Erste Mannschaft weiter auf Aufstiegskurs

Mittwoch 18. Januar 2012 von Michael Meinhardt

Nach einem zwischenzeitlich etwas wackligen 5-3 Sieg gegen den Verfolger aus Kierspe bleibt die erste Mannschaft (nach Verlustpunkten) an der Spitze der Verbandsklasse.
Durch die Niederlagen von Andreas Piskorz und Patrick Scholl lagen wir nach etwa drei Stunden mit 0-2 zurück. Andreas war in der Eröffnung mit seinen schwarzen Damenflügelbauern losgesprintet, was aber auf Kosten seiner Entwicklung ging. In einem taktischen Schlagabtausch rechnete sein Gegner Klaus Theunissen einen Zug weiter, sodass Andreas anstatt mit einer Mehrqualität mit einem Turm gegen zwei Figuren verblieb. Theunissen tauschte die Damen, koordinierte seinen Mehrbesitz und räumte Andreas‘ Bauern komplett ab, 0-1.
Kurios verlief die Eröffnung an Brett vier zwischen Patrick und Dominik Rode. Während Rode das Springermanöver 7…Sg8-f6 8…Sf6-g8 auspackte, konterte Patrick mit 8.f2-f3 9.f3-f4. In der Folge schwächte Patrick die lange, weiße Diagonale erheblich und auch die weiße Königsstellung am Damenflügel erwies sich als zu löchrig. Rode öffnete die a-Linie und erlangte starken Angriff, Patricks Dameneinsteller beendete die Partie dann sogar einzügig, 0-2.

Patrick Scholl (rechts) und Dominik Rode vor (oben) und nach 26.Dxd6?

Den Anschluss erzielte Uwe Eckardt am zweiten Brett gegen Falk Menz. Auch hier verlief die Eröffnung (für Uwe gewohnt) unorthodox, was an Menz‘ Zeitverbrauch zu erkennen war. Um den Druck auf seine Königsstellung abzuwehren, opferte Menz die Dame gegen Turm und Springer, aber nach einem weiteren Übersehen, das einen Bauern und den letzten Rest Königssicherheit kostete, drang Uwes Angriff doch noch durch, 1-2.
Nach seinem lehrreichen Bauernendspiel im letzten Kampf war Olaf Düber scheinbar auf den Geschmack gekommen und holzte an Brett sechs gegen Torsten Ellend in den ersten 20 Zügen schon alles störende Material ab. Das entstandene Bauernendspiel schätzte Olaf als gewonnen ab und präsentierte uns nachher in der Analyse auch einen stichhaltigen Plan. Leider wich er an einer Stelle von diesem Plan ab, was Ellend eine Remisabwicklung ermöglichte. Dass er die Partie im letzten Zug doch noch weg schmiss, wurde erst daheim am Rechner entdeckt, 1,5-2,5.

Auf die hinteren Bretter ist Verlass: 6,5 aus 8 in dieser Saison für Frank (links) und Manni!

Kurz nach der Zeitkontrolle sorgten Manfred Schneider und Frank Mickisch an den beiden hinteren Brettern für unsere Führung. Manni baute sich an Brett sieben gegen Dirk Holler für meinen Geschmack etwas zu passiv auf, aber Holler verzichtete auf den einengenden Bauernvorstoß e4-e5, was sich bitter rächen sollte, denn Manni nutzte die weiße Leichtfigurenkonstellation Ld3, Sf3, Sc4 zum forcierten Figurengewinn 13…fxe4 14.Lxe4 d5. In der Folge versuchte Holler noch sein Glück am Königsflügel, aber Manni verteidigte sich erfolgreich und brachte das Mehrmaterial nach Hause, 2,5-2,5.
Auch Frank erhielt im Laufe des Mittelspiels klaren Vorteil, jedoch positioneller Art. Sein Gegner Johannes Damen musste sich an seinen rückständigen Bauern auf d6 klammern, wodurch Frank freie Hand für Aktivitäten auf beiden Flügeln erhielt. Die Entscheidung fiel dann am Königsflügel, der zuvor von Damen entscheidend geschwächt worden war, 3,5-2,5.
Ein Punkt aus zwei Partien war nun also die Aufgabe für Sebastian Send und mich. Ich schielte dabei hoffnungsvoll an Brett eins auf Sebastians bessere, aber komplizierte Stellung, hatte ich doch selbst an fünf gegen Ralf Schürmann ein Turmendspiel mit Minusbauer zu verteidigen. Dass ich dieses überhaupt erreichte, war schon unverschämtes Glück. Als Resultat einer schwachen Eröffnungsbehandlung hatte ich mich im Mittelspiel gegen das Läuferpaar in einer offenen Stellung zu verteidigen, außerdem waren meine Bauern auf e5 und b5 schwach. Zwischenzeitlich stellte ich sogar einzügig einen Läufer ein, aber weder Schürmann noch ich bemerkten dies. Schürmann gewann schließlich den Bauern auf e5, gab aber dafür sein Läuferpaar ab und tauschte sogar unnötig die Damen. Im Turmendspiel wurde schnell der Damenflügel komplett von störendem Material befreit, mit drei gegen zwei Bauern am Königsflügel konnte ich dann tatsächlich Remis halten, 4-3.
Trotz des engen Spielstandes konnten wir die letzte laufende Partie recht entspannt betrachten. Stephan Irrgang hatte gegen Sebastian einen Bauern geopfert, um dem schwarzen König am Damenflügel zu Leibe zu rücken. Sebastian behielt aber auch in Zeitnot die Übersicht und erzwang etwas später den Damentausch. Danach war es ein Spiel auf ein Tor, Sebastian vermehrte den Materialvorteil und gewann sicher, 5-3.

Sebastian macht den entscheidenden Punkt.

Durch die Niederlage im zweiten Topspiel gegen Morsbach hat sich unser Nachbar aus Kreuztal wohl aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet. Unser schärfster Verfolger sind nun die Morsbacher, die wir aber bereits besiegen konnten.

Den ersten Punkt in der Bezirksliga machte unsere zweite Mannschaft. Dabei war gegen Hellertal II durchaus mehr drin. Nach Siegen durch Stefan Töpler (kampflos), Heinz-Roland Send und Martin Reinschmidt, sowie zwei Remisen durch Werner Brauner und Roland Brosius (oben im Bild) führte man mit 4-3, die letzte Partie an Brett sechs, ein hochkompliziertes Endspiel zwischen James Gary und Werner Weber musste die Entscheidung bringen. Leider konnte James den gegnerischen Freibauern nicht aufhalten und gab auf, 4-4. Da die Konkurrenz punktete, steht die zweite Mannschaft weiterhin auf dem Abstiegsplatz in der Bezirksliga.

Großes Interesse an der entscheidenden Partie zwischen James Gray (rechts) und Werner Weber.

Den Platz an der Sonne der Kreisliga musste leider die dritte Mannschaft räumen. Gegen den Verfolger Betzdorf-Kirchen II setzte es eine klare 0-4 Niederlage.

Links die dritte Mannschaft mit Jan Alhäuser, Laurin Göb, Andreas Schöning und Horst Hartzer.

Dieser Beitrag wurde erstellt am Mittwoch 18. Januar 2012 um 22:05 und abgelegt unter Mannschaften. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

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