niederlage gegen den Vorjahreszweiten sind für uns aller Ehren wert!

Dieser Beitrag wurde erstellt am Sonntag 28. Mai 2017 um 11:55 und abgelegt unter Mannschaften. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

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