Erste Mannschaft nimmt weitere Hürde, schwerer Rückschlag für die Zweite

Donnerstag 22. März 2012 von Michael Meinhardt

Auf dem Weg in die Verbandsliga hat die erste Mannschaft mit den Hellertaler Schachfreunden einen weiteren Stein aus dem Weg geräumt. Die Süd-Siegerländer, die uns am vergangenen Spieltag mit dem Sieg gegen Morsbach noch Schützenhilfe geleistet hatten, konnten klar mit 5,5-2,5 bezwungen werden.

Auf der rechten Seite die Gäste mit Sven Müller, Holger Siebel, Wolfgang Petri, Christian Reiffenrath und Rolf Haßler, auf unserer Seite sind nur Patrick Scholl und Sebastian Send im Bild.

Den Grundstein für diesen Erfolg legte Patrick Scholl an Brett vier, obwohl er als einziger Spieler in unseren Reihen ein (leichtes) DWZ-Minus auf seinen Gegner Wolfgang Petri aufwies. Patrick entschied sich für den Übergang in ein damenloses Mittelspiel, in dem er allerdings über Entwicklungsvorsprung verfügte. Um diesen auszugleichen ließ Petri zwei Schwächungen seiner Bauernstruktur zu, die von Patrick schulbuchmäßig belagert wurden. Durch taktische Mittel gewann er zwei Bauern, was Petri zur Aufgabe veranlasste, 1-0.
Ein kurioses Ende nahm die Partie zwischen Andreas Piskorz und Matthias Mellmann an Brett drei. Andreas konnte mit Schwarz schnell einen Zentrumsbauern erobern und schien auf der Siegerstraße. Trotz eigener Zeitnot gelang es Mellmann, den Bauern zurückzugewinnen und in ein remisliches Endspiel mit je Dame und Läufer abzuwickeln. Hier aber erlag Andreas einer bösen Halluzination, die ihn die Dame kostete, 1-1.
Auch an Brett fünf hatten wir das Nachsehen. Mal wieder war ich mit Schwarz mehr schlecht als recht aus der Eröffnung gekommen, obwohl mein Gegner Holger Siebel diese nicht sonderlich anspruchsvoll angelegt hatte. Anfangs des Mittelspiels entschied ich mich für den falschen Hebel gegen das weiße Bauernzentrum, weil ich Siebels folgenden Angriff am Königsflügel als nicht ausreichend einschätzte. Das war er wohl auch nicht, aber Siebel änderte seine Marschrichtung und wickelte in ein Endspiel ab, in dem er aufgrund meiner schwachen Bauern und meines noch schwächeren weißfeldrigen Läufers klaren Vorteil besaß. Dass ich dann, bereits mit doppeltem Bauernminus auf der Materialskala, auch noch in ein zweizügiges Matt lief, änderte nichts mehr am Ausgang der Partie, 1-2.
Trotz des Rückstands hatte ich keine Angst, dass der Kampf verloren geht, denn auf die letzten Bretter war mal wieder Verlass. An Brett sieben sah sich Manfred Schneider allerdings mit einer interessanten Materialverteilung konfrontiert. Sein Gegner Manfred Herfel hatte früh eine Figur für drei Bauern geopfert, Manni gab sogar noch einen vierten Bauern, um sich fertig zu entwickeln und Linien für seine Figuren zu öffnen. Herfel setzte ungenau fort, sodass Manni langsam aber sicher die weißen Bauern einsammeln konnte und nach der Zeitnot mit klarem Materialvorteil verblieb, Herfel gab sich geschlagen, 2-2.
Einseitiger verlief die Partie an Brett acht. Frank Mickisch hatte mit Weiß seinen Gegner Markus Vollmer in eine nicht ganz unbekannte Eröffnungsfalle gelockt, die Schwarz eine glatte Qualität kostete. Obwohl Vollmer sich danach zäh verteidigte, stand Franks Sieg nie außer Frage, 3-2.

Klar favorisiert waren wir auch am ersten Brett (oben im Bild), wo Sebastian Send gegen Rolf Haßler spielte. Beide verlagerten ihr Spiel auf den Damenflügel, wo sich auch nach und nach viele Figuren abtauschten. Die Partie mündete in ein Endspiel, in dem Beide noch über Turm, Leichtfigur und drei Bauern verfügten. In Zeitnot bekam Sebastian einen Bauern zu fassen, nach dem 40. Zug konnte er mit der Drohung Haßlers Springer zu erobern, einen zweiten Bauern gewinnen. Diesen Vorteil führte er im Turmendspiel leicht zum Sieg, 4-2.
Am sechsten Brett saßen sich Olaf Düber und Sven Müller gegenüber. Olaf opferte in der Eröffnung einen Bauern für Entwicklungsvorsprung. Müller hielt aber das Zentrum geschlossen, sodass Olafs Angriff auf den unrochierten König nicht durchkam. Olaf holte sich den Bauern am Königsflügel wieder und konnte nach einem Übersehen von Müller sogar eine Qualität gewinnen. Die technische Umsetzung des Vorteils erwies sich aber als schwierig, da Müller am Damenflügel über zwei gefährlich Freibauern verfügte. Olaf gab die Qualle zurück und hoffte auf ein gewonnenes Turmendspiel. Müller verteidigte dies aber bis zur völligen Abholzung der Bauern, 4,5-2,5.
Den Schlusspunkt setzte Uwe Eckardt am zweiten Brett gegen den frisch gekürten Siegerlandmeister Christian Reiffenrath. Dieser schwächte im Mittelspiel seinen Königsflügel mit dem optimistischen Bauernzug g7-g5. Uwe nutzte dies, um sich den schwarzen Bauern auf e5 einzuverleiben. Nach dem Abtausch beider Turmpaare entstand ein Springerendspiel mit Mehrbauer für Uwe, das er sicher gewann, 5,5-2,5

Uwe stärkt sich für das Springerendspiel

Zwei Spieltage vor Schluss fehlt uns somit nur noch ein 4-4, um den direkten Wiederaufstieg zu realisieren. Gegen die beiden momentanen Schlusslichter aus Lindlar und Lennestadt stehen unsere Chancen hierfür ziemlich gut.
Richtig brenzlig wird es hingegen nun für unsere Zweite. Nach der 3-5 Niederlage gegen den SC Hilchenbach belegen wir weiterhin den letzten Platz und müssen nun zwei Punkte auf den C4 ChessClub oder vier Punkte auf die Hilchenbacher aufholen. Diese beiden Teams müssen zudem noch gegeneinander antreten. Die Punkte am Sonntag holten Stephan Toffanello, Martin Reinschmidt und Dominik Marx.

Auf der rechten Seite unsere Zweite, vorn im Bild Werner Brauner

Beendet ist die Saison für die dritte Mannschaft in der Kreisliga. Hinter den beiden Mannschaften des SV Betzdorf-Kirchen belegte unser von Andreas Schöning beaufsichtigte „Kindergarten“ den dritten Platz. Wie geplant konnten alle Spieler Einsatzerfahrungen sammeln, dies war das Hauptziel für diese Saison. 100%, nämlich in seinem Falle 3 aus 3, holte Gisbert Seelbach, Laurin Göb konnte drei seiner vier Partien für sich entscheiden.

Links unsere Dritte, im Vordergrund 100%-Mann Gisbert Seelbach

Dieser Beitrag wurde erstellt am Donnerstag 22. März 2012 um 21:25 und abgelegt unter Mannschaften. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

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