Saisonauftakt in Wiehl

Mittwoch 2. September 2015 von Michael Meinhardt

Zum ersten Mannschaftskampf der neuen Saison reiste die erste Mannschaft zum Aufsteiger nach Wiehl. Durch den ungewöhnlich frühen Termin müssten wir urlaubsbedingt auf Uwe Eckardt verzichten, dafür kam Arne Peutz, vor der Saison vom C4 Chess Club zu uns zurückgekehrt, zu seinem allerersten Verbandsligaeinsatz. Auch unsere Gastgeber mussten auf zwei ihrer ersten vier Bretter verzichten, was uns eine relativ klare Favoritenrolle bescherte.
Dieser wurde zunächst Andreas Piskorz an Brett 7 gerecht. Er lockte den schwarzfeldrigen Läufer seines Gegners Erwin Roth hinter seine Bauernkette, schnitt den Rückweg ab und eroberte die Figur. Roth wehrte sich noch ein paar Züge, bevor er sich Andreas‘ Technik geschlagen gab, 1-0.
Arne Peutz traf bei seinem Debüt an Brett 8 mit Schwarz auf Steffen Jünger. Nachdem Arne die h-Linie gegen den gegnerischen König geöffnet und seine Schwerfiguren dort verdoppelt hatte, hofften wir auf einen erfolgreichen Königsangriff, aber Jünger schaffte es immer, den neuralgischen Punkt h2 ausreichend zu decken. Durch ein Qualitätsopfer auf der anderen Seite des Brettes legte Jünger Arnes König frei und gab Dauerschach, 1,5-0,5.
Am zweiten Brett spielte Johannes Karthäuser mit Schwarz gegen Andreas Straßner. Johannes rückte aggressiv mit den Königsflügelbauern vor, aber Straßner konterte mit der Öffnung des Zentrums und drang mit Hilfe eines Qualitätsopfers hinter den Bauern zum schwarzen König durch. Trotz aller Verteidigungsversuche gab es kein Entkommen und Johannes musste seine erste Niederlage für unseren Verein überhaupt hinnehmen, 1,5-1,5.
Überraschend früh erfolgte der Remisschluss an Brett 6 zwischen Patrick Scholl und Volker Margenberg. Patrick hatte mit den schwarzen Figuren schnell Ausgleich erreicht, in meinen Augen durchaus mit der Aussicht auf mehr. Er schätzte die Stellung aber als gefährlich für sich ein und offerierte nach einem Rundgang zu den anderen Brettern die Punkteteilung, die Margenberg annahm, 2-2.
Patricks Einschätzung der restlichen Stellungen erwies sich als stichhaltiger als meine, denn die von mir als „unklar“ eingestufte Partie an Brett 5 zwischen Olaf Düber und Mathias Milde entschied Olaf nach einem groben Übersehen seines Gegners durch das Eindringen beider Türme auf die siebte Reihe für sich. Milde entschied sich bei der Wahl Matt oder Damenverlust für die schnelle Niederlage, 3-2.
Am Spitzenbrett gab es ein unerwartetes Wiedersehen zwischen Sebastian Send und seinem Bezwinger aus der vorletzten Saison Mike Gottas, die Wiehler Nummer 1 Martin Mauelshagen fehlte. Beide gingen langsam und gemächlich vor, sodass ich ein heißes Zeitnotduell erwartete. Zwischen den Zügen 17 und 22 gingen Gottas aber drei Bauern abhanden, woraufhin er sofort die Waffen streckte, 4-2.
Gottas‘ Ansage an seine beiden noch spielenden Kollegen war deutlich: „Ihr müsst beide gewinnen!“ An Brett 4 bot Manfred Schneider seinem Gegner Holger Lehmann nun Remis an, was Manni ein paar Züge vorher noch abgelehnt hatte. Manni hatte nach der Eröffnung mit Schwarz über akuten Platzmangel seiner Figuren zu klagen, schnappte sich aber im Mittelspiel einen Bauern. Meiner Meinung nach immer noch mit Kompensation für den Minusbauern ausgestattet, schlug Lehmann sofort in das Remis ein, ohne sich nochmals in die Stellung zu vertiefen, womit unser Sieg unter Dach und Fach war, 4,5-2,5.
Es blieb noch meine Weißpartie an Brett 3 gegen Jürgen Hein. Dieser hatte mit Schwarz in der Eröffnung einen Bauern geopfert und meinen König in der Mitte gehalten. Ich entlastete mich durch das Rückopfer des Bauern und erlangte positionellen Vorteil in Form eines starken Läufers und der besseren Bauernstruktur. Die Transformation des positionellen in materiellen Vorteil gelang, ich tauschte den Läufer gegen einen Springer, um in ein Springerendspiel mit Mehrbauer zu gelangen. Dort aber übersah ich nach einem unglaublich schwachen Zug ein Zwischenschach, wonach es für meinen König kein Durchkommen durch die Bauernketten gab. Nach erfolgter Zeitkontrolle und dem eingetüteten Mannschaftsieg investierte ich nochmal 15 Minuten auf der Suche nach einem Gewinnweg, fand aber nichts und bot Remis an, 5-3.
Ein guter Auftakt also in eine Saison, die, wie meist in der Verbandsliga, Spannung verspricht. Ein deutliches Indiz waren die knappen Ergebnisse der ersten Runde. Neben unserem 5-3 gab es drei 4,5-3,5 Siege.
Die zweite Mannschaft startet am kommenden Sonntag in Hilchenbach in die Saison, der erste Kampf der Dritten in Betzdorf wurde verlegt.

Dieser Beitrag wurde erstellt am Mittwoch 2. September 2015 um 21:25 und abgelegt unter Mannschaften. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

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