Abstieg!

Donnerstag 10. Mai 2012 von Michael Meinhardt

Die zweite Mannschaft hat es nicht geschafft. Trotz des Einsatzes unseres Edel-Legionärs Matthias Helduser am Spitzenbrett ging der Kampf in Schutzbach überraschend mit 3-5 verloren. Die Siege von Matthias, Stefan Töpler und Heinz-Roland Send reichten nicht aus, an den hinteren Brettern gingen wir komplett leer aus. Damit muss die zweite Mannschaft nach 20 Jahren ununterbrochener Zugehörigkeit die Bezirksliga nach unten verlassen.
Erfolgreicher verlief das „Schaulaufen“ der bereits als Aufsteiger feststehenden ersten Mannschaft in Lennestadt. Das „standesgemäße“ 6-2 täuscht aber darüber hinweg, dass die Gastgeber uns trotz des im Schnitt 300 Punkte großen DWZ-Mankos lange Zeit einen spannenden Kampf lieferten.

Ein Blick von Uwe in den Turniersaal, im Vordergrund sind Sebastian Send und Reiner Stupperich schon bei der Analyse.

Die ersten beiden Partien gingen aber klar an uns: Am ersten Brett wartete Reiner Stupperich etwas zu lang mit der Rochade, was Sebastian Send zu einem krachenden Turmopfer auf f7 inspirierte. Da sich der Turm mit einem Zinssatz von drei Bauern innerhalb von sechs Zügen wieder auf Sebastians Materialkonto wiederfand und sich sein König immer noch unter Dauerfeuer befand, gab Stupperich auf, 1-0. Sebastian schraubte somit sein Einzelergebnis auf 7/8 ohne Niederlage, was am Spitzenbrett einer DWZ-Performance von über 2400 entspricht!
Manfred Schneider beendete seine erste Saison für uns mit einem Sieg am siebten Brett. Während sich sein Gegner Alexander Gonther mit Schwarz ziemlich passiv aufbaute, brachte Manni seine Figuren gut ins Spiel, aber ehe es im Mittelspiel richtig los ging, unterlief Gonther ein taktischer Patzer, der die Dame kostete, 2-0.
Auf mehr Widerstand traf Frank Mickisch, der bislang in dieser Saison erst ein Remis abgegeben hatte. Frank sicherte sich zwar in der Eröffnung das Läuferpaar, aber sein Gegner Reinhard Heimes hielt die Stellung geschlossen und beschäftigte Frank auf der durch den Springer-gegen-Läufer-Tausch halb geöffneten h-Linie, sodass Frank ins Remis einwilligte, 2,5-0,5.
Sehr zäh verlief die Partie an Brett zwei zwischen Uwe Eckardt und Ingo Theile-Rasche. Uwe hatte zunächst etwas Vorteil, der sich aber langsam verflüchtigt hatte. In der Zeitnotphase stellte Theile-Rasche dann einen wichtigen Bauern ein und lief einen Zug nach der Zeitkontrolle in eine Bauerngabel, 3,5-0,5.
Am vierten Brett wandelte Patrick Scholl einige Züge lang bedenklich nahe am Abgrund. Nach der Eröffnung erlangte er zunächst Raumvorteil am Damenflügel, unterschätzte aber Rolf Dittmanns Gegenspiel am Königsflügel. Dittmann konnte an mindestens einer Stelle den Angriff erfolgreich gestalten, verrechnete sich aber, sodass Patrick mit einem Rückopfer den Ansturm abschlagen konnte und mit einer Mehrfigur verblieb. Durch ein schönes Gabelmotiv erzwang er nach der Zeitkontrolle noch den Damentausch und Dittmann gab auf, 4,5-0,5.
Die Niederlage von Andreas Piskorz an Brett drei zeichnete sich bereits im frühen Mittelspiel ab. Andreas unterschätze einen Bauernvorstoß von Thomas Soemer am Damenflügel und musste seine Dame gegen Soemers Turm und zwei Bauern geben. Bei flüchtiger Betrachtung fragte ich mich, warum Andreas nicht aufgibt, aber die technische Aufgabe für Soemer gestaltete sich schwieriger als gedacht, da Andreas sowohl das Turm- als auch das Läuferpaar aktivieren konnte. Langfristig reichte die Kompensation aber nicht aus, 4,5-1,5.
Am sechsten Brett musste Olaf Düber seine Partie gegen Bernward Kouril zweimal gewinnen. Schon in der Eröffnung übernahm Olaf mit Schwarz das Ruder und sicherte sich im Mittelspiel durch eine taktische Abwicklung zwei klare Mehrbauern. Beim Übergang ins Endspiel ging Olaf aber zu sorglos vor, Kouril konnte seine beiden verbliebenen Figuren optimal platzieren, sodass Olaf den Mehrbesitz zurückgeben und in ein ausgeglichenes Turmendspiel abwickeln musste. Ausgeglichen bedeutet aber noch nicht Remis, Olaf spielte weiter und bekam wieder einen Mehrbauern zu fassen. Diesmal reichte der Mehrbesitz zum Sieg, 5,5-1,5. Auch Olaf bleibt somit ohne Niederlage, bei sieben Siegen ergibt das 8/9 und die Torjägerkanone der Verbandsklasse Süd!
Mir blieb also die Ehre, die Saison für unsere Mannschaft zu beenden. Schnell war klar, dass es eine lange Partie werden würde, denn mein Gegner Franz-Josef Schleime nahm im Mittelspiel den d-Bauern-Isolani auf sich und wich meinen Abtauschbemühungen kaum aus. Wir landeten in dem eigentlich für diese Bauernstruktur günstigen Endspieltyp mit jeweils einem Springer und den weißfeldrigen Läufern. Nachdem ich Schleimes Bauern am Damenflügel auf weiß festgelegt hatte, tauschte ich auch noch den Springer und wollte Schleimes Läufer in Zugzwang bringen. An zwei Stellen war dies möglich, leider entdeckte ich das konkrete Motiv zu spät, Schleime konnte seinen Läufer aktiv vor seine Bauern überführen, wo er genügend Platz hatte, um seine Bauern zu decken, daher Remis, 6-2.
In der nächsten Saison in der Verbandsliga gibt es für uns nur ein Ziel: den Klassenerhalt!

Dieser Beitrag wurde erstellt am Donnerstag 10. Mai 2012 um 21:41 und abgelegt unter Mannschaften. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

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